Jetzt im Ticker: Steigt Aue in Dresden auf? Hansa gegen RWE
Neun Punkte sind vor diesem Wochenende in der 3. Liga noch für jeden Verein zu verteilen. Besonders einer Mannschaft kann es am Samstag vergönnt sein, sich die Krone für eine tolle Spielzeit aufzusetzen: Der FC Erzgebirge Aue kann mit einem Sieg in Dresden den Zweitliga-Aufstieg zusammen mit den Gastgebern feiern – wenn die Würzburger Kickers patzen, reicht sogar ein Punktgewinn durch ein Unentschieden. Dynamo möchte sich zeitgleich die Meisterschaft sichern und braucht dafür ebenfalls „nur“ ein Remis. Unsere Vorschau auf den Spieltag:
Frage 1: Begünstigt die gute Heimbilanz einen Bigpoint des SV Wehen Wiesbaden?
Sechs Siege, neun Unentschieden, nur zwei Niederlagen: Die Heimbilanz des SV Wehen Wiesbaden ist alles andere als abstiegsreif. 27 Zähler holten die Mannen von Torsten Fröhling in der Brita-Arena – nur zehn in der Fremde, das ist mit Abstand Ligatiefstwert. Gegen den SC Preußen Münster dürfen die Hessen glücklicherweise wieder auf dem heimischen Rasen antreten, und das kommt ziemlich gelegen: Wiesbaden steht, auf dem 19. Rang befindlich, ganz klar unter Siegesdruck. Es benötigt eine rasche Reaktion nach der desaströsen zweiten Halbzeit in Dresden, wo man sich gleich vier Gegentreffer fing. Dass es für die Adlerträger lediglich noch um die Ehre geht und der Zug nach oben längst abgedampft ist, könnte ein Vorteil für den SVWW darstellen. Dafür muss er aber wieder kämpfen, schnell in die Zweikämpfe finden und mit Leidenschaft überzeugen. Das klappte gegen Erzgebirge Aue vor nunmehr zwei Wochen noch sehr gut – genau darauf sollten Fröhling und Co. nun aufbauen.
Frage 2: Steigt Aue in Dresden auf?
Eine lupenreine Bilanz legten die Veilchen in dieser Spielzeit an den Tag, das 2:0 über die Himmelblauen bedeutet zudem den Erhalt eines Sechs-Punkte-Polster vor den Würzburger Kickers. Das war drei Spieltage vor dem Saisonende ein Wahnsinnsschritt in Richtung Wiederaufstieg.
Dynamo Dresden hat allerdings ebenso mehrere Gründe, den bei einem Auswärtssieg des FCE unmittelbar eintretenden Aufstieg verhindern zu wollen: Da wäre die Drittliga-Meisterschaft, für die die SGD einen Punktgewinn braucht. Da wären über 25.000 eigene Anhänger im Rücken. Und dann war da ja noch eine gewisse 0:3-Niederlage im Sachsenpokal. Eine Begegnung, die für beide Clubs schlussendlich zwar keine Bedeutung hat, denn der DFB-Pokal wird schon durch das Erreichen der Top 4 in der Liga gesichert. Ärgerlich war die deutliche Pleite für die Schwarz-Gelben dennoch, Revanchegelüste sind offensichtlich…
Frage 3: Kann Hansa gegen formstarke Erfurter den Klassenerhalt besiegeln?
Keine Frage, unter dem Strich verliefen die letzten Wochen für Hansa Rostock ziemlich erfolgreich. Kurz vor der Zielgerade sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge aufweisen zu können, das hätte nicht jeder Anhänger des FC Hansa erwartet. Nun soll der allerletzte Schritt getan werden, um auch theoretisch keine Abstiegssorgen mehr hegen zu müssen: Gegen Rot-Weiß Erfurt brauchen Christian Brand und Co. noch einen Punktgewinn, ideal wäre ein weiterer Heimerfolg. Doch auch wenn Hansa zuhause zuletzt regelmäßig erfolgreich war, muss die Kogge vor den Thüringern gewarnt sein: Nach vier Erfolgen in Serie reisen diese mit einer ziemlich breiten Brust an und wollen die Tabelle weiter aufräumen – selbst ein Platz im oberen Tabellendrittel ist für den ehemaligen Abstiegskandidaten noch möglich.
Frage 4: Hält die Würzburger Serie bei Energie Cottbus?
Rein formal ist die Favoritenrolle doch ziemlich deutlich verteilt, wenn am Samstagnachmittag Energie Cottbus im heimischen Stadion der Freundschaft auf die Würzburger Kickers trifft. Die Gäste reisen mit der Empfehlung von neun Partien in Serie ohne Niederlage an und haben die letzten drei Begegnungen gewonnen. Doch auch im Tabellenkeller brennt noch Licht! So hat Energie Cottbus mit Leidenschaft und dem nötigen Quäntchen Glück ein Achtungszeichen beim VfB Stuttgart II setzen können. Nun braucht es die rasche Bestätigung, denn auch die Konkurrenz kann und wird in Heimspielen punkten, davon ist auszugehen. Vielleicht tut Claus-Dieter Wollitz gut daran, wieder auf die unverbrauchte Jugend zu setzen, die in Stuttgart nur wenige Fehler machte.
Frage 5: Kann Magdeburg einen letzten Angriff auf den vierten Tabellenplatz starten?
Mit dem Auswärtssieg bei Preußen Münster hat sich der 1. FC Magdeburg eindrucksvoll zurückgemeldet und jegliche aufkeimenden Krisengedanken im Umfeld verschwinden lassen. Natürlich ist es beim Blick auf die Tabelle schade, wenn zum Saisonende hin nur eine Handvoll Punkte zum großen Sprung fehlen – noch ist zumindest der vierte Platz sehr realistisch. Die Voraussetzung wäre ein Sieg über die SG Sonnenhof Großaspach und im Idealfall ein neuerlicher Patzer des VfL Osnabrück. Zumindest im Heimspiel gegen Großaspach werden die Fans wieder alles dafür geben, ihren FCM siegen zu sehen: Über 19.000 Tickets gingen bereits im Vorverkauf weg. Da zudem auch noch Christian Beck seine Torkrise beendete, herrscht an der Elbe rundum gute Laune. Das sind eigentlich beste Voraussetzungen für einen Heimerfolg.