"Ging um die Werte des FCM": Kallnik erklärt die Freistellungen

Nach einer turbulenten Woche lag Magdeburgs Verantwortlichen auf der Pressekonferenz vor dem Spiel bei Waldhof Mannheim (Samstag, 14 Uhr) viel daran, Geschlossenheit zu demonstrieren. Während Sportchef Mario Kallnik Klarstellungen abzugeben hatte, versuchte es Trainer Thomas Hoßmang mit Optimismus. 

Respekt und Akzeptanz

An der Börde hat man eine unruhige Woche hinter sich. Während die sportliche Situation nach den neuerlichen Pleiten gegen Verl und Wiesbaden ohnehin angespannt war, sorgten vor allem die Freistellungen von Sören Bertram und Jürgen Gjasula für Aufsehen rund um den 1. FC Magdeburg. Manch einer vermutete gar, der im Tabellenkeller herrschende Druck habe die Verantwortlichen zu einer Verzweiflungsaktion getrieben. Davon wollte Mario Kallnik nichts wissen. Durchaus überraschend ließ sich Magdeburgs Geschäftsführer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel in Mannheim blicken – seine Botschaften ließen an Eindeutigkeit nicht zu wünschen übrig. Manch personelle Spekulation seitens der Medien sei für ihn nichts anderes als der "populistische Ansatz, um irgendjemanden zu vernichten. Da gehe ich auch ganz klar von meiner Person aus".

Zugeben musste Kallnik dabei allerdings, bezüglich der Suspendierungen Gjasulas und Bertrams mit Informationen gegeizt zu haben. Auch das änderte der 45-Jährige am frühen Donnerstagabend: "Hier geht es nicht um irgendeinen Tabellenstand und irgendeine sportlich schlechte Situation, sondern da ging es um die Werte des 1. FC Magdeburg. Also wie wir zueinander stehen und miteinander umgehen." Laut Kallnik hatte "der eine oder andere Spieler Probleme", mit der aktuellen Situation umzugehen.

Absicht hinter der Maßnahme sei es aber nicht gewesen, die restliche Mannschaft "wachzurütteln. Das ist nicht unsere Art und Weise". Dazu passt die zeitliche Begrenzung der Freistellungen: in zwei Wochen sollen klärende Gespräche stattfinden. Der Weg zurück ist den beiden Routiniers also nicht versperrt – sofern "die Spieler sich dann zur Art und Weise ihres Verhaltens auch einsichtig zeigen". Kallnik stellte klar: "Wir brauchen gute Fußballer – die müssen sich allerdings für das Team einbringen und die Entscheidungen von Vorgesetzten akzeptieren und respektieren." Das taten Bertram und Gjasula offenbar nicht. Ein Hinterfragen sei zwar möglich, es gehe aber immer um die Art und Weise.

"Spüre, dass sie dieses Ding drehen wollen"

Weiter in die Tiefe wollte der FCM-Sportchef nicht gehen. Durchaus verständlich, da der Fokus eigentlich längst auf der am Samstag anstehenden Partie in Mannheim liegen sollte. So übergab Kallnik den Staffelstab an Cheftrainer Thomas Hoßmang, der zuletzt selbst als Gegenstand der Spekulationen um mögliche Personalrochaden diente. Dem Optimismus des Übungsleiters konnten jedoch weder Unruhen im Umfeld noch die medialen Fantasien zu möglichen Trainer-Nachfolgern etwas anhaben. Gewohnt gelassen analysierte Hoßmang zunächst den kommenden Gegner: Als "offensiv sehr stark" beschrieb er den Waldhof, entsprechend komme "ein interessantes Match" auf die Magdeburger zu.

Gerüstet sei seine Mannschaft aber allemal. "Wenn wir die Spiele gegen Türkgücü sehen oder die sechzig Minuten letzte Woche, dann denke ich schon, dass wir dorthin fahren und wieder um die drei Punkte spielen." Trotz des Trubels hätten die FCM-Profis im Training geradezu vor Tatendrang gesprüht. "Ich spüre von den Jungs, dass sie dieses Ding jetzt drehen wollen", so Hoßmang. Positive Nachrichten erreichten den Trainer auch aus dem Lazarett: Sirlord Conteh und Florian Kath meldeten sich einsatzbereit zurück. Ob der FCM nach einer turbulenten Woche eine Reaktion zeigen wird? Ein Sieg würde die Lage jedenfalls deutlich beruhigen. Bei einer weiteren Niederlage jedoch dürfte es noch ungemütlicher werden.

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