VfL: "Spielabbruch sollte vermieden werden"

liga3-online.de dokumentiert an diese Stelle die Stellungnahme des VfL Osnabrück zu den Zwischenfällen während des 3.-Liga-Meisterschaftsspiels: VfL Osnabrück gegen SC Preußen 06 e.V. Münster in der OsnatelARENA am  10. September 2011. Auf Grund der großen Fanrivalität zwischen beiden Vereinen und der Brisanz des Derbys wurden bereits im Vorfeld der Partie weitreichende Vorbereitungen und vorbeugende Maßnahmen getroffen, um ein Aufeinandertreffen der gegnerischen Fangruppen zu verhindern und mögliche gewalttätige Auseinandersetzungen zu verhindern.

"Provokationen sollten vermieden werden"

An der Sicherheitsbesprechung vor dem Spiel, die am 06. September in den Räumlichkeiten des VfL Osnabrück stattfand, nahmen neben Vertretern der Polizei und Feuerwehr Osnabrück, dem Sicherheitsbeauftragten des VfL Osnabrück auch Vertreter des Osnabrücker Fanprojektes und die Fanbeauftragten beider Vereine teil. Zusätzlich gab es zwei Tage vor dem Spiel ein weiteres Gespräch zwischen der Geschäftsführung des VfL Osnabrück, Vertretern des Fanclubverbandes, der Ultras und des Fanprojektes, um auf die Fans dahingehend einzuwirken, Provokationen gegenüber den Münsteraner Fans möglichst zu vermeiden. Den Osnabrücker Ultras wurden im Gegenzug für das Unterlassen extremer Provokationen wie z.B. dem Zeigen einer Münsteraner Fahne verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Spiels gestattet (Vorbereitung der Choreo ab Freitagnachmittag im Stadion, Verteilen von Flyern und Plakaten, Akkreditierungen für den Innenraum).

"Kindertribüne als faire Geste"

Als Geste der Fairness gegenüber dem Gastverein hat der VfL Osnabrück im Vorfeld über seinen Kidsclub eine Einladung an den Kidsclub U12 aus Münster ausgesprochen und die Kinder zu einer gemeinsamen Stadionführung mit anschließendem Frühstück, gemeinschaftlichem Einlaufen ins Stadion und Verfolgen der Partie von der Joe Enochs-Kindertribüne ausgesprochen. Die Aktion wurde von Preußen Münster gern angenommen, rund 20 Preußen-Kids waren zu Besuch in der osnatel ARENA. Der Ordnungs- und Sicherheitsdienst wurde zu dem Spiel deutlich erhöht. Seitens des VfL Osnabrück waren 85 Ordnungskräfte und 70 Kräfte des Sicherheitsdienstes im Einsatz, aus Münster waren zusätzlich 10 Sicherheitskräfte vor Ort.

Einige pyrotechnische Gegenstände sichergestellt werden

Rund 700 Tickets für den Tribünenbereich West wurden nicht in den Verkauf gegeben, um die Trennung der beiden Fangruppen zu gewährleisten und zwischen Münsteranern und Osnabrücker Fans ausreichende Pufferzonen zu schaffen. Die Einlasskontrollen im Gästeblock wurden verschärft durchgeführt, dabei wurden einige pyrotechnische Gegenstände sichergestellt.
Bereits vor dem Spiel kam es im Bereich hinter der Nordtribüne zu Auseinandersetzungen zwischen Osnabrücker Fans und der Polizei, als die Osnabrücker versuchten, in Richtung Gästeblock durchzukommen. Als Einsatzkräfte der Polizei ihnen den Weg versperrten, warfen die VfL-Anhänger mit Feuerwerkskörpern auf die Beamten. 29 Personen wurden während dieses Vorfalls festgenommen.

Möglicher Spielabbruch sollte vermieden werden

Kurz vor dem Spiel wurden im Münsteraner Block zwei pyrotechnische Gegenstände gezündet und in den Innenraum und den ehemaligen Spielertunnel geworfen. Durch die Explosion des zweiten Feuerwerkskörpers wurden 23 Personen zum Teil erheblich verletzt und mussten mit offenen Wunden und Knalltraumata ins Krankenhaus eingeliefert werden. Im Laufe des Spiels wurden weitere Knallkörper im Gästeblock gezündet. Entgegen der getroffenen Absprachen zeigten Osnabrücker Ultras zweimal in der zweiten Halbzeit eine Münsterfahne, um die gegnerischen Fans zu provozieren. Da bereits im Vorfeld unter anderem durch die Fanbeauftragten aus Münster darauf  hingewiesen wurde, dass das Zeigen der Fahne zu einer gewalttätigen Reaktion der Preußen-Fans führen könnte, unterbanden Einsatzkräfte des Sicherheitsdienstes umgehend die Präsentation des Banners. Hierdurch sollte auch ein möglicher Spielabbruch vermieden werden.

"Gewalt hat in unserem Stadion nichts zu suchen"

Der VfL Osnabrück verurteilt die Vorkommnisse und das Verhalten sogenannter Fans auf das Schärfste und distanziert sich deutlich von diesen Personen. „Gewalt hat in unserem Stadion nichts zu suchen, wir werden jeden, der sich nicht an die Regeln für ein friedliches Miteinander hält, ausschließen. Natürlich birgt ein Derby Brisanz in sich und niemand hat etwas gegen einen verbalen Schlagabtausch zwischen den unterschiedlichen Fanlagern. Aber was hier am Samstag passiert ist, geht eindeutig zu weit und ist in dieser Form nicht zu dulden“, so VfL-Geschäftsführer Ralf Heskamp. Mit dem SC Preußen Münster befindet sich der Verein in engem Austausch und steht der Polizei in jeder Hinsicht zur Verfügung, um die Personen ausfindig zu machen, die sich am Samstag strafbar gemacht.

Außerdem wird der Verein konkrete Maßnahmen ergreifen, um gegen die zunehmende Gewalt aus der eigenen Ultraszene vorzugehen. Wie genau diese aussehen werden, wird in den nächsten Tagen entschieden.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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