Viktoria-Frust: "Das ist die Bilanz eines Abstiegskandidaten"

Durch das 0:2 gegen Türkgücü München blieb Viktoria Köln auch im fünften Spiel in Folge ohne Sieg – und kommt der Abstiegszone immer näher. Spieler und Trainer sprachen nach dem Spiel Klartext.

Dotchev ruft Abstiegskampf aus

Nur ein Sieg aus den letzten zehn Spielen: "Das ist die Bilanz eines Abstiegskandidaten", fand Kapitän Mike Wunderlich am Mikrofon von "MagentaSport" deutliche Worte. Da der Vorsprung auf die Abstiegsplätze nur noch fünf Punkte beträgt und einige Kellerteams noch Nachholspiele in der Hinterhand haben, stand für Trainer Pavel Dotchev nach der Niederlage gegen Türkgücü fest: "Wir spielen jetzt gegen den Abstieg." Entsprechend gelte es nun, enger zusammenzurücken. Zudem denkt der Viktoria-Coach darüber nach, seine Spielphilosophie zu verändern: "Vielleicht müssen wir rustikaler und gradliniger spielen."

Doch woran liegt es, dass die Viktoria nach dem guten Saisonstart mit 13 Punkten aus den ersten sechs Spielen unten reingerutscht ist? "Uns fehlt die letzte Entschlossenheit nach vorne", versuchte sich Wunderlich an einer Erklärung. Beispielhaft dafür stand die erste Halbzeit am Freitagabend: Zwar hatte die Viktoria gegen einen tiefstehenden Gegner viel Ballbesitz, war aber nicht zwingend genug. Und auch in der zweiten Halbzeit erspielte sich die Viktoria kaum Chancen. "Über 90 Minuten haben uns die Mittel und Lösungen gefehlt", sagte Wunderlich und schlug Alarm: "So wird es schwierig für uns."

"Am Trainer liegt es sicher nicht"

Für Dotchev spielte auch das Defensivverhalten eine Rolle, das er als "schlecht" bezeichnete: "Beim 0:1 verlieren wir den Ball an der Mittellinie", sagte er über den Gegentreffer in der 48. Minute und meinte: "In einigen Situationen haben wir die falsche Entscheidungen getroffen und teilweise kopflos agiert." Und vorne? "Wir waren bemüht, haben aber die Lücken nicht gefunden." So stehen nach dem Ende der Hinrunde nur 23 Punkte für die Viktoria zu Buche – zu wenig für die Ansprüche. "Fakt ist, dass wir schleunigst punkten müssen", blickte Wunderlich auf die kommenden Aufgaben. Es gelte nun, sich aus der Situation rauszubeißen. Der Viktoria-Kapitän zeigte sich diesbezüglich zuversichtlich: "Ich bin mir sicher, dass wir das hinbekommen werden."

Klar ist für den 34-Jährigen: "Am Trainer liegt es sicher nicht. Das wäre ja lächerlich. Es passt kein Blatt zwischen ihm und der Mannschaft." Dennoch ist klar: Gelingt in Kürze nicht die Wende, könnte die Luft für Dotchev dünner werden. Am kommenden Samstag gastiert mit Waldhof Mannheim ein direkter Konkurrent im heimischen Sportpark. Ob nach fünf Niederlagen aus den letzten sieben Heimspielen dann mal wieder ein Sieg gelingt? Andernfalls würden die Kölner noch tiefer in den Abstiegskampf rutschen.

   
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