Chancen vergeben, zwei Punkte verschenkt: Holstein ärgert sich

Ernüchterung in Kiel: Nach dem 1:1 gegen den FSV Frankfurt zum Saisonstart ärgerten sich Spieler und Verantwortliche der KSV Holstein über zwei leichtfertig vergebene Punkte. "Das Ergebnis ist brutal für uns“, sagte Trainer Karsten Neitzel in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Vor den Kameras des NDR wurde er noch deutlicher: "Das Ergebnis ist Dreck.“

Vorne fehlte die Kaltschnäuzigkeit – wie in der Vorsaison

Nach einem druckvollen Start der Frankfurter gingen die Störche durch Saliou Sané in der 31. Minute in Führung. Anschließend dominierten die Kieler das Geschehen und erspielten sich sieben hochkarätige Chancen – die allesamt ungenutzt blieben. Teilweise hatte die KSV schlichtweg Pech, wie Sané, der das Leder in der 56. Minute nach fulminantem Sololauf an die Latte setzte. Teilweise agierten die Blau-Weiß-Roten vor dem gegnerischen Tor aber auch leichtfertig. Steven Lewerenz führte einen Foulelfmeter in der 40. Minute so drucklos aus, dass FSV-Keeper Sören Pirson den Schuss der Marke "Rückgabe" problemlos festhalten konnte. Der alte Fußballspruch "das rächt sich" bewahrheitete sich in der 84. Minute, als Fabian Schleusener ungehindert aus kurzer Distanz einköpfen konnte. Die ansonsten sicher stehende Holstein-Abwehr nahm sich hier eine kollektive Auszeit. Das Spiel erinnerte viele der 5.339 Zuschauer an die vergangene Saison, als Holstein ebenfalls häufig dominant aufgetreten war, allerdings mangels Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor oft mit enttäuschenden Resultaten vom Platz ging.

Sané mit Traumtor – Salem erneut Pechvogel

Immerhin: Es gab auch Lichtblicke im Holstein-Lager. So erzielte Mittelstürmer Sané seinen ersten Punktspieltreffer seit fast zwei Jahren. Sein spektakulärer Hackentreffer dürfte in der Auswahl zum "Tor des Monats“ landen. Der Ex-Paderborner zeigte sich kampfstark und torgefährlich – und untermauerte damit seinen Anspruch auf einen Platz in der Stammformation. Und: Keeper Kenneth Kronholm zeigte bei seinem Comeback nach einjähriger Verletzungspause wegen Kreuzbandrisses eine solide Leistung. Auch Trainer Neitzel bemühte sich, das Positive herauszustreichen: "Wir haben einen guten Auftakt hinbekommen.“ Daran müsse das Team beim nächsten Match am Samstag in Aalen anknüpfen: "Den Ausgleichstreffer müssen wir unter der Woche aus den Kleidern schütteln.“ Für eine Schrecksekunde auf den Rängen sorgte hingegen Milad Salem. Der afghanische Nationalspieler, der ebenfalls fast ein Jahr verletzungsbedingt pausieren musste, hatte sich in die Startelf gekämpft – und humpelte bereits nach einer Viertelstunde wieder vom Platz. Der ehemalige Osnabrücker hatte sich bei einem Sprint den Oberschenkel gezerrt. "Es hat einmal richtig eingestochen“, berichtete der Mittelfeldakteuer nach dem Schlusspfiff: "Ich hoffe, dass es nichts Schlimmeres ist.“

   
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