Verunglückter FCM-Fan: Bahn und Polizei widersprechen sich
Auch fünf Tage, nachdem in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Anhänger des 1. FC Magdeburg aus einem fahrenden Zug gestürzt war und sich dabei lebensbedrohliche Kopfverletzungen zugezogen hat, ist weiterhin nicht vollständig geklärt, wie es zu dem Vorfall kam. Die Deutsche Bahn und die Polizei widersprechen sich derweil in ihren Aussagen.
"Tür kann Unter normalen Bedingungen nicht geöffnet werden"
Während ein Polizeisprecher am Dienstag erklärte, der FCM-Fan habe die Tür des Zuges selbstständig geöffnet, teilte die Deutsche Bahn nun mit, dass dies aus technischen Gründen gar nicht möglich sei. "Damit das Aufschieben während der Fahrt nicht ohne weiteres möglich ist, wird die Tür trotz Betätigung der Türnotenriegelung durch die Türsteuerung geschlossen gehalten. Unter normalen Bedingungen kann die Tür nicht gegen die weiter anliegende Motorkraft geöffnet werden“, erklärte das Unternehmen gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung".
Bahn schließt Defekt aus
Wurde die Tür aber dennoch während der Fahrt geöffnet – dieser Darstellung folgen auch einige Zeugen -, müsste also ein Defekt vorgelegen haben. Doch auch diesen schloss die Deutsche Bahn aus: "Nach unseren Informationen wurde das Fahrzeug bereits gemeinsam mit der Bundespolizei untersucht und keine Auffälligkeiten an der Tür festgestellt.“ Die Bundespolizei wiederum bestätigte dies bisher nicht. Offen ist zudem auch, warum der Zug trotz der offenbar kurzzeitig geöffneten Tür weitergefahren ist. Laut der Bahn würden Züge in solchen Fällen automatisch gestoppt.
Fan im künstlichen Koma
Somit bleibt weiterhin unklar, wie es zu dem folgenschweren Unglück kommen konnte. Fakt ist aber: Der FCM-Anhänger liegt seit Sonntag im künstlichen Koma und wird in diesem Zustand wohl noch zwei Wochen bleiben, wie der behandelnde Neurochirurg am Klinikum Magdeburg, Werner Braunsdorf, dem MDR bestätigte.