Verl neuer Spitzenreiter – Acht-Tore-Spektakel in Mannheim
Der Höhenflug von Aufsteiger Verl geht unverändert weiter, durch einen 2:1-Sieg in Meppen grüßen die Ostwestfalen vorerst von der Tabellenspitze. Türkgücü München erlebte beim 4:4 in Mannheim ein wahres Spektakel, auch der dritte Aufsteiger Lübeck holte beim 1:1 gegen Duisburg einen Punkt. Während Magdeburg gegen Viktoria Köln unterlag (0:2), feierten Unterhaching (1:0 in Ingolstadt) und 1860 (2:1 in Zwickau) jeweils Auswärtssiege.
Mannheim 4:4 Türkgücü: Waldhof kommt dreimal zurück
Gegen Aufsteiger Türkgücü suchte der Waldhof von Beginn an den Weg in der Offensive. Marx' Abschluss konnte Vollath nur nach vorne abwehren und den Nachschuss setzte eben jener Marx über das Tor (13.). Etwas überraschend gingen aber die Gäste in Führung. Nach einem schweren Fehler im Aufbau konnte Sararer Slišković auf die Reise schicken, der diesmal – nicht so wie vor Wochenfrist – die Nerven behielt und an Bartels vorbei ins kurze Eck traf (13.). Mannheims Antwort wäre beinahe sofort geglückt, aber am kurzen Pfosten war Vollath gegen einen Schuss von Saghiri auf dem Posten (17.). Verdientermaßen kam der Waldhof nach gut einer halben Stunde zum Ausgleich. Feratis Freistoßflanke landete perfekt auf dem Fuß von Just, der mit dem Treffer zum 1:1 seinen Passfehler vor dem 0:1 wieder gut machte (27.). Rasant ging es weiter, weil Mannheim mit Macht auf die Führung drückte. Wieder fiel das Tor aber auf der Gegenseite. Nach einem Abstimmungsfehler von Donkor und Hofrath konnte Slišković sich durchsetzen und Sararer in Szene setzen. Der drehte sich um den Gegner und wuchtete das Leder unter die Latte zum 2:1 (42.). Mannheim ließ sich nicht beirren. Als Martinovic gegen Berzel kreuzte und diesen zu Fall brachte, gab es Elfmeter für die Heimelf. Martinovic trat selbst an und traf mittig zum 2:2 (45.+4).
Aus der Kabine kam der SVW mit der großen Chance zum 3:2. Garcia schickte auf links Martinovic in die Gasse, der jedoch frei vor dem Tor das Leder am Kasten vorbei schob (47.). Zum dritten Mal ging überraschend aber der Gast aus München in Führung. Der kurz zuvor eingewechselte Sorge zog wuchtig ab, Bartels konnte nur abklatschen lassen, sodass wieder einmal Slišković zur Stelle war und einschieben konnte (59.). Diesmal kam der Waldhof nicht zurück. Sararer schlug einen Freistoß in die Mitte auf den Kopf von Alexander Sorge, der den Ball im Zusammenprall mit den Fäusten des Keepers ins Tor bugsierte zum 2:4 (67.). Aufgeben war für die Mannheimer weiterhin keine Option. Nur vier Minuten nach dem 2:4 fälschte Boyamba einen Distanzschuss unhaltbar für Vollath zum 3:4 in die Maschen (71.). Zehn Minuten später kam die Heimelf das dritte Mal wieder zurück. Costly wurde steil geschickt und legte perfekt auf für den eingewechselten Boyamba, der mustergültig eingelaufen kam und zum 4:4-Endstand einschob. Türkgügü ist jetzt Fünfter, Mannheim belegt Rang 12.
Meppen 1:2 Verl: SCV neuer Spitzenreiter
Gerade einmal knapp fünf Minuten brauchte der Aufsteiger aus Verl in Meppen, um gleich ein Ausrufezeichen zu setzen. Yildirim wurde auf der rechten Seite von Janjic in die Tiefe geschickt, behielt die Nerven und netzte das Leder links unten im Toreck zum 1:0 ein (6.). Meppen hätte beinahe sofort geantwortet. Rama legte von der Grundlinie zurück auf Piossek, dessen Direktschuss an der Brust von Robin Brüseke abprallte (9.). Der SVM übernahm zwar im Anschluss die Spielkontrolle, doch Verl blieb über Konter extrem gefährlich. Einen verdeckten Distanzschuss von Schwermann konnte Plogmann gerade noch um die rechte Ecke lenken (29.). Kurz vor der Pause schlugen die Gäste dann doch nochmal zu. Eine Flanke von Yildirim blieb zunächst hängen, doch Schwermann setzte nach und passte auf Steffen lang, der aus halbrechter Position zum 2:0 einschob (44.).
Mit viel Wut im Bauch kam der SVM aus der Kabine. Piossek (47.) und Al-Hazaimeh (49.) vergaben erste kleinere Chancen nach dem Seitenwechsel. Weiterhin nahm der Druck der Emsländer zu, während Verl in der Defensive gut beschäftigt war. Trotz der spielerischen Überlegenheit wollten große Chancen für den SVM nicht herausspringen. Nur ein Kopfball von El Helwe zehn Minuten vor dem Ende zwang SCV-Keeper Brüseke zum Eingreifen (80.). Als das Spiel schon entschieden schien, kam der SVM doch noch einmal herein. Ballmer schickte Guder in die Gasse, der das Auge für El Helwe behielt. Der Joker hämmerte den Ball mit viel Wut an den rechten Innenpfosten und ins Tor (84.). Zum Ausgleich kamen die Hausherren jedoch nicht mehr, sodass Verl mit sieben Punkten aus vier Spielen von der Tabellenspitze grüßt. Meppen belegt Rang 14.
Ingolstadt 0:1 Unterhaching: Hackentor bringt den Sieg
Beinahe hätte der FCI gegen Unterhaching sofort etwas zu bejubeln gehabt. Nachdem Niskanen von der Seite einen Ball in die Mitte spielte, wurde das Leder von Müller irgendwie an den Pfosten gelenkt. Nico Mantl im Hachinger Tor wäre ohne Chance gewesen (4.). Dies blieb über einen langen Zeitraum die erste wirklich gefährliche Aktion. Marseiler für die Gäste (27.) und Beister für den FCI (32.) warteten in aussichtsreichen Positionen zu lange, sodass sich keine Chancen ergaben. Entsprechend ging es torlos in die Kabine.
Nach der Pause blieb der FCI klar spielbestimmend, konnte sich nun auch endlich Abschlüsse erspielen. Beister scheiterte aus 20 Metern an Mantl (50.), Paulsen köpfte nach einer Gaus-Flanke über das Tor (52.) und Beisters Drehschuss zog knapp über den Querbalken (53.). Aus dem Nichts gingen allerdings die Gäste aus der Münchner Vorstadt in Führung. Nach einer Ecke von Rechts nutzte Niclas Stierlin das Chaos in der Ingolstädter Hintermannschaft aus und schob den Ball mit der Hacke über die Linie zum 1:0 (67.). Der FCI rannte mit Wut im Bauch an. Drei Minuten vor dem Ende hätte es durchaus Elfmeter für die Schanzer geben können, als Müller Bütler an der Hüfte traf und zu Fall brachte. Der Pfiff blieb aber aus (87.). Somit nahmen die Gäste einen schmeichelhaften Sieg über die Zeit und rücken auf Platz vier. Ingolstadt rutscht nach der ersten Pleiten auf den dritten Rang ab.
Magdeburg 0:2 Köln: FCM weiter sieglos
Gegen die Viktoria aus Köln erwischte der heimische FCM einen ganz bitteren Start. Eine Freistoßhereingabe von Wunderlich an die Fünferkante nickte Maximilian Rossmann ins lange Eck des Tores zur Gästeführung ein (12.). Während sich die Heimelf noch schüttelte, schlugen die Gäste gleich wieder zu. Wunderlich schickte Lucas Cueto auf die Reise, der noch seinen Gegenspieler Burgers stehen ließ und das Leder halbhoch ins lange Eck setzte (18.). Das Spiel verflachte im Anschluss deutlich, da sich der FCM in der Offensive kaum in Szene setzen konnte und Köln die Führung verwaltete. Kurz vor dem Pausentee forderte die Heimelf nochmal kurz einen Elfmeter, als Mielitz gegen Obermair in den Zweikampf ging. Der Pfiff blieb aber wohl korrekterweise aus (45.).
Mit einem Wechsel und einer taktischen Umstellung agierte die Elf von Trainer Hoßmang nach der Pause etwas aktiver und zielstrebiger. Dennoch wäre der FCM nach einer Stunde beinahe wieder bestraft worden. Bunjakus Treffer nach Vorlage von Wunderlich wurde aber aufgrund einer Abseitsstellung nicht anerkannt (59.). Mit zunehmender Spieldauer wurde die Verzweiflung und Frustration der Magdeburger immer größer, die spielerisch kein Mittel gegen die Defensive der Domstädter fanden. Die beste Chance zum Anschluss hatte Neuzugang Timmy Thiele in der 80. Minute, doch zentral vor dem Tor zog der Stürmer rechts vorbei. Damit blieb es beim 0:2 aus Sicht des FCM, der damit weiterhin sieglos ist und in der Tabelle nun auf Rang 18 steht. Die Viktoria verbessert sich auf den neunten Platz.
Zwickau 1:2 TSV 1860: Löwen gewinnen Schlagabtausch
Die Partie in Zwickau kam völlig ohne Abtastphase aus. Lex steckte noch in der ersten Minute am Strafraum durch zu Mölders, der das Leder aus acht Metern ins linke Toreck versenkte (1.). Zwickau antwortete prompt. König verpasste in der fünften Minute noch knapp, doch vier Zeigerumdrehungen später fand Drinkuth den Stürmer im Zentrum mit einer perfekten Flanke, sodass dieser die Kugel aus sieben Metern rechts einnicken konnte (9.). Es ging weiter auf und ab. Steinharts Flanke in den Strafraum konnte Mölders nicht verwerten (15.) und im Gegenzug konnte König einen Pass von Schröter nicht erreichen (17.). Die nächste Chance ergab sich wieder auf der Gegenseite. Neudecker grätschte eine Flanke von Lex nur knapp über die Latte (30.). Auch die letzte Chance vor der Pause verbuchten die Gäste, als Dressel nochmal aus 16 Metern über die Latte zog (42.).
Nach dem Pausentee ging es munter weiter. Dressels Schuss aus 20 Metern konnte Brinkies parieren (46.), während aus ähnlicher Distanz ein Schuss von Coskun gerade noch geblockt werden konnte (49.). Größer wurden die Chancen nach einer Stunde. Wolfram und Salger gingen im Strafraum zum Ball und brachten das Leder so unangenehm für Hiller auf den Kasten, der jedoch die Übersicht behielt und zupackte (57.). Vier Minuten später zog Wolfram auf Ablage des aktiven Schröter nur knapp am rechten Pfosten vorbei (61.). Willsch setzte sich im Strafraum durch und hatte die Übersicht für Dressel, der den Ball flach rechts im Tor unterbrachte (62.). König hätte die Führung gleich wieder egalisieren können, aber Hiller zeigte einen starke Parade gegen den Kopfball des Stürmers und fischte die Kugel noch aus dem langen Eck (69.). Der FSV versuchte auch in der Folge noch einmal alles, doch der Ausgleich sollte nicht mehr gelingen. Somit nahm der TSV 1860 einen hart erkämpften Auswärtssieg mit nach Hause und ist nun Zweiter.
Lübeck 1:1 Duisburg: MSV nur Remis
Der erste Aufreger an der Lohmühle war leider sofort ein sehr negativer. Nachdem Maxi Jansen mit viel Schwung seinen Gegenspieler Ramaj von den Beiden geholt hatte, sah er dafür die – für ihn glücklicherweise nur – gelbe Karte. Sein Gegenspieler Ramaj musste verletzt ausgewechselt werden (10.). Das erste sportliche Ausrufezeichen setzte der Aufsteiger aus Lübeck. Der eingewechselte Benyamina legte nach einem Fehlpass den Ball für Deichmann ab, der sofort auf Röser durchsteckte. Frei vor dem Tor rutschte dem Angreifer das Leder aber ein wenig über den Spann (24.). Die beste Chance der Zebras vor der Pause verbuchte Connor Krempicki aus 20 Metern, zog aber weit über das Tor (35.).
Eigentlich übernahm der MSV Duisburg nach der Pause klar das Kommando, kam jedoch nach einer Stunde etwas überraschend in Rückstand. Thiel hatte den Ball mit etwas Glück zu Yannick Deichmann durchgesteckt, der es sehenswert ins lange Eck schlenzte (61.). Verdientermaßen kam der MSV zurück. Mickels verließen in der 69. Minute frei vor dem Tor noch die Nerven, doch Vincent Vermeij machte es fünf Minuten später besser. Karweina zeigte auf der rechten Seite ein Solo und legte in die Mitte auf Vermeij, der per Kopf aufs lange Eck zielte und den Ausgleich markierte (74.). Duisburg war in der Schlussphase näher dran am Siegtreffer, doch es blieb am Ende beim 1:1-Remis. In der Tabelle rutscht der MSV auf Rang 17 ab, Lübeck ist 16ter.