Unzufriedenheit beim FCM: "Geht mir richtig auf den Sack"

Mit dem 1:1 bei Tabellenschlusslicht FC Carl Zeiss Jena hat es der 1. FC Magdeburg am Montagabend verpasst, den Abstand zu den Spitzenplätzen zu verkürzen. Dass es nur zu einem Punkt reichte, lag vor allem an der schwachen ersten Halbzeit, was Sportchef Maik Franz in der Halbzeitpause deutlich zur Sprache brachte.

"Nervt mich alles ein bisschen"

Eigentlich war der FCM nach dem 5:1-Kantersieg gegen 1860 München mit viel Rückenwind nach Jena gereist, während die Hausherren nach sechs Niederlagen in Folge mit dem Rücken zur Wand standen. Doch auf dem Platz war davon wenig zu sehen. "Dafür, dass wir beim Tabellenletzten spielen, ist das zu wenig", fand Sportchef Maik Franz im Halbzeit-Gespräch mit "Magenta Sport" entsprechend klare Worte und offenbarte: "Der nervt mich alles ein bisschen."

Dabei hatte die Mannschaft ein klares Konzept mit auf den Weg bekommen: "Wir haben das schon oft besprochen: Einfach den Ball schneller zirkulieren lassen, auf die Außen kommen und die Flanken reinbringen. Das ist dann schwer zu verteidigen." Doch das gelang dem FCM viel zu selten – zum Unverständnis von Franz: "Ich verstehe nicht, warum wir das nicht umsetzen. Das geht mir richtig auf den Sack. Wir müssen Jena unter Druck setzen." Auch mit den Chancen durch Beck (26.) und Kvesic (32.) konnte Franz nicht viel anfangen: "Das war in Ordnung, aber insgesamt machen wir zu wenig. Mir fehlt die letzte Entschlossenheit."

Was den 38-Jährigen "so richtig" auf die Palme brachte, war das 0:1 kurz vor der Pause: "Wir reden immer wieder von Restraumverteidigung: Hinten zwei Innenverteidiger, der ballferne Außenverteidiger rückt ein und ein Sechser. Doch dann lassen wir uns beim Tor auskontern und sind in Unterzahl. Das geht nicht in meinen Schädel."

Auch Krämer nicht zufrieden

Trainer Stefan Krämer hatte für die Entstehung des Gegentreffers eine einfache Erklärung: "Gjasula bricht sich in der Szene zuvor die Hand. Sonst passiert ihm der Ballverlust nicht." In der Pause musste der 33-Jährige vom Platz, Krämer hofft auf eine schnelle Rückkehr: "Ich habe die Hoffnung, dass er mit einer Schiene schnell wieder zurückkommt, denn er ist ein wichtiger Stabilitätsfaktor. Und daher wäre es nicht gut, wenn er länger ausfallen würde." Mit dem Auftritt seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit war der FCM-Coach ebenfalls nicht zufrieden: "Das war alles ein bisschen zu langsam und zu fahrig."

Zwar kam der Zweitliga-Absteiger durch Christian Beck, der im achten Spiel gegen Jena sein achtes Tor erzielte, in der zweiten Halbzeit noch zum Ausgleich (67.), doch am Ende war der Punkt zu wenig. Auch, weil der FCM in den letzten acht Minuten durch die Verletzung von Niklas Jahn, der mit einer Gehirnerschütterung vom Platz musste und nicht mehr ersetzt werden konnte, in Überzahl spielte. "In dieser Phase hätte ich mir schon noch die eine oder andere Torchance gewünscht." Doch der FCM kam nicht in den Sechzehner und musste am Ende mit dem Punkt leben.

Als Tabellenachter fehlen den Elbstädtern fünf Punkte zu einem direkten Aufstiegsplatz. Mit nur zwei Siegen aus sieben Spielen läuft der Zweitliga-Absteiger seinen Ansprüchen momentan hinterher – auch, wenn bisher nur ein Spiel verloren ging. "Wir müssen noch viele Dinge verbessern", weiß Krämer. Bevor es nach der Länderspielpause mit einem Heimspiel gegen den MSV Duisburg weitergeht, steht am Samstag zunächst das Landespokal-Spiel beim SV Dessau an. Ob die Mannschaften die taktischen Vorgaben dann besser umsetzen kann? Maik Franz wird ein Auge darauf haben.

   

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