Uerdingen in Lauerstellung: "Wollen nochmal angreifen können“
Der gelungene Einstieg in den Re-Start soll für den KFC Uerdingen nur der Anfang zur späten Aufholjagd gewesen sein: Nach dem 2:1-Erfolg beim Topteam Waldhof Mannheim wittern die Krefelder mehr denn je wieder die Chance auf einen Eingriff ins Rennen um den Aufstieg in die 2. Liga.
"Sieg hat uns weiter nach vorne gebracht“
"Der Sieg hat uns weiter nach vorne gebracht“, konstatierte Siegtorschütze Jan Kirchhoff nach Spielschluss in einem Interview auf der Vereinshomepage: "Wir wollen uns in eine Position bringen, dass wir noch einmal angreifen können." Dafür stehen sind die Aussichten der Krefelder trotz Tabellenplatz elf in der Tat nicht allzu schlecht: Nach dem schon siebten Auswärtssieg hat der KFC die Aufstiegszone bei gerade einmal drei Punkten Rückstand auf den Tabellendritten 1860 München sogar wieder in unmittelbarer Schlagdistanz.
Die gegenüber dem letzten Spieltag vor der Corona-Unterbrechung verbesserte Ausgangsposition verdeutlichte Uerdingens Trainer Stefan Krämer, der erstmals nach seiner Rückkehr wieder an der Seitenlinie stand, seiner Mannschaft auch bei der schnellen Einstimmung auf das Heimspiel am Dienstag gegen den punktgleichen Rivalen SV Meppen. "Sie sind eine super Umschaltmannschaft. Aber wenn wir gegen Meppen nachlegen, sieht es gar nicht so schlecht für uns aus“, meinte der Coach am "Telekom“-Mikrofon.
Die Grundlage dafür sieht Krämer nach der ersten erfolgreichen Standortbestimmung in Mannheim durch die Tore von Osayamen Osawe (33.) und Kirchhoff (64.) durchaus als gegeben an: "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben vernünftig auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben.“
Krämer-Kritik an Chancenverwertung
Allerdings fand der 53-Jährige auch ein Haar in der Suppe. Angesichts des fahrlässigen Umgangs seiner Spieler mit den zahlreichen Tormöglichkeiten "haben sich meine Haare noch mehr gekräuselt als sonst schon“, ärgerte sich der Lockenkopf: "Die Chancenverwertung müssen wir uns ankreiden“, wiederholte Krämer auch auf der Pressekonferenz seine Kritik: "Wir müssen mehr daraus machen und die Chancen konsequenter nutzen, damit auch ein so knappes Spiel ruhiger wird. Nur von Torchancen alleine können wir nicht leben.“
Bessere Effizienz könnte gegen Meppen auch den Ausfall des kurz nach seinem sehenswerten Fallrückzieher-Tor verletzt ausgewechselten Kirchhoff kompensieren helfen. "Ich gehe davon aus, dass es ein Muskelfaserriss ist und ich ein bis zwei Wochen ausfalle“, erklärte der frühere Bundesliga-Spieler vor der Heimreise. Die Ursache für die Blessur sieht der 29-Jährige in der ungewohnt schnellen Umstellung von regulärem Training auf den Wettkampfmodus: "Das war durch die kurze Vorbereitung erwartbar, dass nicht alle ohne Verletzungen durchkommen. Mich hat es halt jetzt erwischt.“