"Vieles richtig gemacht": Jacobacci ohne Vorwürfe an sein Team

Erst das blamable Pokal-Aus, dann der eskalierte Machtkampf hinter den Kulissen und jetzt auch noch eine 0:1-Niederlage im Derby gegen die SpVgg Unterhaching: hinter dem TSV 1860 München liegt keine gute Woche. Einen Vorwurf machte Trainer Maurizio Jacobacci seiner Mannschaft trotz der neuerlichen Pleite aber nicht.
"Tut mir für das Team wahnsinnig leid"
In der Schlussphase versuchten die Löwen nochmal alles, kamen aber nicht mehr entscheidend vor das Tor und mussten die vierte Niederlage aus den letzten fünf Pflichtspielen hinnehmen. Dabei hatte Morris Schröter nach 62 Minuten die Riesenchance, Hachings Führung (21.) vom Punkt zu egalisieren, scheiterte aber an Vollath im Tor des Aufsteigers. Dass die Löwen kurz danach zudem nur noch zu Zehnt waren, nachdem Michael Glück wegen Ballwegschlagens die gelb-rote Karte gesehen hatte (64.), machte die Sache nicht leichter.
Trainer Maurizio Jacobacci vermisste in dieser Situation allerdings das Fingerspitzengefühl des Schiedsrichters, wie er bei "MagentaSport" sagte: "Es war kein hässliches Spiel. Daher hätte er ihn erst nochmal ermahnen können." Gleichwohl musste der 60-Jährige einräumen, dass Glück sich zu der Aktion nicht hätte hinreißen lassen dürfen, nachdem er schon verwarnt worden war.
Trotz der neuerlichen Niederlage machte Jacobacci seiner Mannschaft aber keinen Vorwurf: "Einstellung, Kampf und Wille waren da." Zudem habe sein Team "vieles richtig gemacht". Umso enttäuschender sei daher das Ergebnis. "Es tut mir für das Team wahnsinnig leid", sagte der Italo-Schweizer und trauerte auch den Möglichkeiten kurz vor der Pause nach. "Da hätten wir schon das 1:1 machen müssen." Auch in der zweiten Halbzeit habe sein Team genügend Chancen gehabt. Gemeint war nicht nur der Elfmeter. "Wenn wir den gemacht hätten, hätten wir das Spiel sicher auch gewonnen."
Verlaat appelliert an Zusammenhalt
Weil die Löwen auch im Landespokal vor einer Woche schon einen Strafstoß verschossen hatten, will Jacobacci den Elfmeterschützen künftig wieder selbst bestimmen. "Auch in Unterzahl hatten wir noch zehn bis 15 gute Minuten, leider hatten wir bei den Flanken in der Box nicht das nötige Quäntchen Glück. Für uns ist das ein bitterer Tag, weil es eine unnötige Niederlage war." Zumal das Gegentor "so nicht fallen darf", wie Jacobacci befand.
Kapitän Jesper Verlaat bezeichnete die Pleite ebenfalls als "ärgerlich" und sprach von einem insgesamt "zu statischen" Auftritt. "Im letzten Drittel fehlte die letzte Konsequenz. Das Ding wollte einfach nicht rein." Und dennoch: "Wir müssen weiterarbeiten und die Köpfe zusammenstecken. Es bringt nichts, zu meckern und mit dem Finger auf einzelne Spieler zu zeigen. Wir müssen als Mannschaft gestärkt aus der Situation kommen." Nach nur zwei Siegen aus den letzten acht Partien belegen die Löwen nur noch Platz 13 – und laufen den eigenen Ansprüchen damit deutlich hinterher. Ob es nächste Woche bei Dortmund II besser läuft?
Offen ist auch, wer dann zwischen den Pfosten stehen wird. Eigentlich hatte Jacobacci Marco Hiller nach überstandener Verletzung wieder eine Stammplatz-Garantie ausgesprochen, setzte ihn nun jedoch erneut auf die Bank und gewährte David Richter den Vorzug. Die Begründung: "Ich wollte der Mannschaft das Vertrauen schenken, die gegen Saarbrücken ein tolles Spiel gemacht hat." Ohne Erfolg.