Uerdingen patzt, Hansa rückt weiter vor, Energie besiegt Jena

Der 13. Spieltag in der 3. Liga am Samstag sah mit Uerdingen, Rostock, Karlsruhe, Haching und Wiesbaden gleich eine ganze Reihe von Verfolgern der Spitze am Ball. Von den Top-Teams konnte lediglich die Hansa-Kogge ihre Partie siegreich gestalten (3:1 gegen Köln). Im Abstiegsduell setzte sich Cottbus gegen Jena durch (2:1), während Lotte überraschend gegen den KFC Uerdingen gewann (2:1). Halle jubelte derweil in Würzburg (2:1), die Partien Wiesbaden-Zwickau und Unterhaching-Karlsruhe endeten torlos. 

Cottbus 2:1 Jena: Rückkehrer Rangelov sichert den Big-Point

Das Krisenduell in Cottbus blieb lange Zeit eine überschaubare Angelegenheit. Während Energie zwar um Spielkontrolle bemüht war, standen die Thüringer Gäste in der Defensive gut. Ein erster Abschluss von Costa nach zwölf Minuten war auch mehr statistisch zu werten und nicht sonderlich gefährlich. Aus dem Nichts hätte es in der 22. Minute beinahe doch 1:0 gestanden. Nach einer Ecke köpfte Stein das Leder auf das Tor, aber Wolfram rettete noch vor der Linie den Ball und verhinderte den Gegentreffer. Die Chance machte Energie aber zunehmen Mut, sodass die Lausitzer das Heft des Handelns übernahmen. Kurz vor der Pause wurden sie belohnt, als wiederum Marc Stein per Kopf die Pausenführung erzielen konnte (42.).

Nach Wiederanpfiff brannten beide Teams völlig unerwartet ein Feuerwerk ab. Vier Minuten nach der Pause konnte ausgerechnet Routinier und Rückkehrer Dimitar Rangelov nach einer Ecke auf 2:0 stellen, doch wieder nur 240 Sekunden später brachte Julian Günther-Schmidt mit einer Einzelleistung die Gäste wieder auf 1:2 heran. Erstaunlicherweise belebte das Tor die Leistung der Jenaer kaum, sodass Cottbus das eigene Tor gefahrlos sauber halten konnte und so einen wichtigen Sieg einfahren konnte. In der Tabelle verlässt der Aufsteiger die Abstiegsplätze, während Jena nach dem achten sieglosen Spiel in Folge unter den Strich gerutscht ist.

Rostock 3:1 Köln: Hansa schließt zur Spitzengruppe auf

Vor heimischer Kulisse spielte Hansa Rostock ab dem Anstoß ohne großes Zögern nach vorne. Schon nach elf Minuten brachte Hilßner einen Freistoß in die Box auf den ersten Pfosten. Dort lauerte Oliver Hüsing und verlängerte den Ball zum 1:0 ins Netz. Fünf Minuten später hätte es eigentlich 2:0 stehen müssen. Nach einem schweren Bock von Kyere stand Breier völlig frei vor dem Tor, zog diesen aber über selbiges. Die Gäste boten offensiv eine schwache Leistung und fingen sich hinten schon das nächste Gegentor. Hilßner durfte in der 25. Minute nach Belieben flanken, fand in der Mitte Bülow und der nickte das Leder rechts unten zum 2:0 ein. Die Hansa-Kogge spielte nun wie im Rausch. Wieder zehn Minuten später klingelte es bereits zum dritten Mal. Wieder einmal brachte Hilßner das Leder in die Box, wo ein Missverständnis in der Kölner Hintermannschaft dafür sorgte, dass Biankadi an den Ball kam. Der 23-Jährige bedankte sich und schob aus der Nahdistanz zum 3:0 ein.

In den zweiten 45 Minuten beruhigte sich die Partie. Köln blieb weiterhin harmlos, während Hansa kontrolliert das Ergebnis verwaltete. Nach einer Stunde durfte sich Matchwinner Marcel Hilßner feiern lassen und wurde ausgewechselt. 20 Minuten vor dem Ende ließ Hansa die Zügel aber doch zu weit schleifen. Nach einem Standard brachte Kegel einen Freistoß direkt im Tor unter, da die Rostocker Mauer eine große Lücke produziert hatte. Mehr als ein Strohfeuer war der Anschlusstreffer aber nicht, sodass der Sieg für Rostock ungefährdet über die Zeit gebracht werden konnte. Hansa ist nun seit vier Spielen ungeschlagen und liegt als Tabellenvierter nur noch einen Punkt hinter dem Relegationsrang.

Unterhaching 0:0 Karlsruhe: Kein Sieger im Verfolgerduell

Bereits nach 24 Sekunden hätte der KSC in Unterhaching eigentlich in Führung gehen müssen. Fink flankte in die Box auf Pourié, dessen Direktabnahme gerade noch von Königshofer entschärft werden konnte. Haching brauchte eine Viertelstunde für den ersten eigenen Abschluss. Hain versuchte es aus 20 Metern mit dem Vollspann, verfehlte das Gehäuse aber knapp. Während das Wetter im Sportpark immer schlechter wurde, kam auch die Partie kaum in Fahrt. Der KSC war zwar die deutlich bessere Mannschaft, kam aber über Ansätze meist nicht hinaus. Die beste Gelegenheit hatte Groß aus dem Rückraum (29.) nach einer Ecke von Lorenz. Kurz vor der Pause hätte es dann doch beinahe auf der anderen Seite geklingelt. Nach einem Bock von Uphoff war Porath aber auf rutschigem Boden nicht in der Lage ins leere Tor zu treffen.

Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff bekam die Schromm-Elf die nächste dicke Chance. Ein Freistoß von Bigalke aus bester Position endete aber in der Mauer. Drei Minuten später probierten es die Gäste wieder über Pourié, doch Königshofer zeigte sich erneut aufmerksam. Wirklich Spielfluss wollte aber auch nach der Pause nicht aufkommen, lediglich Einzelaktionen sorgten für Gefahr. Pisot musste 18 Minuten vor dem Ende bei einer solchen Situation gegen Hain blocken. Zehn Minuten vor Schluss jubelte der KSC schon über die Führung, doch nach einer unübersichtlichen Situation hatte Pourié Keeper Königshofer behindert, sodass der Treffer von Choi verspätet nicht zählte. In Minute 86 versuchten es dann mit Stiefler und Lorenz gleich zwei Gäste im Strafraum, doch jedes Mal warf sich ein Hachinger in den Weg. Ein regulärer Treffer sollte an diesem Nachmittag nicht mehr fallen. KSC rutscht auf den sechsten Platz ab, Haching auf den fünften.

Würzburg 1:2 Halle: Kickers laden Halle ein

Am Würzburger Dallenberg übernahm die Heimelf von Beginn an das Kommando. Schon nach drei Minuten wurde ein Abschluss von Mast nach einer Ecke abgeblockt. Sieben Minuten später brachte diesmal ein Freistoß Chaos in die Abwehr des HFC, die aber mit vereinten Kräften klären konnte. Aus dem Nichts gingen die Gäste nach einer guten Viertelstunde aber in Führung. Eine harmlose Flanke von Lindenhahn köpfte Fetsch nach einem Missverständnis zwischen Hägele und Bätge zum 1:0 ins Tor (17.). Die Gastgeber antworteten sofort. Nur drei Minuten später foulte Landgraf im Strafraum Kaufmann. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Ademi sicher halbrechts zum 1:1. Das Spiel nahm nun richtig Fahrt auf. In der 29. Minute musste Bätge einen Abschluss von Guttau parieren und zehn Minuten später konnte Baumann aus zehn Metern nach Vorlage von Kaufmann den Ball nicht verwerten, sondern schoss links vorbei. Somit blieb es beim Remis zur Pause.

Aus dieser kamen wieder die Kickers mit mehr Schwung. Kurz nach dem Wechsel probierte sich Göbel mit einem Distanzschuss aus 25 Metern, der nur knapp über die Latte flog. Für Halle machte es Würzburgs Keeper Bätge immer wieder spannend, als er lange Bälle in die Spitze unzureichend zum Gegner klärte. Aus der Distanz konnte jedoch Guttau nach 50 Minuten nicht ins leere Tor treffen. Fünf Minuten später ging Halle erneut überraschend in Führung. Nach einer Ecke verlängerte Sohm per Kopf auf Fetsch, der das Leder über die Linie drückte. Während Schiedsrichter Schmidt Abseits anzeigte, überstimmte ihn sein Assistent und der Treffer wurde gegeben. Fast hätten Kickers wieder postwendend zurückschlagen können. Göbel nahm eine Flanke von Kaufmann direkt ab, sodass sein Abschluss haarscharf über die Latte rauschte (60.). Halle machte es aber nun besser als vor der Pause und ließ kaum noch Chancen zu. Erst in der 78. Minute musste Eisele einen Kopfball des auffälligsten Würzburgers Kaufmann entschärfen. Die letzte Chance der Partie ging abermals an die verzweifelnden Würzburger. Ein erneuter Distanzhammer von Göbel wurde von Eisele mit viel Dusel über die Latte geguckt. Das durchaus glückliche 2:1 in der Fremde spült die Hallenser (Siebter) in der Tabelle an Würzburg (Neunter) vorbei.

Uerdingen 0:2 Lotte: Oesterhelweg schockt Uerdingen

Nach der Niederlage in Kaiserslautern war der KFC Uerdingen gegen die Sportfreunde Lotte von Beginn an auf Wiedergutmachung aus. Doch trotz einer überlegenen Anfangsphase lud die Elf von Trainer Krämer die Gäste nach sieben Minuten fast zur Führung ein. In einer aussichtsreichen Kontersituation legte Chato das Leder vor der Box quer auf Wegkamp, dessen Abschluss aber mehr zu einer Rückgabe mutierte. Die kleine Chance machte den Westfalen aber Mut, die nun immer wieder aktiv nach vorne spielten und nach 22 Minuten belohnt wurden. Chatos erster Abschluss wurde noch geblockt, doch Oesterhelweg nahm das Leder volley aus der Luft und beförderte es mit Hilfe des Innenpfostens zum 1:0 in die Maschen. Die Krefelder blieben zwar in der Folge das bessere Team, konnten aber weder ausgleichen, noch den einen oder anderen Konter der Lotter bis zur Pause verhindern.

Auch nach dem Seitenwechsel wäre der KFC beinahe eiskalt erwischt worden. Langlitz passte in die Mitte auf Lindner, der frei vor dem Tor drüber schoss. KFC-Coach Krämer war merklich unzufrieden und hatte sein Wechselkontingent schon nach einer Stunde erschöpft. Das zeigte aber Wirkung, denn nach 63 Minuten bekam Uerdingen die dicke Chance zum Ausgleich. Nach einer Ecke wurde erst von den Gästen auf der Linie geklärt und den Nachschuss setzte Ibrahimaj an den Pfosten. Der gebrauchte Tag für die Heimelf wurde zehn Minuten vor dem Ende perfekt. Zuerst blieb Karweina noch an Maroh hängen (78.) hängen, doch eine Minute später setzte Wegkamp den folgenden Eckball von Oesterhelweg zum 2:0-Endstand ins Tor. In der Tabelle bleibt der KFC nach der zweiten Pleite in Folge zwar Dritter, büßt jedoch an Vorsprung ein. Lotte verbessert sich auf Rang 13.

Wiesbaden 0:0 Zwickau: Schäffler lässt den Sieg liegen

Die deutlich im Aufwind befindlichen Wehener taten sich gegen den FSV Zwickau von Beginn an schwer, ins eigene Spiel zu finden. In den ersten 15 Minuten spielte sich die Partie daher zumeist im Mittelfeld ab und hatte nicht viel mit einem Chancenfestival zu tun. Ohne auch nur eine einzige gefährliche Torchance in den ersten 45 Minuten ging es folgerichtig torlos in die Kabine.

Nach dem Pausentee wurde die Partie merklich besser und verschob sich auch in die Strafräume der Teams, wenngleich der letzte Pass regelmäßig nicht den eigenen Mann fand. Die erste Möglichkeit mit ein wenig Gefahr ergab sich erst nach 68 Minuten, als Brinkies einen Ball fallen ließ, Kyereh das aber nicht nutzen konnte. Kurz vor dem Ende hatte Wiesbaden dann die Riesenchance auf drei Punkte, nachdem Kyereh im Strafraum gefoult worden war. Manuel Schäffler nahm sich der Sache an, scheiterte ab an Brinkies, der der Ecke ahnte und seinen Farben damit das torlose Unentschieden rettete. Dennoch rutscht Zwickau nach dem vierten sieglosen Spiel in Folge auf den 16. Platz ab, während Wiesbaden nun Fünfter ist.

   
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