Vor Rekordkulisse: Nutzt der FCM den ersten Matchball?

Ein Sieg im ersten Matchball-Spiel gegen den FSV Zwickau (Sonntag, 14 Uhr), und der 1. FC Magdeburg ist nach drei Jahren zurück in der 2. Liga. Verliert Kaiserslautern am Freitagabend in Wiesbaden, reicht sogar bereits ein Unentschieden. Von einem möglichen Aufstieg will Trainer Christian Titz aber noch nichts wissen – ganz im Gegenteil zu den Fans.

Erstmals über 26.000 Zuschauer

Nicht nur in der Tabelle, sondern auch in der Zuschauerrangliste liegt der 1. FC Magdeburg ganz vorne. Im Schnitt strömten bislang 15.561 Fans zu den Heimspielen des FCM, der Partien vor vielen Zuschauern also gewohnt ist. Doch die Kulisse, die für die Partie am Sonntag erwartet wird, hat die MDCC-Arena noch nicht erlebt. Der Heimbereich ist mit 26.300 Zuschauern bereits ausverkauft, aus Zwickau kündigen sich rund 400 Fans an. Insgesamt werden damit rund 26.700 Zuschauer im Stadion sein – so viele wie noch nie seit Eröffnung des Stadions 2006. Der bisherige Höchstwert liegt bei 24.156 Fans im Heimspiel gegen den FC St. Pauli im August 2018.

Dass nie mehr Fans kamen, hatte aber nicht mit dem fehlenden Interesse der Magdeburger zu tun, sondern mit der Größe der Arena. Durch einen Umbau zwischen 2019 und 2020 erhöhte sich die Kapazität von rund 26.000 auf 30.000 Plätze, wobei einige Plätze aus Sicherheitsgründen sowie aufgrund von Sichtbehinderungen nicht belegt werden können. Das letzte Heimspiel vor mehr als 26.000 Zuschauern trug der FCM im Dezember 2000 aus, als Schalke 04 im Pokal zu Gast war. Gespielt wurde damals im Ernst-Grube-Stadion, an dessen Stelle heute die MDCC-Arena steht.

Titz spricht nicht von "Aufstieg"

Entsprechend geschichtsträchtig wird die Partie am Sonntag – doch nicht nur deswegen. Schließlich kann der FCM den Aufstieg in die 2. Liga mit einem Sieg perfekt machen. Trainer Christian Titz will davon aber noch nichts wissen – und nahm das Wort "Aufstieg" während der Pressekonferenz am Freitag nicht einmal in den Mund. "Die Fans sollen und dürfen auch träumen, aber ich bin kein Freund davon, Dinge zu kommunizieren, die noch nicht erreicht sind." Zwar ist sich der 51-Jährige darüber im Klaren, "dass wir unsere Saison vorzeitig krönen können", sagte aber: "Der volle Fokus liegt auf dem Spiel und nicht auf dem, was vielleicht danach sein könnte." Schließlich muss die Partie gegen die Westsachsen erstmal gewonnen werden, um den Sprung in die 2. Bundesliga ohne fremde Hilfe perfekt zu machen.

Und dass das gar nicht so einfach wird, zeigt ein Blick in die Historie: Von vier Drittliga-Heimspielen gegen die Zwickauer konnte der FCM nicht eines gewinnen. "Sie haben schon einigen Teams in dieser Saison das Leben mit ihrer körperlichen Spielweise schwer gemacht", weiß Titz. "Darauf sind wir aber vorbereitet." Verzichten muss der Magdeburger Coach auf Florian Kath (Achillesfersenprobleme), Andreas Müller (fünfte gelbe Karte), Maximilian Franzke (Infekt) und Luka Sliskovic (Schlag auf das Knie). Vor dem Spiel wird es eine Gedenkminute für den am vergangenen Samstag verstorbenen Joachim Streich geben. "Das wird sicherlich ein emotionaler Tag", sagte Titz vor diesem Hintergrund. Er könnte in mehrerlei Hinsicht Recht behalten.

   

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