VfL vermisst defensive Ordnung in Bremen schmerzlich

Das 2:4 (0:2) in Bremen beendete den eigentlich starken Saisonauftakt des VfL Osnabrück ziemlich einschneidend. Gegen die bis dato mit drei Treffern aus vier Spielen nicht nennenswert überzeugende Offensive von Werder Bremen II mussten die Lila-Weißen vierfach hinter sich greifen – und das nur eine Woche nach dem überraschenden Abgang von David Pisot, dem Abwehrchef.

Früh abgekocht

Zufall oder direkter Zusammenhang? Auf jeden Fall war es eine heftige Niederlage, die Osnabrück am Freitagabend einstecken musste. Zu Gast bei den Amateuren des SVW im „großen“ Bremer Weserstadion war der VfL Favorit, ließ sich aber schon in der ersten Halbzeit abkochen. So wurde der Gast beim 1:0 durch Ulisses Garcia eiskalt ausgekontert, auch dem 2:0 durch Johannes Eggestein war ein einfacher Fehler des zweiten Innenverteidigers Anthony Syhre vorausgegangen. Nun gut, es muss dazu gesagt werden: Werder Bremen hatte eben mit den angesprochenen Ulisses Garcia und Eggestein auch zwei Talente aus dem Bundesliga-Kader abgestellt. Aber kann dies als Ausrede gelten? Wohl kaum – schließlich scheint die zweite Mannschaft des Bundesligisten in diesen Tagen ohnehin eine härtere Nuss als die taumelnde Profimannschaft von Viktor Skripnik, die sich kürzlich beim FC Bayern München ordentlich blamierte.

Zu viele Fehler sorgen für die frühe Vorentscheidung

Jedenfalls stimmte am Freitag vieles nicht, was die Truppe von Joe Enochs vor dem Pokalwochenende noch ausgezeichnet hatte. Auch Torhüter Marius Gersbeck, schon gegen den 1. FC Magdeburg hatte der Neuzugang von Hertha BSC gepatzt, blieb nicht ohne Fehler und sah bei mehreren Gegentreffern nicht glücklich aus. Die Vorentscheidung war nach dem 0:3 aus Osnabrücker Sicht schon nach 47 Minuten gefallen, die schlussendliche Ergebniskorrektur mündete in einem 2:4. Das klang schlussendlich sogar weniger deutlich, als es über die meiste Spielzeit hinweg war. Positiv zu vermerken blieb die Tatsache, dass die Lilaweißen selbst nach dem schier aussichtslosen 0:3-Rückstand noch auf den Anschluss drängten und diesen durch Bashkim Renneke erzielten (82.). Das kam allerdings zu spät und irgendwie wussten alle Beteiligten längst: Im Weserstadion war für den VfL zumindest an diesem Tag einfach nicht viel zu holen. So viele Fehler war man von der Defensive bisher nicht gewohnt gewesen.

Das Warten auf Marcel Appiah in Topform

Nun läuft die Aufarbeitung der Pleite. Natürlich fällt fast automatisch zuerst der Blick auf die Innenverteidigung, dessen Herzstück mit David Pisot plötzlich herausgerissen wurde. Es kommt nicht von ungefähr, dass die neuformierte Abwehr um Tobias Willers und Anthony Syhre nicht den sichersten Eindruck machte. Neuzugang Marcel Appiah verblieb zunächst auf der Bank und wurde erst in der 90. Minute eingewechselt. Sehnlich dürfte Osnabrück darauf warten, den ehemaligen Bielefelder, der aus der niederländischen Eredivisie in den Süden Niedersachsen wechselt, in Topform auf dem Platz stehen zu sehen. Weitere Fragen betreffen Torhüter Gersbeck und auch den jungen Mohamed El-Bouazzati, der in den letzten Begegnungen seine Unerfahrenheit zu oft auf dem Feld zeigte. Überhaupt sind neun Gegentore aus den letzten vier Partien ein zu hoher Wert – dort muss Trainer Enochs nun ansetzen. Bis zum nächsten Pflichtspiel daheim gegen den SV Wehen Wiesbaden vergehen erneut zwei lange, intensive Trainingswochen: Viel Zeit zur Aufarbeitung für den VfL Osnabrück.

 

   

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