Vier Niederlagen in fünf Spielen: Quo vadis Hansa Rostock?

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer! In einer Partie, deren Halbzeiten nicht unterschiedlicher hätten sein können, verlor der F.C. Hansa Rostock am Samstag gegen den MSV Duisburg mit 1:3 (1:0). Nachdem die Rostocker am vergangenen Wochenende ihr erstes Heimspiel in 2014 gegen Bielefeld siegreich gestalten konnten, unter der Woche jedoch bei Kölns Fortuna verloren, hoffte man am Ende der englischen Woche auf einen weiteren Dreier in der heimischen DKB-Arena. Wie konnte es trotz 1:0-Halbzeitführung zu dieser erneuten Niederlage kommen?

Erste Halbzeit: Hui!

Peter Vollmann, der nach der Köln-Pleite personelle Konsequenzen angekündigt hatte, beförderte Steven Ruprecht und Robin Krauße in die Startelf. Markus Gröger, der in Köln sehr unglücklich agierte, und David Blacha mussten dafür weichen. Hansa begann offensiv und zu keinem Zeitpunkt verängstigt. Das erste Ausrufezeichen setzte Christian Bickel nach zehn Minuten mit einem Freistoß an den Querbalken. Den verdienten Führungstreffer erzielte Denis-Danso Weidlich, der nach einem tollen Solo aus der eigenen Hälfte Duisburgs Schlussmann keine Chance ließ – 1:0! Die Hanseaten dominierten jetzt das Spielgeschehen, zwangen den Gegner zu Fehlern und glänzten mit Laufbereitschaft und Einsatz, versäumten es aber, ihre zahlreichen Chancen in Tore umzusetzen. Diese Fahrlässigkeit sollte sich rächen.

Zweite Halbzeit: Pfui!

Statt an die gute erste Hälfte anzuknüpfen, fanden die Gäste aus Duisburg nach Wiederanpfiff immer besser ins Spiel und konnten in der  54. Minute, wenngleich glücklich, ausgleichen. Mustafa Kucukovic fälschte den direkten Freistoß von Wolze unhaltbar ins eigene Tor ab. Der weitere Spielverlauf glich einem Armutszeugnis. Hansa, vermutlich auch wieder im Kopf blockiert, schien geschockt. Fortan spielten nur noch die Duisburger. Offensiv gelang den Rostockern bis auf ein paar lange Bälle oder Einzelaktionen gar nichts mehr. Folgerichtig konnte Klotz das 2:1 für die Gäste erzielen. Bei Hansa häuften sich die Ballverluste, Duisburg lauerte mit Kontern. Der erhoffte Schwung mit den Einwechslungen von Ziemer und Blacha blieb aus. Kein Hanseat konnte überzeugen oder gar Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen. Das 3:1 für die Duisburger in der Nachspielzeit setzte der desolaten zweiten Hälfte der Rostocker die Krone auf. Hansa präsentierte sich saft- und kraftlos. Nachdenklich stimmt außerdem, dass selbst Cheftrainer Peter Vollmann ratlos ist: „Ich habe damit gerechnet, dass wir in der zweiten Halbzeit Probleme kriegen werden. Es waren dumme Gegentore, die uns auf die Verliererstraße brachten.“ Zudem gestand Vollmann mangelnde Kondition ein: „Wir haben nicht die Laufqualität, die man benötigt, um eine Englische Woche komplett durchzuspielen. Ich weiß das, kann es aber nicht ändern. Das kann erst im Laufe der Saison geschehen. Für mich ist diese Situation nicht überraschend.“

Quo vadis Hansa?

Ein Interview, das nachdenklich macht. Würde bereits nach den ersten 45 Minuten der vergangenen zwölf Spieltage der Abpfiff erfolgt sein, fände sich das Team von Peter Vollmann mit 18 Punkten sicher im oberen Tabellendrittel wieder. Aber ein Spiel dauert nun mal eben 90 Minuten. Und in diesen zweiten 45 Minuten verlor Hansa bislang sieben Punkte. Noch eklatanter ist die Defensivschwäche: siebzehn Gegentore kassierten sie allein in der zweiten Hälfte. Zum Auftakt in Münster rettete sich der FCH über die Zeit, in Kiel und Regensburg verlor man nach dem Wiederanpfiff wichtige Punkte und zu Hause gegen Wiesbaden, Halle und nun auch gegen Duisburg ließen die Hanseaten auch wichtige Zähler nach dem Pausentee. Hansa hat es verpasst, mit dem zweiten Heimsieg in der Englischen Woche nachzulegen. Mit elf Punkten steht man auf Platz 16 der Tabelle – einen Punkt Abstand zu den Abstiegsrängen. Für Peter Vollmann und seine Mannschaft gilt es nun die Defizite aufzuarbeiten. Am nächsten Samstag spielt die Kogge gegen die Stuttgarter Kickers.

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

 

   
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