Verl-Topscorer Taz im Interview: "Wir wollen einfach nur zocken"
Berkan Taz und der SC Verl – das passt! Der 26-jährige Berliner war diese Saison schon an elf Toren der Verler beteiligt und trägt seinen Teil dazu bei, dass der Sportclub zu den offensivstärksten Teams der 3. Liga gehört. Mit liga3-online.de spricht Taz über die Top-Form des SC Verl, den jüngsten 4:2-Erfolg beim 1. FC Saarbrücken, Besonderheiten des Sportclubs und das kommende Duell mit dem SSV Ulm 1846.
"Gezeigt, dass sogar noch mehr geht"
liga3-online: Der SC Verl mischt einmal mehr oben mit und überzeugt mit attraktivem Powerfußball. Wieso läuft es derzeit so gut, Herr Taz?
Berkan Taz: Wir haben es geschafft, unserem Spiel mit dem neuen Trainer Tobias Strobl noch einmal neue Impulse zu geben und gewinnen darüber hinaus auch viele enge Spiele. Wir spielen mutigen Fußball und wollen – ganz egal, wie es steht – einfach nur zocken. Das macht uns aus.
Auch Sie tragen mit bisher sechs Toren und fünf Vorlagen zum Erfolg bei – zuletzt beim 4:2 in Saarbrücken waren Sie mit einem Treffer und drei Assists an allen Toren beteiligt. Wie fühlt es sich aktuell für Sie an, auf dem Platz zu stehen?
Sehr gut. Das Selbstvertrauen wird von Spiel zu Spiel größer und es macht aktuell viel Spaß. Viele haben gesagt, dass ich meine Leistung aus der letzten Saison nicht bestätigen werde. Aber ich habe schon jetzt gezeigt, dass sogar noch mehr geht. Ich spüre vollstes Vertrauen vom Trainerteam und weiß zu jeder Zeit, dass auf mich gesetzt wird. Das tut gut.
Was war in Saarbrücken ausschlaggebend für den Sieg?
Wir haben unseren Plan perfekt umgesetzt, dominant gespielt und viel Power auf den Platz gebracht. Unsere DNA ist es, den Gegner früh unter Druck zu setzen. Das ist uns wieder einmal sehr gut gelungen. Wir waren galliger in den Zweikämpfen und insgesamt das bessere Team.
In der Tabelle ist Verl Fünfter – punktgleich mit dem drittplatzierten 1. FC Saarbrücken. Wie stolz blicken Sie aktuell auf den Zwischenstand?
Schon sehr. Auch, weil wir ein neu zusammengestelltes Team mit einem neuen Trainer haben. Daher ist es nicht selbstverständlich, nach dem 11. Spieltag schon 19 Punkte auf dem Konto zu haben. Wir befinden uns auf dem richtigen Weg.
"Mit uns ist immer zu rechnen"
Es ist für Sie die zweite Zeit in Verl nach der Saison 2020/21. Was macht den Sportclub aus Ihrer Sicht so besonders?
Ich war auch während meiner Zeit bei anderen Klubs in Kontakt mit der Sportlichen Leitung. Für mich war immer klar, dass ich mir eine Rückkehr vorstellen kann. Besonders ist am SC Verl, dass sich immer alles positiv weiterentwickelt – obwohl der Verein viele Leistungsträger und Erfolgstrainer an andere Klubs verliert. Als die Ex-Trainer Guerino Capretti, Mitch Kniat und Alexander Ende weg waren, wurde immer gesagt, dass es schwierig werden könnte. Aber das wurde es nicht.
Am Samstag ist der kriselnde SSV Ulm 1846 zu Gast. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Wir dürfen Ulm keinesfalls unterschätzen und müssen zu 100 Prozent fokussiert sein. Sonst kann es in der 3. Liga schnell nach hinten losgehen. Ulm hat viel Qualität im Kader und wird alles dafür tun, um wieder in die Spur zu finden. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir gewinnen können, wenn wir an unsere letzten Leistungen anknüpfen.
Können wir das nächste Offensiv-Feuerwerk des SC Verl erwarten?
Wir werden auf jeden Fall versuchen, wieder eines zu liefern. Das Spiel in Saarbrücken gibt uns zusätzliches Selbstvertrauen. Wir waren das erste Team, das diese Saison dort gewinnen konnte. Damit haben wir erneut gezeigt, dass mit uns immer zu rechnen ist und wir überall erfolgreich sein können.