VfB Lübeck weiter auf Talfahrt: Deichmann "kotzt es an"

Neues Jahr – alte Leier: Aufsteiger VfB Lübeck hat bei der 1:2-Niederlage im Kellerduell beim FSV Zwickau durch eine erneut verspielte Führung wieder einmal Lehrgeld gezahlt. Angesichts der anhaltenden Talfahrt war der Frust bei den Hanseaten groß.

"Wir müssen Eier zeigen“

"Es kotzt mich an“, schimpfte Lübecks Topscorer Yannick Deichmann nach der dritten Niederlage des Neulings in Serie im "MagentaSport"-Interview und machte seinem Ärger nachdrücklich Luft: "Ich bin stinksauer. Wir gehen wieder in Führung und verlieren das trotzdem. Wenn wir das 2:0 machen, ist der Deckel drauf, dann kommt Zwickau nicht mehr zurück. Das passiert zu oft. Wir müssen jetzt Eier zeigen und bei einer Führung das Spiel auch einmal bis zum Ende durchziehen.“

Die Kritik des 26-Jährigen trifft den mutmaßlich wundesten Punkt der Hanseaten. Denn trotz Deichmanns vierten Saisontreffers (35.) stand Lübeck beim Abpfiff wieder einmal mit leeren Händen da. Insgesamt konnte der VfB bereits zum siebten Mal im Saisonverlauf einen Vorsprung nicht zu einem Erfolgserlebnis nutzen, und in vier Begegnungen davon ging das Team von Trainer Rolf Landerl auch noch als Verlierer vom Platz.

Landerl: "Komme mir inzwischen blöd vor“

Entsprechend machte auch Landerl auf der Pressekonferenz nach Spielende aus seiner Enttäuschung kein Hehl: "Ich komme mir inzwischen schon blöd vor, wie oft ich immer das gleiche Problem beschreiben muss", schimpfte der Österreicher: "Es ist für mich wohl die größte Herausforderung, die Mannschaft so hinzubekommen, dass es ihr nichts ausmacht, wenn der Gegner eine Schippe drauflegt, und sie dann eben auch eine Schippe drauflegt. Wir müssten längst wissen, was zu tun ist, wenn der Gegner rustikaler und energischer zu Werke geht, nämlich die Zweikämpfe annehmen – und zwar richtig annehmen."

Die Reaktion seines Teams auf den wachsenden Druck der Hausherren nach dem Seitenwechsel war aus Landerls Sicht völlig unzureichend. "Wir haben das Zentrum nicht mehr halten können und die Ordnung verloren“, analysierte der 45-Jährige die entscheidenden Schwächen seiner Spieler und verlangte von seinem Team endlich mehr Gegenwehr in kritischen Situationen: "Man kann nichts mitnehmen, wenn man so bescheiden und fast ängstlich ist."

Reaktion gegen Mannheim?

Für einen Mentalitätswechsel wäre die Zeit allmählich auch reif. Nach nur zwei Punkten aus nunmehr schon sechs Spielen ohne Sieg nacheinander musste Lübeck in der Abstiegszone Zwickau vorbeiziehen lassen und rutschte noch ein weiteres Stück in Richtung Tabellenende ab. Vor dem Nachholspiel am Mittwoch gegen den SV Waldhof Mannheim beträgt der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz zwei Punkte. Landerl erwartet denn auch eine Reaktion seiner Elf: "Wir müssen Präsenz in den Zweikämpfen zeigen – sonst wird es schwierig für uns.“

   

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