"Unverhältnismäßig": FCM-Fanhilfe kritisiert Polizeieinsatz

Tausende Fans feierten am Sonntag den Aufstieg des 1. FC Magdeburg in die 2. Bundesliga – zunächst im und am Stadion, am Abend dann in der Innenstadt. Gegen 21 Uhr kam es am Hasselbachplatz zu einem Polizeieinsatz, den die Fanhilfe Magdeburg stark kritisiert.

"Martialische Aufgebot"

Im Interview mit dem "MDR" spricht Oliver Wiebe als Sprecher der Fanhilfe von einem "martialischen Aufgebot" der Polizei, die den Hasselbachplatz mit "mehreren Wasserwerfern" geräumt habe. Für Wiebe ein "unverhältnismäßiger" Einsatz gegen friedlich feiernde Fans, zumal sich die Polizei am Stadion noch deeskalierend verhalten habe. Bei dem Einsatz sollen mehreren Anhänger verletzt worden sein. Darunter ein älterer Mann, der sogar ohnmächtig geworden sei und im Krankenhaus behandelt werden musste. Ein weiterer Mann habe sich den Knöchel verknackst.

Viele Fans seien aus Kneipen und Restaurants verdrängt worden. "Sicherlich hatte der eine oder andere ein paar Bier zu viel getrunken, das ist aber kein Grund, so gegen die Leute vorzugehen", so Wiebe. Dass so eine Situation dann eskaliere, sei vorprogrammiert. "Das weiß die Polizei auch." Die Fanhilfe kündigt nun eine Aufarbeitung der Vorfälle an und überlegt, Anzeigen gegen die Polizei zu stellen. "Es braucht ein grundlegendes Umdenken", fordert Wiebe.

Polizei verteidigt sich

Die Polizei hat unterdessen ihrerseits Anzeigen gegen zahlreiche Fans gestellt. Warum Wasserwerfer eingesetzt wurden, erklärt ein Sprecher so: "Beim Räumen des Platzes wurde massiv gegen Polizeibeamte vorgegangen, es wurden auch Beamte attackiert." Sechs Einsatzkräfte seien im Rahmen des Einsatzes, der bis in die frühen Morgenstunde gedauert habe, verletzt worden.

 

   

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