VfL macht sich für Abschaffung der Montagsspiele stark

Während die Montagsspiele in den beiden Bundesligen mit der aktuellen Saison der Vergangenheit angehören, wird in der 3. Liga auch weiterhin an diesem bei vielen Fans ungeliebten Termin gespielt. Geht es nach dem VfL Osnabrück, sollen die Spiele am Montagabend aber auch in der 3. Liga bald Geschichte sein.

Verein unterstützt Anhänger

Dass sich die Lila-Weißen ausgerechnet jetzt mit dieser Thematik an die Öffentlichkeit wenden, kommt nicht von ungefähr: Schließlich steht für den VfL am 6. September mit dem Heimspiel gegen Viktoria Köln die erste Montagspartie in dieser Saison an. Den Fans ist das ein Dorn im Auge: "Montagsspiele stehen einer aktiven, bunten und lauten Fankultur im Stadion nicht nur im Weg, sondern unterbinden sie maßgeblich", so Jörn Brauer von der Ultra-Gruppe "Violet Crew" in einer gemeinsamen Mitteilung von Fanszene und Verein. "Wir finden und fordern, Fußball sollte für die Fans da sein und insbesondere dem Teil, der aktiv ins Stadion geht und auswärts fährt, sollte mit Spielansetzungen, die diese Unterstützung erschweren oder verhindern, nicht das Feiern des Fußballs im Stadion erschwert werden."

Unterstützung erhalten die Anhänger in Person von Geschäftsführer Michael Welling: "Wir als Klub aber auch ich persönlich können die Argumentation der Fans, die alles möglich machen, um uns zu Hause an der Bremer Brücke aber auch bei unseren Auswärtsspielen in der gesamten Republik so grandios zu unterstützen, grundsätzlich nachvollziehen." Entsprechend wünscht sich der 50-Jährige, "dass nach dem Corona-bedingten Ausschluss der Fans spätestens bei der Ausschreibung der neuen Medienverträge dem Beispiel aus der 1. und 2. Bundesliga gefolgt wird". Natürlich sei es gerade für Klubs der 3. Liga essenziell, die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Dennoch gelte: "Wir müssen den Kern dessen bewahren, was den Fußball ausmacht, damit es überhaupt Möglichkeiten geben kann, auch wirtschaftlich zu agieren. Das ist das unmittelbare Spiel selbst, das sind die Fans vor Ort, das sind die Emotionen, die im Zusammenspiel zwischen Platz und Tribüne entstehen. Daher gilt es, dies immer in den Fokus der Überlegungen zu stellen und alle anderen Aktivitäten davon ausgehend zu denken."

Fans wollen 45 Minuten schweigen

Um der Kritik an den Montagsspielen Nachdruck zu verleihen, wird die aktive Fanszene auch in dieser Saison wieder in den ersten 45 Minuten schweigen und nicht aktiv supporten. "Wie schon oft betont, ist das keine Entscheidung gegen die Mannschaft, sondern für die Sache", erklärt Brauer. "Wenn wir es durch unser Schweigen schaffen, neue Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken und auf ein Abschaffen des Montagsspiels zu wirken und wir so auch weiterhin immer 100 % unterstützen können, war es das wert." Schließlich sei das Schweigen nur ein Ausblick auf Spielansetzungen, die keine Rücksicht auf Faninteressen nehmen.

Welling betont, dass der VfL das Anliegen der organisierten Fans ernst nehme: "Dies mit einem entsprechenden friedlichen Protest zum Ausdruck zu bringen ist nachvollziehbar und wichtig, um das Thema weiterhin zu adressieren und auch weiteren Menschen die Problematik der Montagsspiele näherzubringen. Wer die Bremer Brücke zurecht für ihre Atmosphäre feiert, muss auch Interesse daran haben, einen Fußball für die Fans im Stadion zu erhalten."

   

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