Der Vergleich: Uwe Rapolder vs. Petrik Sander

Der 2.Liga Absteiger TuS Koblenz hat ja bekanntlich bereits zur Winterpause der vergangenen 2.Liga Saison ihren damaligen Trainer Uwe Rapolder  gegen den aktuellen Petrik Sander ausgetauscht. Das war das Resultat einer unglaublich verkorksten Hinrunde, die die Mannschaft der TuS Koblenz unter Uwe Rapolder spielte. Trotz des Trainerwechsels konnte die TuS sich nicht in der 2.Liga halten, obwohl Sander in der Rückrunde beachtliche 17 Punkte holte. Die Frage, die sich nun stellt ist: Ist der 49-Jährige Petrik Sander für die TuS ein besserer Trainer als der 52-jährige Uwe Rapolder? liga3-online.de hat sich die beiden Trainer mal für euch unter die Lupe genommen, das Resultat könnt ihr Euch hier anschauen:

Als erstes wollen wir die Erfahrungen der beiden Trainer betrachten. Uwe Rapolder kann als Trainer ganze 222 Spiele bei deutschen Vereinen nachweisen. Davon machte er 49 bei Arminia Bielefeld und schaffte mit ihnen den Aufstieg in Liga 1. Seine längste Trainerzeit hatte er bei der TuS Koblenz, bei der er vom 24.4.2007 bis zum 13.12.2010 unter Vertrag stand und 94 Spiele in Liga 2 absolvierte. Mit diesem Wert liegt Rapolder deutlich vor Sander, der „nur" 128 Spiele als Trainer unter seiner Regie leitete. Die Meisten davon bei Energie Cottbus, bei der er auch von 1994 an bis ins Jahr 2007 als Trainer der 2. Mannschaft, Co-Trainer und dann später auch Cheftrainer der 1.Mannschaft fungierte. Der Punkte für die Erfahrung geht damit also eindeutig an Rapolder, der bei viel mehr Vereinen unter Vertrag stand, allerdings auch jeweils eine recht kurze Amtszeit hatte (ausgenommen bei der TuS Koblenz). Es steht also nach der ersten Runde 1:0 für Herrn Rapolder.

Jetzt wollen wir uns angucken, was die Fans von den beiden Trainern halten. Rapolder war während seiner Zeit in Koblenz sehr beliebt bei den Fans. Erst am Ende der Saison 2008/2009 fing dieses Vertrauen langsam an zu bröckeln, da die TuS immer schlechtere Leistungen bot und sich nur knapp vorm Abstieg retten konnte. Eine gelungene Sommerpause zwischen den Saisons 08/09 und 09/10 besserte das Verhältnis wieder. Erst als die neue Saison losging und die TuS total versagte war die Unterstützung der Fans für den Trainer total verloren gegangen. Die Neuigkeit, dass Petrik Sander der neue Trainer der TuS nach der Winterpause sein würde stieß sowohl auf Skepsis als auch auf Freude. Die Einen fragten sich ob Sander so viel bewegen könne, um die TuS vor dem Abstieg zu retten, die Anderen waren zuversichtlich dass Sander mit der TuS ebenso gute Resultate erzielen könne wie mit Energie Cottbus. Wie man ja jetzt leider gesehen hat, konnte Sander die TuS nicht retten. Trotzdem hat er auch weiterhin die Unterstützung der Fans, da sie gesehen haben, dass sich die Lage der TuS unter Sander stark gebessert hatte. Viele haben verstanden, dass die Fehler auf dem Transfermarkt (wozu wir später noch genauer kommen) und die miserable Hinrunde nicht einfach so aus der Welt geschaffen werden konnten und, dass Koblenz mit Sander nicht einfach als komplett veränderte Mannschaft auftreten wird. Auch der Abschied aus der 2. Liga gestaltete sich aufgrund dieser Aspekte sehr gelassen und das Trainerteam genießt auch jetzt noch das Vertrauen der Fans. Sander kann somit also ausgleichen und es steht nach der 2. Runde 1:1 unentschieden.

Schauen wir uns jetzt einmal die finanziellen Aspekte sowie die Tätigkeiten auf dem Transfermarkt an. Einer der wesentlichen Gründe, dass Rapolder als Trainer der TuS Koblenz entlassen wurde war, dass er sich in Vorbereitung auf die Saison gehörig auf dem Transfermarkt verzockt hatte und Schlüsselspieler wie Goran Sukalo oder Du-Ri Cha einfach ziehen ließ. Außerdem hat er bei der Auswahl der eingekauften Spieler vor allem auf die Namen und die Bekanntheit dieser geachtet und nicht auf die Leistungen, die sie brachten. So wurde z.B. der unmotivierte Shefki Kuqi gekauft, und direkt zur Winterpause wieder verkauft. Weiterhin war es kein Geheimnis, dass Uwe Rapolder einer der bestbezahlten Trainer der 2. Bundesliga war  – sein Gehalt wurde auf über 1 Millionen Euro im Jahr geschätzt und dafür hat er einfach nicht die nötigen Erfolge gebracht. Nach dem Abstieg der TuS war stand der neue Trainer Petrik Sander natürlich vor der schweren Aufgabe den Kader komplett um zu strukturieren und genau das tat er auch. Er lies den Großteil des alten Kaders zu anderen Vereinen wechseln und setzte bei seinen Einkäufen vor allem auf Junge Spieler, die zwar wenig Erfahrung in der 3. Liga haben, dafür aber in der Vergangenheit bei ihren Vereinen gute Leistungen gezeigt haben. Somit ist die TuS in der neuen Saison eine der jüngsten Mannschaften der 3. Liga, mit einem Durchschnittsalter von nur rund 23.Auch für den Vertrag von Petrik Sander, der übrigens noch bis zum Ende der Saison 2010/2011 läuft, muss die TuS nicht so viel hinblättern wie für Rapolder. Genaue Zahlen sind zwar nicht bekannt, aber es dürfte ja klar sein, dass die TuS auch am Trainergehalt sparen musste, da viele Einnahmequellen, vor allem die Fernsehgelder, sanken oder wegfielen. Dieser Punkte gehen also eindeutig an Petrik Sander, womit das Endresultat 3:1 für den neuen Trainer lautet.

Fazit: Obwohl das Ergebnis klar scheint, und auch liga3-online.de der klaren Meinung ist, dass Petrik Sander der TuS nur gut tun kann, kann man nicht sagen, dass Uwe Rapolder ein schlechter Trainer war. Auch wenn er sich in der letzten Saison alle Sympathien verspielt hat, hat er die TuS doch zu so manchem Erfolg geführt.

.

Posted by: Felix Müller

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button