Vier Mannschaften zittern um die Lizenz – Entscheidung rückt näher
Am morgigen Mittwoch läuft für die Offenbacher Kickers die Frist zur Rückzahlung der 200.000 Euro aus dem Kautionsfond ab. Der Geschäftsführer David Fischer erklärte in der "Offenbach Post": „Das schaffen wir". Sollte dem nicht so sein, droht dem OFC ein Abzug von drei weiteren Punkten und der sicher geglaubte Klassenerhalt wäre hinfällig. Doch nicht nur den Hessen geht es dabei so schlecht. Einige Vereine der 3. Liga müssen bis zum 28. Mai Auflagen des DFB erfüllen, um eine Lizenz für die nächste Saison zu erhalten. liga3-online.de blickt an dieser Stelle auf die größten Sorgenkinder der 3. Liga.
Vier Mannschaften besonders gefährdet
Sorgenkind Nr. 1: Kickers Offenbach: Der OFC erhofft sich in dieser Woche eine Entscheidung der Stadt über eine Stundung der Stadionmiete. Die fällige Miete, von rund einer halbe Million Euro, ist für die Kickers aktuell nicht tragbar. Die Stadt verlangt für die Stundung mehr Sicherheiten. Einige der Hauptgläubiger, darunter der ehemalige Schatzmeister Thomas Röder, wollen den Offenbachern jetzt noch einmal unter die Arme greifen. Aufgrund der hohen Steuerlast wird sich allerdings erst am Ende der Frist herausstellen, ob der OFC die Lizenz erhalten wird.
Sorgenkind Nr. 2: Wacker Burghausen: Wie liga3-online.de bereits berichtete, denkt der SV Wacker Burghausen sogar über einen Rückzug aus der Liga nach. „Die Lizenzierungsauflagen sind für uns sehr schwierig zu stemmen und wir werden keinesfalls ein finanzielles Abenteuer eingehen”, hieß es daher vom Aufsichtsrat. Um weiterhin Profifußball in Burghausen anbieten zu können, werden sich die Verantwortlichen mit den Spielern zusammensetzen, um zu ermitteln, wer bereit wäre auf Teile seines Gehalts zu verzichten.
Sorgenkind Nr. 3: VfL Osnabrück: Sollte der VfL in der 3. Liga bleiben müssen, werden die zu erfüllenden Aufgaben für die Niedersachsen sehr schwer zu schultern sein. Bereits im November hatte die Stadt Osnabrück dem VfL ein Darlehen von drei Millionen Euro gegeben. Doch damit scheint es nicht genug zu sein. Der Verein muss bis zum 28. Mai 1,7 Millionen Euro Liquiditätsreserve aufbringen. Bedenkt man dabei die von Claus-Dieter Wollitz angesprochenen internen Finanzprobleme bezüglich Abfindungen, steht den Osnabrückern noch eine Menge Arbeit bevor.
Sorgenkind Nr.4: SV Babelsberg: Für die Potsdamer ist der sportliche Klassenerhalt eine Herkulesaufgabe. Ein Dreier muss her und das ausgerechnet beim SC Preußen Münster. Aber auch wirtschaftlich plagen die Filmstädter über drei Millionen Euro Verbindlichkeiten. „Wir müssen den Verein konsolidieren. Es wird zwei, drei Jahre dauern, ihn sportlich und finanziell auf ein sicheres Fundament zu stellen“, heißt es daher vom Aufsichtsrat. Aufgrund der zweigleisigen Planungen wird das Unterfangen zur Sicherung der Lizenz noch einmal erschwert.
3. Liga eine Pleiteliga?
Nur knapp die Hälfte aller Vereine der 3. Liga konnten im vergangenen Jahr schwarze Zahlen schreiben. Das vielfach kritisierte Lizensierungsverfahren des DFB, sowie die niedrigen TV-Gelder stellen die Vereine vor äußerst schwere Aufgaben. Auch beim Thema Generalsponsor gibt es keine Fortschritte. Vom DFB heißt es, "man wolle die beste, nicht die schnellstmögliche Lösung finden". Schwer zu glauben, dass sich dabei in Kürze ein Erfolg vermelden lässt, oder dass dieser den Vereinen wirklich einen finanziellen Schub geben würde. Die Liga war in dieser Saison so attraktiv wie nie. Das beweisen auch die stark erhöhten Übertragungszahlen der Spiele im Internet und im Fernsehen. Der DFB will von einer "Pleiteliga" nichts wissen. Doch ist es einfach nicht von der Hand zu weisen, dass eine Liga bei der so viele Vereine vor der Pleite stehen, wirtschaftliche Probleme bereitet und es dringend Verbesserung geben muss!
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