"Unverhältnismäßig": Waldhof-Fans kritisieren Polizeieinsatz
Per Schiff wollten am Samstag 400 Fans des SV Waldhof Mannheim zum Auswärtsspiel nach Wiesbaden anreisen, doch ins Stadion kamen sie nicht, nachdem es am Anlegesteg zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen war. Die Fanvereinigung "Pro Waldhof" übt Kritik am Einsatz – und bezeichnet diesen als "unverhältnismäßig".
"Halten es für falsch"
Weil während der Fahrt vereinzelt Feuerwerkskörper gezündet wurden, wollte die Polizei nach Ankunft sämtliche Fans einer Personenkontrolle unterziehen. Das lehnten die Anhänger jedoch ab, fuhren auf die andere Rheinseite nach Mainz und von dort mit dem Zug zurück nach Mannheim. Vom Spiel bekamen sie nichts zu sehen.
In einer am Sonntagabend veröffentlichten Stellungnahme spricht "Pro Waldhof" von einer "unverhältnismäßigen Maßnahme" und erklärt: "Wir halten es für falsch, dass einzelne Ordnungswidrigkeiten ausreichend sein sollen, um mehrere hundert Personen solch einer Kontrolle zu unterziehen." Erfahrungen mit solchen Kontrollen hätten gezeigt, dass diese sich über Stunden hinziehen und die betroffenen Fans das Spiel verpasst hätten – selbst mit größter Kooperation.
Scharfe Kritik
"Darüber hinaus spricht das am Rheinufer aufgefahrene Equipment inklusive Absperrgittern und Wasserwerfer nicht dafür, dass man hier spontan auf eine Ordnungswidrigkeit reagiert hätte. Vielmehr erweckt es den Eindruck, dass diese Kontrolle und das unverhältnismäßige Polizeiaufgebot geplant waren und das Abfeuern weniger Raketen dankend als Begründung angenommen wurde. Leider hatte diese Kontrolle nicht nur zur Folge, dass viele lautstarke Unterstützer unseres Vereins beim Spiel fehlten." Weiter heißt es: "Auch dürfte der Tag insgesamt nicht dazu beigetragen haben das Verhältnis und wechselseitige Verständnis zwischen Fans und Polizei zu verbessen."