Vier Gründe für die Erfolgsserie des Halleschen FC

Neun Spiele wartete der Hallesche FC zwischenzeitlich auf einen Sieg, holte nur zwei Punkte und schien der Regionalliga entgegen zu taumeln. Doch nun meldeten sich die Saalestädter zurück, gewannen drei Duelle in Serie und konnten sich sieben Punkte von der Abstiegszone absetzen. liga3-online.de nennt vier Gründe für die Erfolgsserie der Rot-Weißen.

Grund 1: Die Defensive

Gegentore gehörten beim HFC genauso zur Tagesordnung wie bei vielen Deutschen der morgendliche Kaffee. Ohne ging es einfach nicht. Nur vier Mal blieb das Team unter Ex-Trainer Florian Schnorrenberg ohne Gegentreffer. Stattdessen mussten die Torhüter in 20 Spielen 33 Mal hinter sich greifen. Nur drei Teams waren zu diesem Zeitpunkt schwächer als die Mannen von der Saale. Doch das hat sich nun geändert: In den vergangenen vier Partien stand am Ende die Null, seit 412 Minuten waren die Gegner nicht erfolgreich – Spitzenwert der Liga.

Denn die Maßnahmen von Coach André Meyer fruchten. Der 38-Jährige lässt mit drei Innenverteidigern sowie zwei Außenverteidigern spielen, hat so eine kompaktere Defensive. Sein Vorgänger setzte auf eine klassische Viererkette. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten gegen die Aufstiegsanwärter Eintracht Braunschweig und 1. FC Kaiserslautern (jeweils 0:1) gab es beim 0:0 gegen den SC Verl das erste kleine Erfolgserlebnis. Es folgten die Siege gegen Türkgücü (1:0), Zwickau und am Montag gegen den TSV 1860 München (jeweils 2:0).

Grund 2: Mehr Mut und neue Impulse

Doch es ist nicht nur die reine Formation, die aktuell den Erfolg und eine weiße Weste bringt. "Wir greifen vorn an, das haben wir vor dem Trainerwechsel nicht gemacht. Wir halten den Gegner vom Tor weg", hatte Keeper Tim Schreiber nach dem Sieg in München bei "MagentaSport" erklärt. Letztendlich betreibe seine Mannschaft "einen mutigeren Auftritt" und suche das Glück "in der Offensive", erklärte Trainer Meyer das neue, beherztere Auftreten der Profis.

Und dabei rennt die Truppe nicht einfach blind nach vorn, sondern hat momentan ein gutes Gespür dafür, wann es sich wohin zurückzieht, um dem Gegner so gut wie keine Räume zu lassen. Meyers Spielidee, mit der er den Klub vor dem Abstieg retten soll, greift aktuell sehr gut und bringt die nötigen Punkte. Drei Siege in Folge gab es zuletzt Ende 2020.

Grund 3: Das nötige Spielglück

"Stehst du unten und verlierst pausenlos, gehen viele 50:50-Situationen gegen dich aus. Das Glück fehlt." Dieser Spruch ist von genervten und verzweifelten Trainern und Spielern immer wieder zu hören, wenn sie erkläre sollen, wieso es nicht läuft. Beim HFC scheint dieses Momentum nun auf seine Seite gekippt zu sein. So war es gegen Türkgücü ein später Elfmeter, der den Sieg brachte. Bei den Münchner Löwen gab es zudem einen Strafstoß, der zum 2:0 führte und keiner war.

Kurz nach der Führung des HFC hatten die Gastgebern den Ausgleich nur Zentimeter verpasst, als Merveille Biankadi eine Hereingabe nicht erreicht hatte. Das Duell hätte also auch anders verlaufen können – ob verdient oder nicht. Aber auch dafür gibt es im Fußball natürlich eine Weisheit: "Das Glück musst du dir erarbeiten." Das haben die Hallenser demnach getan und werden nun dafür belohnt.

Grund 4: Tim Schreiber

Gegen den TSV war es eine starke Mannschaftsleistung des HFC, keine Frage. Dennoch ragte Schlussmann Tim Schreiber noch einmal heraus. Neben viel Ruhe, die der 19-Jährige ausgestrahlt hatte, war er mit einer starken Parade in der zweiten Halbzeit auch dafür verantwortlich, dass die Null stand. Der Auftritt der Leihgabe von RB Leipzig brachte auch Sascha Mölders als Experte für "MagentaSport" zum Staunen: "Wie alt ist er? 19? Wenn der Junge vernünftig im Kopf bleibt und das jede Woche abruft, dann sehen wir ihn in zwei Jahren in der Bundesliga", meinte die 36-jährige Kultfigur. Das sei "ein Ziel" entgegnete Schreiber auf die Lobeshymne angesprochen.

Schreiber ist nach seiner dritten Berufung zum Stammtorwart (Spieltag eins 1-3 und 10-13) unter Meyer ein sicherer Rückhalt, war auch gegen Türkgücü und Zwickau mehrfach zur Stelle und bügelte Unzulänglichkeiten seiner Vordermänner bravourös aus. Der gebürtige Sachse habe in den vergangenen Partien nachgewiesen, "dass er zu Recht im Tor steht. Er hat auch heute wieder eine tolle Leistung gezeigt und ist ein wichtiger Faktor auf dem Weg zum Erfolg", meinte sein Trainer am Montag.

   

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