Verls Last-Minute-K.o.: "Hätten keinen Punkt verdient gehabt“

Der Frust saß tief bei Guerino Capretti. Allerdings nagte am Trainer der SC Verl der Last-Minute-K.o. seiner Mannschaft beim 2:3 im Spitzenduell bei Hansa Rostock trotz einer 2:0-Pausenführung weniger als die taktische Disziplinlosigkeit seines Teams bei der ersten Niederlage seit dem Jahreswechsel.

"Offener Schlagabtausch ist nicht unser Spiel“

"Natürlich ist es bitter und enttäuschend, wenn man in der Nachspielzeit das 2:3 bekommt und damit die Niederlage besiegelt ist. Aber bei ehrlicher Betrachtung haben wir das Spiel in weiten Teilen von beiden Hälften verloren“, kommentierte Capretti auf der Pressekonferenz das Ende von Verls Erfolgsserie mit zuvor sechs Spielen nacheinander ohne Niederlage (zehn Punkte) spürbar ernüchtert.

Aus Sicht des 39-Jährigen war der Punkteverlust erst recht nach dem klaren Vorsprung durch die Treffer von Zlatko Janjic (4., Foulelfmeter) und Patrick Schikowski (39.) in höchstem Maße überflüssig: "Wir haben in Führung viele lange Bälle geschlagen und zu viele einfache Lösungen gesucht. Dadurch ist ein offener Schlagabtausch entstanden. Das ist aber nicht unser Spiel, während Hansa dafür aufgrund seiner individuellen Qualität die richtigen Spieler hat. Da hätte ich mir gewünscht, dass wir einfach unsere Positionen halten. Deswegen hätten wir, auch wenn es schmerzt, nach einer solchen Leistung auch keinen Punkt verdient gehabt.“ Capretti stieß der Rückschlag wegen seiner vorherigen Warnungen umso bitterer auf. "Wir haben das geübt, wie wir uns verhalten müssen, wenn uns Hansa so anläuft, wie Rostock es dann auch gemacht hat“, erläuterte der Coach seine Verärgerung.

"Werden unsere Lehren ziehen“

Im "MagentaSport"-Interview begründete Capretti seinen Missmut auch mit einem Deja-vu aus dem 1:1 gut zwei Wochen zuvor gegen den FSV Zwickau. "Ich hatte schon nach Spiel gegen Zwickau gesagt, dass wir keine Chance haben, wenn wir uns auf ein Spiel mit einem offenen Schlagabtausch einlassen." Mehr noch: "Wir wussten, dass der Gegner früh attackiert. Genau dafür hatten wir spielerische Lösungen besprochen, aber wir haben kaum spielerische Lösungen auf den Platz gebracht." Sein Fazit: "Wir können das besser. Wir müssen Fußball spielen, und wir müssen auch bei einer 2:0-Führung auf unserem Weg bleiben."

Gelegenheit zur Wiedergutmachung haben seine Spieler gleich im nächsten Topspiel am kommenden Samstag (13. Februar) gegen den Aufstiegskonkurrenten FC Ingolstadt. Capretti Bilanz nach dem erfolglosen Ostsee-Trip ließ die Trainingsinhalte bis dahin schon erahnen: "Wir müssen aus diesem Spiel lernen – und wir werden unsere Lehren daraus auch ziehen.“

   

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