Verls schwerer Rückschlag beim Halleschen FC: "Einfach scheiße"

Für den SC Verl wird der Weg aus dem Tabellenkeller mühsamer als erhofft. Die 1:5-Klatsche beim Halleschen FC bedeutete für die Westfalen nur eine Woche nach dem ersten Saisonsieg einen schweren Rückschlag.

Grodowski kann "nicht gut schlafen"

Die Aussicht auf einen möglichen Besuch des Stadtfestes "Verler Leben" nach der Rückkehr von der Saale löste bei Angreifer Joel Grodowski wenig Hoffnung auf Ablenkung aus: "Die vier oder fünf Stunden Heimfahrt mit dem Bus werden einfach Scheiße", sagte der 24-Jährige nach der dritten Pleite seines Teams in den vergangenen drei Spielen ins "MagentaSport"-Mikrofon. Grodowski begründete seinen Frust aber nicht nur mit der Höhe der Abfuhr. Vielmehr stempelte sich der Flügelspieler wegen seiner ungenutzt gelassenen Chancen selbst zum Sündenbock: "Ich habe zwei dicke Dinger liegen lassen und fühle mich deswegen richtig scheiße. Ich werde nicht gut schlafen können, denn wenn ich eines davon nutze, läuft das Spiel mit dem Selbstvertrauen aus unserem 3:0 vorige Woche gegen den FSV Zwickau ganz anders. Aber so kommen wir dann nach der Pause komplett kacke raus."

Komplett kacke übersetzte Michél Kniat mit "unter die Räder gekommen“, wie Verls Trainer den von einem Eigentor eigeleiteten Einbruch seines Teams nach dem Seitenwechsel in der Pressekonferenz beschrieb: "Mit der ersten Halbzeit kann ich leben, aber nach der Pause hat bei uns fast gar nichts mehr geklappt. Da brauchen wir uns auch gar nicht beschweren." Ins trostlose Bild der Gäste nach dem Ehrentreffer durch Cyrill Akono (79.) der verschossene Handelfmeter von Maximilian Wolfram in der vorletzten Spielminute.

Kniat: "Es gibt keinen Schuldigen"

Doch selbst solch eine Ergebniskosmetik hätte Verls alarmierende Lage nicht wirklich beschönigen können. Mit erst vier Punkten aus schon sieben Spielen rangiert Verl weiterhin unter dem Strich. Der Erfolg vor Wochenfrist gegen Zwickau erscheint beinahe schon wieder als Strohfeuer, auch wenn der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz bei momentan zwei Punkten noch kurzfristig aufholbar erscheint.

Kniat appellierte auch deswegen an den Mannschaftsgeist und wollte Grodowskis Selbstvorwürfe nicht stehen lassen. "Wir treten als Team auf, und da gibt es keinen Schuldigen. Das ganze Team, inklusive Trainerteam, hat verloren." Gleichwohl kündigte der Coach angesichts schwerer Abwehrfehler im zweiten Durchgang eine gründliche Aufarbeitung der Begegnung für eine Wiedergutmachung im nächsten Spiel am 12. September (Montag) gegen den SV Meppen an: "Wir müssen diese bitter Pille schlucken und und hinterfragen und analysieren, was wir falsch gemacht haben. Wir müssen uns in ein paar Sachen besser anstellen.“

   
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