"Unerklärlich": Aufstiegszug für 1860 endgültig abgefahren

2:0 geführt, aber dennoch nicht gewonnen: Die Krise beim TSV 1860 München setzt sich auch nach dem Spiel beim MSV Duisburg fort. Doch obwohl der Aufstiegszug nun endgültig abgefahren ist und die Löwen mittlerweile seit sieben Spielen ohne Sieg sind, wähnt Trainer Maurizio Jacobacci seine Mannschaft auf dem richtigen Weg.

"Zwei verlorene Punkte"

Als Duisburgs Tobias Fleckstein nach 72 Minuten ins eigene Tor traf und damit das 2:0 für die Löwen erzielte, schien sie gebrochen: die seit Wochen anhaltende Negativserie der Sechzger. Doch weil Semi Belkahia kurz danach folgenreich patzte, damit das 1:2 verursachte (77.) und der MSV nur drei Zeigerumdrehungen später zum Ausgleich traf, reichte es zum siebten Mal in Folge nicht zu drei Punkten. "Am Ende des Tages ist es unerklärlich", war Joseph Boyamba, der 1860 nach 61 Minuten in Führung gebracht und das erste Löwen-Tor nach 376 Minuten erzielt hatte, ratlos, als er zum Interview mit "MagentaSport" kam.

Auch Trainer Maurizio Jacobacci war niedergeschlagen, sprach von "zwei verlorenen Punkten" und haderte vor allem mit dem ersten, weil selbstverschuldeten Gegentreffer. "Aus dieser Situation dürfen wir kein Tor bekommen. Schade für den Jungen, er ist sehr enttäuscht." Den Stab über den jungen Verteidiger brechen wollte der Italiener aber nicht: "Fehler passieren, das müssen wir akzeptieren." Und auch insgesamt machte Jacobacci seiner Mannschaft mit Blick auf die Einstellung keinen Vorwurf: "Die kämpferische Leistung war top, die Jungs haben sich voll reingehauen. Wir haben eine Mannschaft gesehen, in der jeder für jeden gekämpft hat."

"Kleiner Schritt in die richtige Richtung"

Daher sah der 60-Jährige, der seine Mannschaft unter der Woche mit Videos aus der Erfolgsphase zu Beginn der Saison aufgebaut hatte, trotz der verspielten 2:0-Führung einen "kleinen Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass die Jungs verstanden haben, dass die Fußball spielen können. Denn das haben sie gezeigt". Boyamba konnte dem Remis ebenfalls etwas abgewinnen: "Nach schwierigen Wochen haben wir es geschafft, mit und ohne Ball mehr Klarheit im Spiel zu haben." Trotz der aktuellen Negativserie und der Unruhe im Umfeld "versuchen wir als Mannschaft zusammenzustehen, auch wenn es schwierig ist", sagte der Offensivspieler und sprach diesbezüglich von einem "guten Anfang".

Mit dem ursprünglich anvisierten Aufstieg werden die Löwen angesichts von nun zehn Punkten Rückstand auf den vierten Platz allerdings nichts mehr zu tun haben. Dieser Zug ist spätestens jetzt abgefahren. Vielmehr dürfte es nun darum gehen, die Saison noch einigermaßen passabel abzuschließen und die Negativserie möglichst in der Englischen Woche zu beenden. Dass am Dienstag jedoch Tabellenführer Elversberg ins Grünwalder Stadion kommt, macht die Angelegenheit nicht leichter. Kleiner Hoffnungsschimmer für die Löwen: Die SVE ist seit drei Spielen sieglos und kam am Samstag nicht über ein 2:2 gegen Schlusslicht Meppen hinaus. Ob Yannick Deichmann mitwirken kann, ist noch offen, nachdem er in Minute 67 angeschlagen vom Platz musste.

   

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