Ungleiche Regeln: Gorenzel sieht "Integrität des Sports" gefährdet

Während fünf der sieben Spiele, die am anstehenden Drittliga-Wochenende stattfinden, vor Zuschauern ausgetragen werden dürfen, muss 1860 München im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden auf Fans verzichten. Sportchef Günther Gorenzel sind die ungleichen Regeln ein Dorn im Auge – und sieht gar die "Integrität des Sports" gefährdet.

Gorenzel nimmt Verbände in die Pflicht

Bis zu 7.500 Zuschauer hätten die Partie zwischen dem Halleschen FC und Türkgücü München am Samstag verfolgen dürfen, wenn diese nicht coronabedingt abgesagt worden wäre. 1860 schaut dagegen wie so oft seit Beginn der Pandemie in die Röhre. Gorenzel kann die unterschiedlichen behördlichen Vorgaben nicht nachvollziehen: "Wir waren im Fußball die Ersten, die ein tragfähiges Hygienekonzept entwickelt haben. Dass es jetzt dennoch wieder unterschiedliche Regelungen gibt, gefährdet die Integrität des Sports", sagte er am Freitag im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden.

"Der DFB und die DFL sind gefordert – auch wenn sie keinen Einfluss auf die Politik haben – für Wettbewerbsgleichheit zu sorgen", nahm der Österreicher die Verbände in die Pflicht. "Die Frage ist: Wie schaffe ich es als Liga, für alle gleiche Bedingungen herzustellen?" Nicht nur, dass die Unterstützung der Fans bei den Heimspielen fehle, es habe auch "massive wirtschaftliche Auswirkungen auf alle bayerischen Vereine". Wenn keine Gleichheit aufgrund von behördlichen Beschlüssen herzustellen sei, dann müsse das die Liga schaffen. Der 50-Jährige forderte deshalb eine einheitliche Regelung oder eine "Kompensationszahlung" an die benachteiligten Klubs.

Kompensationszahlung nicht realistisch

Wie diese aussehen sollen, ließ Gorenzel offen. Realistisch sind Kompensationszahlung aber ohnehin nicht: Zum einen darf der als gemeinnützig eingestufte Verband den Klubs aus steuerrechtlichen Gründen nicht mit Finanzspritzen unter die Arme greifen, zum anderen wird der DFB auch kaum für etwas zahlen, worauf er keinen Einfluss hat. Gorenzel wird sich als an die Politik wenden müssen und dort für einheitliche Regeln werben.

   

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