Uerdingens rabenschwarzer Tag: "Sehr schlechter Auftritt"

Die Partie Fünfter gegen Dritter versprach eigentlich ein enges Topspiel im Kampf um die Aufstiegsplätze. Doch der KFC Uerdingen erwischte einen rabenschwarzen Tag: Mit 4:0 zerlegte die SpVgg Unterhaching die Krefelder, die sich nun mit einem dicken Negativerlebnis in die Winterpause verabschieden müssen.

Haching zieht den KFC-Stecker

Den Tabellenzweiten Karlsruhe noch überholen, gleichzeitig Verfolger Unterhaching weiter distanzieren, mit einem positiven Ergebnis in die Winterpause gehen: Die Aussichten bei einem Erfolg sahen für den KFC Uerdingen wahrlich rosig aus – hätte man die Spielvereinigung geschlagen. Stattdessen gab es für die zweitbeste Defensive der Liga so viele Gegentore wie noch nie in der 3. Liga: Mit 4:0 fertigten die Hausherren die Krefelder ab – ein Ergebnis, das noch schwerer zu verdauen ist, als die 1:3 Pleite im Hinspiel: "Es sieht ein bisschen so aus", antwortete Trainer Stefan Krämer am "Telekom"-Mikro kurz und bündig, ob die Schromm-Elf dem KFC einfach nicht läge.

Die Niederlage lag vor allem in der Kaltschnäuzigkeit der stärksten Offensive der Liga begründet: "Haching war sehr, sehr effektiv. In der ersten Hälfte waren die drei Torschüsse, die sie hatten, alle drin", analysierte der Trainer auf der folgenden Pressekonferenz. Zweimal Stefan Schimmer und einmal Sascha Bigalke hatten Keeper René Vollath in den ersten 45 Minuten überwunden: "Wir haben die ersten 10 Minuten total verschlafen. Nach dem 0:1 wurde es besser, hatte ich den Eindruck, aber das 0:2 und 0:3 hat uns den Stecker gezogen", gab Krämer zu. Doch das war nur die halbe Wahrheit: In der gesamten ersten Hälfte tat sich Uerdingen schwer, echte Torchancen herauszuspielen. Gefährlich wurden die Krefelder nur über Standards – und das auch nur zeitweise: "Wir hatten nur eine einzige gute Phase in dem Spiel: Die zwischen dem 0:1 und dem 0:2."

"Ein schlechteres Gefühl"

Dennoch wollte man sich nicht in sein Schicksal ergeben, sondern sich nochmal in die Partie zurückkämpfen: "Wir haben in der zweiten Halbzeit nochmal probiert, zumindest die zu gewinnen – unabhängig, ob es am Ende reicht." Doch auch das klappte nicht. Winkler feuerte in der 57. Minute einen direkten Freistoß flach auf das lange Eck ab, Keeper Vollath reagierte viel zu spät: Wieder ein Gegentreffer, 0:4 nach knapp einer Stunde. Davon erholte sich der Tabellendritte nicht mehr: "Sie waren galliger, wollten den Ball mehr haben, waren handlungsschneller als wir", musste Krämer eingestehen: "Das war unter dem Strich ein sehr schlechter Auftritt."

Doch das Ergebnis fällt, auf die gesamte Spielzeit gesehen, deutlich aus der Reihe. Mit 37 Punkten und Tabellenplatz drei hat Uerdingen weiterhin eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde: "Unterm Strich können wir trotzdem zufrieden sein mit den ersten 20 Spielen", zog Krämer die Jahresbilanz. Ganz zufrieden war er nach der herben Klatsche selbstverständlich trotzdem nicht: "Natürlich geht man mit einem schlechteren Gefühl in die Pause. Das steckt schon in den Kleidern, klar."

   
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