VfL gegen SVWW: Teilausschluss und Stimmungsboykott

Schon am zweiten Spieltag dürfen sich die Fans des VfL Osnabrück über den ersten "Brückentag" der Saison freuen: Am Freitagabend wird gegen den SV Wehen Wiesbaden das Flutlicht angeschaltet – das macht es für den jeweiligen Gegner gewiss nicht leichter. Allerdings blicken viele Anhänger mit gemischten Gefühlen auf die Begegnung.

Fans rufen zum Stimmungsboyott auf

Denn: Die Vorfreude hat durch ein Urteil seitens des DFB-Sportgerichts einen ordentlichen Dämpfer erhalten. Lediglich 2.500 Fans dürfen nach wiederholten Verfehlungen der lila-weißen Fanszene am Abend von den Stehplätzen der Ostkurve supporten, die Kurve würde im Normalfall nahezu das Doppelte fassen. Darauf haben einige Fans offensichtlich von vornherein keine Lust und weichen auf die Sitzplätze aus respektive bleiben dem Spiel komplett fern – anders ist kaum zu erklären, dass selbst für das stark reduzierte Fassungsvermögen der Fankurve am Donnerstag noch 750 Tickets erhältlich waren. Darüber hinaus haben die Ultras der "Violet Crew" zum Stimmungsboyott aufgerufen: "Aufgrund der (…) Einschränkungen (…) sehen wir uns am Freitag nicht in der Lage wie gewohnt die Stimmung im Stadion zu koordinieren oder anderweitig zu dieser beizutragen. Wir laden alle VfL-Fans ein, sich unserem Verzicht anzuschließen", heißt es in einer Mitteilung. Zu verstehen ist es, denn das Urteil umfasst ein sämtliche Heimbereiche umfassendes Verbot von Fanutensilien, die über Trikot und Schal hinausgehen. Zaunfahnen, Schwenkfahnen und weitere optische Gestaltungsmittel dürfen allenfalls die wenigen erwarteten Gästefans des SV Wehen Wiesbaden mit ins Stadion bringen. Die Strafe bezieht sich unter anderem auf eine große Pyro-Aktion im Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg, das im vergangenen März stattgefunden hatte.

Groß: "Man hat unser Potenzial sehen können"

Sportlich blickt der VfL dem Heimauftakt mit gemischten Gefühlen entgegen – noch immer wurmt es, das Auswärtsspiel beim Karlsruher SC trotz 2:0-Führung nicht mit drei Punkten gekrönt zu haben. "Wir wollten das gewinnen, daher war die Enttäuschung auf der Rückfahrt gegeben", verriet Kapitän Christian Groß auf der Pressekonferenz am Donnerstagmittag und erklärte: "Wir haben sehr gute Ansätze gezeigt und hätten daran anknüpfen müssen. Wer das Spiel gesehen hat, hat unser Potenzial sehen können", so der defensive Mittelfeldspieler. Nun kommt nach dem Duell mit dem Top-Favoriten zumindest ein immer wieder genannter Anwärter auf die Aufstiegsplätze – das Startprogramm hat es in sich. "Ich überlasse es anderen, zu urteilen, wer die Favoritenrolle in der Liga einnimmt", äußerte sich Trainer Joe Enochs, lobte aber die individuelle Klasse des SVWW: "Sie haben wieder einmal eine Top-Truppe aufgestellt, sind stark besetzt.“

Savran erhöht die Spannung im Training

Dabei muss der VfL Osnabrück weiterhin auf Kim Falkenberg und Alexander Dercho verzichten. Zumindest als Joker wieder zum Einsatz kommen dürfte Halil Savran, der weite Teile der letzten Saison durch zwei langwierige Verletzungen verpasste und ein entsprechend umjubeltes Comeback geben dürfte. "Ohne Halil hat die Spannung im Training, etwa in puncto Anlaufverhalten, etwas gefehlt. Ihn morgen nach seiner schweren Verletzung direkt in die Startelf zu beordern, käme vielleicht zu früh", ließ Enochs wissen, "denn wir besitzen in den kommenden Wochen zahlreiche weitere wichtige Spiele im engen Rhythmus.“ Auch Konstantin Engel hat sich rechtzeitig fitgemeldet, Neuzugang Tim Danneberg eine kleinere Wadenblessur auskuriert. Zu weiteren Veränderungen – möglicherweise aus sportlichen Gründen – gibt es nach einer über weite Strecken Optimismus verbreitenden Leistung gegen Karlsruhe kein Anlass gegeben. Gleichwohl ist klar: Geht das erste Heimspiel schief, kann die Angst vor dem Fehlstart schneller als gewünscht zurückkehren…

   

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