Dopingkontrolle-Vorgabe missachtet: Strafe für FCK und FWK
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den 1. FC Kaiserslautern und die Würzburger Kickers sowie Spieler und Offizielle beider Mannschaften am Dienstag jeweils mit Geldstrafen im Gesamtumfang von 20.500 Euro belegt. Grund dafür sind Verstöße gegen die formalen Vorgaben der Anti-Doping-Richtlinien des DFB.
Mads Albaek zu spät bei der Dopingkontrolle
Im Fall des 1. FC Kaiserslautern geht es um eine Dopingkontrolle nach dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC am 25. August, zu der unter anderem Mittelfeldspieler Mads Albaek ausgewählt wurde. Wie der DFB mitteilte, sei der 28-Jährige entgegen der Aufforderung des Dopingkontrollarztes nicht unmittelbar in den Dopingkontrollraum, sondern zunächst in die eigene Umkleidekabine, wo er nicht unter Aufsicht des Dopingkontrollpersonals gestanden habe, gegangen. Der Dopingkontrollarzt habe daraufhin den Anti-Doping-Beauftragten des Vereins auf das Verhalten des Spielers aufmerksam gemacht. Erst fünf Minuten später sei Albaek in Begleitung des Anti-Doping-Beauftragen im Dopingkontrollraum erschienen, die anschließende Dopingkontrolle verlief unauffällig. Auch das Kontrollergebnis war negativ.
Dennoch habe Albaek durch sein Verhalten gegen die Anti-Doping-Richtlinien des DFB verstoßen, so der Verband. Demnach sei jeder Spieler dafür verantwortlich, "sich ohne zeitliche Verzögerung im Dopingkontrollraum zu melden, wenn er die Benachrichtigung zur Dopingkontrolle erhalten hat." Albaeks Verhalten stelle gemäß den nationalen und internationalen Anti-Doping-Bestimmungen zwar keine Weigerung dar, sich einer Dopingkontrolle zu unterziehen, jedoch einen "Pflichtverstoß im Rahmen des Ablaufs des Dopingkontrollverfahrens nach den Vorgaben der Anti-Doping-Richtlinien des DFB."
Entsprechend verhängte der DFB gegen Albaek und den FCK jeweils eine Geldstrafe in Höhe von 4.000 Euro. Der Anti-Doping-Beauftragte der Roten Teufel muss zudem 2.500 Euro zahlen, da er für die ordnungsgemäße Durchführung des Kontrollverfahrens verantwortlich sei. "Diese Pflichtverstöße des Spielers und des Anti-Doping-Beauftragten werden dem Verein ebenfalls zugerechnet", so der DFB. Der Verein, Albaek und der Anti-Doping-Beauftragte haben den Urteilen zugestimmt, sie sind damit rechtskräftig.
Hajtic und Syhre erst bei Kabinenansprache
Zu einem ähnlichen Vorfall war es am 7. August auch nach dem Auswärtsspiel der Würzburger Kickers beim VfR Aalen gekommen, als unter anderem Ibrahim Hajtic und Anthony Syhre zur Doping-Kontrolle ausgewählt wurden. Der Vorwurf: Beide Spieler sollen sich auf Anordnung des Würzburger Trainerstabes nicht unmittelbar und unter Begleitung in den Dopingkontrollraum, sondern zunächst zu einer Ansprache des Trainers in die Würzburger Kabine begeben haben.
Zur Kabine seien sie von einem Helfer des Dopingkontrollarztes begleitet worden. Da den Kontrollpersonen zugesagt worden sei, dass während der Ansprache des Trainers die Kabinentür geöffnet bleibe, sollen sie die Kabine anschließend wieder verlassen haben. Allerdings sei die Kabinentür dann doch verschlossen worden, sodass die ausgelosten Spieler nicht unter Aufsicht gestanden hätten. Die spätere Dopingkontrolle sei ohne Auffälligkeiten durchgeführt worden, auch das Kontrollergebnis sei negativ gewesen.
Dennoch sah der DFB auch hier einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Richtlinien und belegte den FWK mit einer Geldstrafe von 5.000 Euro, Hajtic und Syhre müssen jeweils 1.000 Euro zahlen. Auch Trainer Michael Schiele, dem der DFB "infolge seiner Anordnungen" ein Mit-Verschulden beim Missachten der Anti-Doping-Richtlinien zusprach, wird mit 2.000 Euro zur Kasse geben, der Anti-Doping-Beauftragte des Vereins muss 1.000 Euro zahlen. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht, die Kickers können innerhalb von 24 Stunden Einspruch gegen die Urteile einlegen und eine mündliche Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht beantragen.