VfR Aalen "macht einen Riesenschritt nach vorne"

Alle spielten am Samstag für den VfR Aalen. Dabei wäre sich der Ostalbklub aber beinahe selbst noch im Weg gestanden. Nach einer 2:0-Führung stand das Ergebnis am Ende auf des Messers Schneide. Mit einem glücklichen 2:1 Sieg hat der VfR-Aalen dennoch die Tabellenführung zurückerobert. So begann das Spiel noch bevor der erste Ball gespielt wurde mit einer Gedenkminute für Albi Bruder. Der langjährige Betreuer des VfR Aalen verstarb am vergangenen Montag im Alter von nur 56 Jahren nach schwerer Krankheit. Dementsprechend lange dauerte es auch, bis die Hausherren vor über 10.000 Zuschauern in der sonnendurchfluteten Scholz-Arena in die Gänge kamen.

Fahrlässige Chancenverwertung

Der Wille, die letzten Leistungen vergessen zu machen war zwar da, so richtig in Schwung kamen die Rasenspieler aber nicht. Robert Lechleiter versuchte seine Mannschaft nach vorne zu treiben, hatte aber zunächst ebenfalls Mühe, bis es einigermaßen rund lief. Sein Zuspiel in der 12. Minute auf Cidimar war zwar gut, dessen Abschluss ans Offenbacher Außennetz aber knapp. Dazwischen lag lediglich ein Schuss der Offenbacher, doch Kai Hesse hob das Spielgerät aus 12 Metern über das Tor wieder Daniel Bernhardt gehütete Tor. In der 31. Minute ging die zweite Gefahr der Hausherren durch Tim Kister aus, brachte aber unterm Strich nichts ein. Marco Haller hatte bei einem Freistoßtrick den Ball mit der Hacke auf Dausch gelegt und dieser den von einer Sicherheitsfirma gespendeten Ball auf den langen Pfosten gespielt.

Lechleiter mit einem tollen Solo

Der Kopfball von Kister stellte aber keine große Gefahr auf Offenbacher Seite dar. In der 36. Minute brandete erstmals Jubel im Aalener Rohrwang auf, als sich Robert Lechleiter ein Herz fasste und zu einem Solo aus der eigenen Hälfte durchstarte, dabei aber fast ins Straucheln kam. Der Rosenheimer stolperte zwar, setzte aber seinen Sturmlauf mit Schwung durch. Einmal links einmal rechts und dann ein gezielter Schuss ins lange Eck. Das war die 1:0-Führung in der 36. Minute, und gleichzeitige Halbzeitführung, zumal ein zweiter Versuch mit einer Kopfballverlängerung von Lechleiter nur auf dem Netzdach landete.  Mit den für Aalen zufriedenstellenden Ergebnissen der Konkurrenz wurden die Seiten gewechselt.

Cidimar vergibt Großchance

So begann die zweite Halbzeit gleich mit einem Paukenschlag, als Sascha Traut in der 47. Minute einen von Martin Dausch aufgelegten Freistoß aus 22 Metern ins lange Eck von Ex-Aalens Schlussmann Robert Wulnikowski zirkelte. Dieser bei dem nicht sonderlich scharf getretenen Ball, aber nicht gerade die beste Figur, bei der daraus resultierenden 2:0 Führung machte. Cidimar war in der 52. Minute auf dem Weg das 3:0 zu machen, doch wurde der Brasilianer auf dem Weg von den Gästen mit einem Pressschlag geblockt. Auch Gästekreativspieler da Costa Junior versuchte nach einem Fehler von Enrico Valentini den Anschlusstreffer zu erzielen, schoss aber daneben. Ebenso Marco Haller der nach einem Solo in der 59. Minute über den Querbalken schoss.

Ralph Hasenhüttl feiert

Ab der 70. Minute wurde es dann nochmals eng für die Platzherren. Thomas Rathgeber war es, der ungedeckt in aller Ruhe den Anschlusstreffer für die Hessen erzielte. Daniel Bernhardt in der 89. Minute noch zu einer Heldentat zwang, als er den VfR-Keeper sein ganzes Können abverlangte und dieser Rathgebs Geschoss zur Ecke lenkte und den Ausgleich verhinderte. Umso größer war dann der Jubel als Schiedsrichtre Benjamin Brand nach minimaler Nachspielzeit die Partie beendete und Trainer Ralph Hasenhüttl mit einem Stepptanz und geballter Faust den Platz stürmte und seine Truppe in der anschließenden Schwörrunde auf dem Platz, die zurückgewonnene Tabellenführung feierte.

Stimmen der Trainer


Ralph Hasenhüttl (VfR Aalen): "Für uns galt es heute, wieder in die Spur zu finden. Wir wollten uns über viele kleine Aktionen wie Ballgewinne etc. wieder Selbstvertrauen holen. Das ist uns phasenweise gut gelungen. Die Mannschaft hat gesehen, dass es nur mit einer immensen läuferischen Bereitschaft geht. Nach dem Anschluss hat man gesehen, dass der OFC über Qualität verfügt. Wir haben uns dann mit allem gegen den Ausgleich gestemmt. Die drei Punkte waren nach den zwei Niederlagen ein Riesenschritt nach vorne. Die 10.000 Zuschauer haben heute ein superspannendes Spiel bis zum Schluss erlebt. Wir konnten danach zusammen jubeln. Gemeinsam sind wir stark – so müssen wir weiter machen."

Arie van Lent (Kickers Offenbach): "Wenn ich die erste Stunde von meiner Mannschaft gesehen habe, dann muss ich sagen: Von nix kommt nix. Wir haben erst nach dem 0:2 begonnen, selbst Akzente zu setzen. Es war sicherlich kein Topspiel von beiden Seiten, aber wir haben den VfR durch unsere vielen Fehler stark gemacht. Ab der 58. Minute war es ganz ordentlich. Mit etwas Glück machen wir sogar noch das 2:2, aber das wäre aufgrund unserer Leistung in den ersten 60 Minuten sicherlich nicht verdient gewesen."

FOTO: Micha Korb / www.rwo-fanblock.de

 

 

   
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