Umzug für DFB-Pokalspiel? Würzburg prüft Alternativen
Unter Flutlicht sollen die Würzburger Kickers am Samstag, den 12. August um 20:45 Uhr im DFB-Pokal gegen Werder Bremen antreten – das sieht zumindest der DFB vor. Doch ob die Partie zu dieser Anstoßzeit tatsächlich angepfiffen werden kann und ob überhaupt in der flyerarlarm-Arena gespielt wird, ist ungewiss.
FWK prüft Ausweichstadion
Wie der FWK am Freitag mitteilte, würde eine Austragung der Partie in den späten Abendstunden nachbarschaftsrechtliche Interessen hinsichtlich der Lärmemissionen beeinträchtigen. Der Hintergrund: Schon seit einiger Zeit liegen Anwohnerklagen gegen das Stadion vor. Die Würzburger Kickers haben daher Kontakt mit dem DFB aufgenommen und um eine Verlegung der Anstoßzeit gebeten. "Aktuell befinden wir uns hierzu im intensiven Austausch", so Kickers-Vorstandsvorsitzender und -Präsident Daniel Sauer in einer Mitteilung.
Parallel zu den laufenden Gesprächen prüfen die Kickers mögliche Ausweichstadien. Neben einer Anfrage bei der Stadt Schweinfurt für das Willy-Sachs-Stadion "werden wir sicherheitshalber alle möglichen Stadien im Radius von etwa 100 Kilometern wie Fürth, Nürnberg, Offenbach und Frankfurt durchgehen", kündigt Sauer an. Bereits erworbene Tickets behalten aber ihre Gültigkeit, eine genaue Regelung, die auch die Option der Rückgabe beinhalten soll, wollen die Kickers umgehend mitteilen, wenn der Austragungsort feststeht.
"Ein Heimspiel in einem fremden Stadion bestreiten zu müssen, ist gerade für unsere Fans und die Mannschaft bitter. Hinzu kommen logistische und organisatorische Herausforderungen, die uns neben einer zu entrichtenden Miete unterm Strich eine Menge Geld kosten werden“, sagt Daniel Sauer: "Wir versichern unseren Fans aber, dass wir nach einer möglichst unkompliziert erreichbaren Spielstätte suchen. Auch hier gilt der Grundsatz: je näher, desto besser!."
Stadionkapazität wird vorübergehend reduziert
Unterdessen muss die Stadion-Kapazität der flyeralarm-Arena vorübergehend um 3.184 Personen auf 10.006 Besucher gesenkt werden. Außerdem wurde der Sitzplatzkarten-Verkauf für die komplette Haupttribüne gestoppt, Block Z wird sogar vorübergehend komplett geschlossen. Hintergrund sind jeweils die fehlenden Genehmigungen für die Bereiche des Stadions – erst am 27. Juli wird der Stadtrat über deren Erteilung abstimmen. "Wir reden von Maßnahmen, die zeitlich begrenzt sind und nach heutigem Kenntnisstand fünf oder sechs Ligaspiele betreffen“, sagt Daniel Sauer: "Wir gehen fest davon aus, dass wir dann wieder zu einem normalen Betrieb zurückkehren können."
Dennoch werde die Reduzierung der Zuschauer-Kapazität den FWK "größtenteils vor erhebliche organisatorische Herausforderungen stellen, die auch negative wirtschaftliche Folgen haben", wie es in einer Mitteilung heißt. Sauer zeigt sich dennoch optimistisch: "In den Partien bis zum Entscheid über eine Baugenehmigung gehen wir – ausdrücklich ausgenommen die DFB-Pokal-Partie gegen den SV Werder Bremen – davon aus, dass wir diesen erheblichen Mehraufwand organisatorisch schultern können und die reduzierte Kapazität wohl auch ausreicht. Dies zeigen uns die Erfahrungswerte aus der Drittliga-Saison 2015/2016."