Viteritti: "Wir wussten, dass es gegen den Abstieg geht"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Fabio Viteritti vom FSV Zwickau über den Abstiegskampf, seine starke Elfmeterquote und das anstehende Duell gegen Spitzenreiter MSV Duisburg.

"Mehr Punkte möglich gewesen"

liga3-online.de: 23 Spiele, 28 Punkte, Platz 15: Der FSV Zwickau kämpft mit bloß drei Zählern Vorsprung auf die Gefahrenzone gegen den Abstieg. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus, Herr Viteritti?

Fabio Viteritti: Ich würde sagen, dass wir nicht unbedingt unzufrieden sind. Wir wussten, dass es gegen den Abstieg geht. Große Zufriedenheit herrscht aber auch nicht, weil definitiv mehr Punkte möglich gewesen wären. Es sind gemischte Gefühle.

Zuletzt gab es ein 1:2 bei Schlusslicht Carl Zeiss Jena, erst in der Schlussphase drehte Jena die Partie. Wieso hat es dort nicht für einen Sieg gereicht?

Wir haben einfach keine gute Leistung gezeigt. Unser Problem ist, dass wir keine Konstanz reinbekommen. Erst gewinnen wir vor einer riesigen Kulisse in Magdeburg 2:1 und holen beim 2:2 gegen 1860 München zweimal einen Rückstand auf. Dann verlieren wir beim abgeschlagenen Schlusslicht, das sicher auch kein überragendes Spiel gezeigt hat. Wir müssen es schaffen, immer unsere Top-Leistung abzurufen – egal, gegen welchen Gegner es geht.

Aus den letzten sieben Begegnungen gab es nur einen dreifachen Punktgewinn (2:1 in Magdeburg). Hat das die Stimmung in der Mannschaft beeinflusst?

Nein, auf keinen Fall. Uns war von Anfang an klar, dass der Klassenverbleib einmal mehr ein schwieriges Unterfangen wird. Unabhängig von den Ergebnissen ist die Trainingsintensität immer enorm hoch und keiner lässt sich hängen. Dass das Training in Zwickau dermaßen hart ist, hat mich in meinen ersten Wochen im Verein tatsächlich auch ein wenig überrascht. Ich dachte mir: Wo bin ich denn hier gelandet? (lacht) Aber genau das ist es, was den FSV ausmacht. Deshalb ist der Verein jetzt im vierten Jahr in Folge in der 3. Liga dabei.

 

"Auch Duisburg kann gegen uns Probleme bekommen"

Mit sieben Toren und fünf Vorlagen sind Sie bester Scorer im Team, zuletzt in Jena trafen Sie per Elfmeter. Als Strafstoßschütze sind Sie extrem sicher, von 19 Elfmetern in 3. Liga, Regionalliga Nordost und Brandenburgpokal verwandelten Sie 17. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Es gibt keins. (lacht) Ich trete bei Elfmetern mit voller Überzeugung an und verschwende nicht einmal einen kurzen Gedanken daran, dass ich verschießen könnte. Selbstvertrauen ist bei Strafstößen das A und O. Wenn man Angst hat oder nervös ist, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass der Ball nicht reingeht.

Haben Sie denn immer schon vor dem Anlauf einen genauen Plan oder ändern Sie ihn auch mal während des Anlaufs?

Grundsätzlich entscheide ich mich schon vor dem Anlauf für eine Ecke. Allerdings schaue ich dann spontan, ob ich diesen Plan auch umsetze. Abhängig mache ich das von den Bewegungen des Torhüters. Es kann dann auch schon einmal sein, dass ich mich kurz vor dem Schuss noch einmal umentscheide.

Am Sonntag geht es für Zwickau gegen Spitzenreiter MSV Duisburg weiter. Im Hinspiel gab es ein 1:3. Wo sehen Sie die Stärken der Zebras?

Der MSV Duisburg ist eine abgeklärte Mannschaft mit überragenden Einzelspielern. Hinzu kommt, dass das Team seit sechs Partien ungeschlagen ist und großes Selbstvertrauen hat. Da klappt dann vieles manchmal wie von alleine. Fakt ist, dass Duisburg zurecht ganz oben steht und es sehr schwer wird, gegen diese Mannschaft zu bestehen.

Wie wollen Sie den MSV knacken?

Wir haben bereits im Hinspiel gut mitgehalten. Wenn wir defensiv gut stehen, lange die Null halten und es schaffen, hin und wieder Nadelstiche zu setzen, kann auch ein Team wie der MSV Duisburg gegen uns Probleme bekommen.

   
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