"Unbeschreiblich geil!": FCK zeigt große Moral und viel Willen

Es fehlte nicht viel, und der 1. FC Kaiserslautern hätte auch die dritte Partie in dieser Saison verloren. Doch dann kam Hikmet Ciftci und besorgte den Roten Teufeln mit dem Schlusspfiff doch noch einen Punkt. Trainer Jeff Saibene lobt nach seinem Debüt die Moral und den Willen seiner Mannschaft.

"Viel Willen bewiesen"

Genau 25 Sekunden waren in der vierminütigen Nachspielzeit noch auf der Uhr, als der FCK nochmal einen Angriff einleitete. Nachdem Flanken von Tim Rieder und Ciftci zunächst wirkungslos verpufften, kam der Ball zwölf Sekunden vor Ablauf der Nachspielzeit zu Marlon Ritter. Der Neuzugang aus Paderborn schoss trotz guter Position aber nicht selbst, sondern spielte auf Ciftci ab. Dieser nahm sich aus 17 Metern ein Herz, hielt flach drauf – und traf neun Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich. Der Jubel bei den Spielern und den rund 300-400 FCK-Fans, die trotz Corona-Verbot im Stadion waren, kannte keine Grenze. Die Partie wurde anschließend gar nicht mehr angepfiffen, der erste Punkt der neuen Saison war dem FCK nicht mehr zu nehmen.

"Unbeschreiblich geil! Wir haben bis zur letzten Sekunde dran geglaubt, dass wir das Tor machen", jubelt Ciftci, der erst in der 88. Minute eingewechselt worden war, bei "Der Betze Brennt". "Das war eine super Mannschaftsleistung in der zweiten Halbzeit." Auch Saibene stellte seinem Team nach dem Ausgleich in letzter Sekunde ein gutes Zeugnis aus: "Wir haben eine unglaubliche Moral und viel Willen bewiesen. Wenn wir verloren hätten, wäre das sehr bitter gewesen." 

Bachmann hört auf Saibene

Zur Wahrheit gehört aber auch: Bis zum Anschlusstreffer von Janik Bachmann in der 79. Minute – es war das erste FCK-Tor in dieser Saison – präsentierten sich die Roten Teufel in der Offensive erschreckend ideenlos. "In der ersten Halbzeit waren wir klar unterlegen", gestand auch Saibene zu. "Durch individuelle Fehler haben wir uns das Leben schwer gemacht." Vieles erinnerte an den Auftritt vor einer Woche bei Türkgücü München. Doch dann kam Bachmann, der sich eine Anweisung von Saibene zu Herzen nahm, wie er bei "MagentaSport" erzählte: "Der Trainer hat zu uns in der Halbzeit gesagt, ein 'Sechser' soll vorne mit in die Box, das haben sie nicht auf der Rechnung." Dass der Plan tatsächlich aufging, überraschte auch den Coach. Bachmann meinte: "Wir haben an uns geglaubt. Das fühlt sich sehr gut an." Und auch Saibene hob die Bedeutung des späten Punktgewinns hervor: "Die zweite Halbzeit wir uns einen Schub geben. Das tut uns extrem gut." 

Den Schwung will der FCK, der aus drei Chancen zwei Tore machte, nun in das anstehende Derby gegen Waldhof Mannheim am kommenden Samstag mitnehmen. "Da gibt es kein Unentschieden und kein verlieren, da heißt es kämpfen, beißen, kratzen – und es zählen nur die drei Punkte", gab Ciftci die Marschrichtung an. Insgesamt wird sich der FCK gegen offensivstarke Mannheimer (schon sieben Tore) aber steigern müssen. Gelingen könnte das mit den beiden Last-Minute-Neuzugängen Kenny Prince Redondo und Daniel Hanslik, die am Samstag ihr Debüt feiern dürften. 

   

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