Ulmer Stadion-Modernisierung kostet rund zehn Millionen Euro

Tabellenzweiter und bereits fünf Punkte vor Rang 4: Der SSV Ulm 1846 hat gute Chancen, den Durchmarsch in die 2. Bundesliga zu schaffen. Sollte der Aufstieg tatsächlich gelingen, stünden die Spatzen jedoch vorerst ohne Stadion da, erfüllt das Donaustadion doch nicht die Anforderungen der DFL. Die Spielstätte müsste modernisiert werden, was rund zehn Millionen Euro kosten würde. 

Stadt hat Masterplan erstellt

Keine Komplett-Überdachung und ein Flutlicht, das nicht hell genug ist: Das sind die beiden größten Baustellen im Donaustadion mit Blick auf die Zweitliga-Tauglichkeit. Um die Spielstätte an die Vorgaben der DFL anzupassen, hat die Stadt einen Masterplan erstellt, wie die "Südwest-Presse" berichtet. Dieser soll am kommenden Donnerstag vom Hauptausschuss des Ulmer Gemeinderates verabschiedet werden. "Die DFL verlangt das als Nachweis", erklärt Gerhard Semler, Leiter der städtischen Abteilung Bildung und Sport.

In dem Plan enthalten ist auch eine erste grobe Kostenschätzung für die geplante Modernisierung. Allein die Überdachung der Stehplätze schlägt mit 4 bis 4,5 Millionen Euro zu Buche, die Aufrüstung der Flutlichtanlage würde 3 Millionen Euro kosten und die Ertüchtigung der Medientechnik inklusive grundlegender Infrastruktur-Maßnahmen nochmal 2,5 Millionen Euro. Noch nicht mit eingerechnet wurden Arbeiten im Gästebereich samt Funktionsräumen und Arrestzellen, den Kabinen, den technischen Anlagen, den Toiletten und der Stromversorgung.

Ausnahmegenehmigung zum Saisonstart?

Klar ist: Bis zum Start der Zweitliga-Saison Anfang August wären die Umbauarbeiten nicht abgeschlossen. Die Spatzen hoffen daher auf eine Ausnahmegenehmigung. Eine solche hatte vor der aktuellen Saison auch die SV Elversberg erhalten, die daraufhin während des laufenden Umbaus weiter im heimischen Stadion spielen durfte. Ähnlich war es beim SV Darmstadt 98 nach dem Durchmarsch in die Bundesliga zwischen 2014 und 2015. Mitte März war eine Ulmer Delegation nach Hessen gereist, um sich mit den Verantwortlichen der Lilien über deren Vorgehensweise auszutauschen.

Offen ist derweil noch die Frage nach der Finanzierung. Weil der Klub die Umbaukosten nicht stemmen kann, müsste die Stadt entsprechende Mittel bereitstellen, was im Haushalt bislang allerdings nicht vorgesehen ist. "Es ist vom Grunde her keine Aufgabe einer Kommune", so Semler. "Trotzdem müssen wir es dem Verein möglich machen." Auch, damit die Spatzen ihre Zweitliga-Heimspiele nicht in einem anderen Stadion austragen müssen. Bereits bewilligt ist indes der Einbau einer Rasenheizung, zumal diese auch für die 3. Liga vorgeschrieben ist. Die Kosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro werden vom SSV monatlich und über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abbezahlt.

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