Vor Spiel gegen Ex-Klub Köln: Dotchev sehnt sich nach einer Serie
Bei der Rückkehr an seinen früheren Arbeitsplatz schiebt Pavel Dotchev alle Emotionen beiseite. Für den Coach des MSV Duisburg zählt am Samstag bei seinem Ex-Klub Viktoria Köln nichts anderes als seine Zebras. Seine weiter "guten Kontakte zur Viktoria", seine "immer noch guten Freunde in Köln" oder die Wertschätzung für seinen Nachfolger Olaf Janßen – für Dotchev "am Samstag alles irrelevant".
"Wollen weg von diesen Fahrstuhl-Leistungen"
Von Bedeutung ist für den Deutsch-Bulgaren rund ein halbes Jahr nach seiner Entlassung in Köln im Kampf um den Anschluss zur Spitzengruppe vielmehr die "Fortsetzung unseres positiven Trends" nach dem 3:2-Erfolg gegen Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig, wie der 55-Jährige auf der Spieltags-Pressekonferenz klarstellte: "Mein Blick geht nach oben. Ich will, dass wir eine Serie starten. Ich sehne mich nach dieser Serie." Sein Wunsch ist nur allzu verständlich. Im bisherigen Saisonverlauf war eine der wenigen Konstanten bei den Meiderichern die Inkonstanz. Auf alle bisherigen vier Erfolgserlebnisse ließ der MSV stets mindestens eine Niederlage folgen.
Das soll sich gegen Köln ändern. "Wir wollen weg von diesen Fahrstuhl-Leistungen", forderte Dotchev unabhängig vom aufgeladenen Wiedersehen mit seinem früheren Team: "Es geht nicht um Schadenfreude. Wir wollen uns stabilisieren." Die Probleme bei den bisher erst einmal siegreichen Domstädtern bewertet Dotchev differenziert. "Viktoria ist wie ein angeschlagener Boxer. Das macht die Mannschaft aber auch gefährlich. Ob die Verunsicherung beim Gegner ein Vorteil für uns sein kann und wir das ausnutzen können, hängt alleine von uns ab", lautete die Einschätzung des erfahrenen Trainers.
"Wir müssen auf alles vorbereitet sein“
Für einen Selbstläufer hält Dotchev einen Erfolg in Höhenberg trotz der bereits durchaus unterschiedlichen Vorzeichen für beide Mannschaften – Köln unterlag vor einer Woche beim zuvor sieglosen Schlusslicht TSV Havelse – keinesfalls. "Viktoria steht unter Druck. Am vorigen Spieltag haben alle anderen Mannschaftenn von unten gepunktet, das zeigt, wie eng wieder alles zusammen ist, und dass alles möglich ist, alles drin ist – auch an diesem Wochenende", mahnte der Coach 100-prozentige Fokussierung seiner Spieler auf das Westduell an.
Aufgrund von Kölns kritischer Lage geht Dotchev von Umstellungen bei den Gastgebern aus. "Viktoria wird sicher einiges verändern, vielleicht personell, aber vielleicht auch vom System", mutmaßte der MSV-Coach: "Es ist alles zu erwarten, und deswegen müssen wir auch auf alles vorbereitet sein." Zumal Kölns bisherigen Auftritte nicht seiner Einschätzung vom Potenzial des Viktoria-Kaders entspricht: "Ich hätte nicht erwartet, dass Viktoria einen so schlechten Start erwischt. Aber es gibt im Fußball eben diese Negativspiralen." Die Trendwende soll Köln allerdings nicht ausgerechnet gegen "seinen" MSV schaffen, ließ Dotchev erkennen: "Ich glaube, dass sie es schaffen werden. Aber wir spielen auf Sieg." Über 1.000 MSV-Fans werden ihr Team bei der Viktoria unterstützen, nicht mitreisen werden Aziz Bouhaddouz (Muskelfaserriss) und Chinedu Ekene (Probleme im Fußgelenk).