VfL Osnabrück vor drittem Abstieg seit 2009: "Sehr ernüchternd"

Nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel der Relegation beim FC Ingolstadt steht der VfL Osnabrück vor dem dritten Zweitliga-Abstieg seit 2009. Um den Klassenerhalt noch schaffen zu können, benötigt es im Rückspiel am Sonntag (13:30 Uhr) ein Wunder.

"Hatten keine Durchschlagskraft"

Nein, Relegation kann der VfL Osnabrück offensichtlich nicht. Nach den Pleiten gegen Paderborn (2009) und Dresden (2011/2013) drohen die Lila-Weißen nun auch das vierte Duell um Auf- und Abstieg zu verlieren. Von der Favoritenrolle, in der sich der VfL vor dem Hinspiel gesehen hatte, war am Donnerstag nicht viel zu erkennen. Bereits nach 113 Sekunden stand es 0:1 aus Sicht der Gäste, nachdem Etienne Amenyido bei einer Ecke ein Kopfballduell verloren hatte. Noch vor der Pause erhöhten die Schanzer über Fatih Kaya auf 2:0 (35.), ehe Dennis Eckert Ayensa neun Minuten vor dem Ende nach einem Fehlpass von Sebastian Kerk sogar noch das 3:0 erzielte. Damit steht nun die höchste Niederlage eines Vereins seit Wiedereinführung der Relegation zur Saison 2008/09 zu Buche.

"Der Auftritt war sehr ernüchternd", musste VfL-Trainer Markus Feldhoff nach dem Spiel einräumen. "Ingolstadt war die klar bessere Mannschaft und hochüberlegen." Vor allem offensiv blieb Osnabrück einiges schuldig, bis auf einige wenige Distanzschüsse entstand keine Gefahr. "Wenn man so auftritt wie heute, hat man es nicht verdient, mehr mitzunehmen", fand Ulrich Taffertshofer am "DAZN"-Mikrofon klare Worte. "Wir haben zu viele Fehler gemacht, waren null gefährlich und hatten keine Durchschlagskraft – eigentlich über die ganzen 90 Minuten, muss man ehrlicherweise sagen."

VfL gibt noch nicht auf

Und dennoch: Aufgeben will der VfL noch nicht. "Wer denkt, dass es jetzt vorbei ist, der täuscht sich gewaltig", sagte Taffertshofer. "Wir brauchen ein frühes Tor, dann brennt die Hütte und dann wird es wieder spannend." 2.000 Fans dürfen am Sonntag dabei sein und werden den VfL nach vorne pushen. Doch Feldhoff weiß: "Den Hauptteil werden wir liefern müssen. Wir müssen genauso brennen wie Ingolstadt, brauchen einen außergewöhnlichen Moment und werden alles versuchen, um das Wunder noch zu schaffen."

Damit der VfL Osnabrück Zweitligist bleibt, muss er mindestens drei Tore schießen, um bei einem 3:0 zunächst die Verlängerung zu erzwingen. Sollte Ingolstadt aber nur einmal treffen, benötigen die Niedersachsen schon mindestens fünf Tore und einen Sieg mit wenigstens vier Toren Differenz. Viel schlechter könnte die Ausgangsposition kaum sein – zumal der VfL das schwächste Team der abgelaufenen Zweitliga-Saison war (nur zehn Punkte) und zwischen November und Mai 13 (!) Mal in Folge im eigenen Stadion verlor. Vieles deutet somit darauf hin, dass die Niedersachsen nach 2009 und 2011 zum dritten Mal in die 3. Liga absteigen. Dabei waren die Lila-Weißen erst vor zwei Jahren als Meister aufgestiegen.

   

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