Verl erstmals Schlusslicht: "Haben wir uns ganz anders vorgestellt"

Ohne Tore keine Punkte: Die simpelste Fußball-Weisheit erscheint derzeit für den SC Verl als zu hohe Mathematik. Mit 0:1 bei Aufsteiger VfB Oldenburg blieben die weiterhin sieglosen Ostwestfalen bei der schon vierten Saisonpleite auch zum vierten Mal in fünf Anläufen ohne Treffer. Schlimmer noch: Erstmals in ihrem dritten Drittliga-Jahr halten die Schwarz-Weißen die Rote Laterne des Schlusslichts.

Kniat: "Wir können die Tabelle lesen"

Trainer Michel Kniat wertete den Sturz seiner Mannschaft ans Ende des Feldes als Alarmzeichen. "Wir können die Tabelle lesen – jetzt laufen wir hinterher", versuchte sich der Coach im "MagentaSport"-Interview an einem Weckruf. Mehr als die ungemütliche Tabellensituation bereiteten seinem Kapitän Mael Corboz die grundsätzlichen Mängel in Verls Spiel Kopfzerbrechen. "Wir spielen Super-Ballbesitzfußball, der auch Spaß macht. Aber auch bei 70 Prozent Ballbesitz kann man ohne Tore nicht gewinnen – das fehlt momentan, und das haben wir uns anders vorgestellt“, sagte der Mittelfeldspieler.

Allzu große Sorgen um den Klassenerhalt macht sich Corboz trotz des enttäuschenden Saisonstarts nicht: "Wir haben in der vergangenen Saison schon Schlimmeres erlebt. Wir sind auch nicht in Panik, denn wir wissen, was zu tun ist, und glauben auch an unseren Prozess." Dieser beschworene Prozess stockt allerdings noch spürbar. Die Störungen waren Kniat nicht entgangen: "In der ersten Halbzeit, in der ja auch Oldenburgs Tor fiel, war gar nichts gut, da haben die Abläufe nicht gestimmt und hat auch eine spielerische Linie gefehlt", analysierte der Coach Gründe für die erneute Pleite.

"Die jungen Spieler werden noch abgehen"

Den Abgang von früheren Leistungsträgern in der Sommerpause wollte Kniat aber nicht als Erklärungsansatz für den Fehlstart gelten lassen. "Wir wissen, dass wir Qualität verloren haben, aber wir haben dafür gute und junge Spieler geholt, die im Prozess sind, die in die erste Elf und dann Tore machen müssen", sagte der 36-Jährige und fügte hinzu: "Ich bin davon überzeugt, dass sie noch abgehen werden." Zumindest platzen soll am Samstag gegen den FSV Zwickau schon einmal der Knoten im Angriff. Kniat verlangte von seinen Spielern auch eine deutliche Steigerung: "Wir müssen eine klare Reaktion zeigen."

   

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