Uerdingen: Aufstiegsplätze für Effenberg noch kein Thema
Beim KFC Uerdingen herrscht angesichts seiner fortgesetzten Erfolgsserie statt adventlicher Besinnlichkeit entschlossene Aufbruchstimmung. Durch das 4:1 (2:1) gegen Hansa Rostock und nunmehr sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen ohne Niederlage hat der KFC etwas überraschend die obere Tabellenregionen in den Blick bekommen.
"Vor Weihnachten über Ziele sprechen“
Manager Stefan Effenberg allerdings ließ Fragen nach einer Wiederbelebung der Uerdinger Aufstiegsambitionen noch an sich abperlen. "Ich habe den Spielern vor dem Spiel gesagt, dass es um einen Big-Point geht. Wir haben jetzt erst einmal Luft nach unten und müssen vorerst nicht mehr in den Spiegel schauen, wer hinter uns aufschließt. Aber wir schielen nicht nach oben. Wir müssen diese Leistung noch einmal in den letzten zwei Spielen des Jahres auf den Platz bringen, und dann können wir vor Weihnachten einmal über Ziele sprechen“, sagte der Tiger am "Magenta-Sport"-Mikrofon zur neuen Tabellensituation der Rheinländer. Als Achter liegt der KFC derzeit fünf Punkte hinter Rang drei.
Nach der Vorstellung beim erst dritten Heimsieg jedoch scheint das Thema Aufstieg für Effenberg allen Querelen in den ersten Monaten der Saison zum Trotz zumindest nicht mehr vollkommen abwegig. Gegen Rostock drehten die Hausherren die Begegnung nach Problemen in der Anfangsphase und dem 0:1 Rückstand durch Nik Omladic (21.) durch den postwendenden Ausgleich von Tom Boere (22.), einem Eigentor von Lukas Scherff (37.) sowie die weiteren Treffer von Dominic Maroh (61.) und erneut Boere (90.+3) souverän. "Wenn ich den Finger in eine Wunde legen müsste, dann deswegen, weil wir noch mehr Tore hätten schießen können“, bescheinigte auch Trainer Daniel Steuernagel auf der Pressekonferenz seiner Elf zufrieden eine insgesamt sehr überzeugende Leistung.
"Boere macht aus wenig sehr viel“
Effenberg führte die positive Entwicklung auf verschiedene Faktoren zurück. "Unser Trainer-Team hält sich an die getroffenen Absprachen und harmoniert, und die Jungs nehmen das an. Dass wir nach dem 0:1 zurückgekommen sind, spricht für unsere Moral. Wir haben aber inzwischen endlich auch Luft bis zur 80. oder 90. Minute, Tempo zu gehen“, beschrieb der frühere Nationalspieler die sichtbaren Verbesserungen und machte Boere für seine Saisontore Nummer sieben und acht ein besonderes Kompliment: "Er ist ein unglaublicher Instinktfußballer und macht aus wenig sehr viel. Wir sind sehr glücklich, dass wir ihn haben.“
Maroh betonte nach dem "Spektakel für Zuschauer“ zudem die Einkehr von "Konstanz“ in das Team der Rheinländer: "Das war endlich mal ein überzeugender Sieg mit ein paar Toren Abstand und kein Zitterspiel.“ Die Perspektiven seiner Mannschaft, in die sich der 32-Jährige nach seiner vorübergehenden Aussortierung in den vergangenen drei Begegnungen wieder hineingespielt hat ("Ich habe so viel Bock zu kicken“), beurteilte Maroh vor den beiden Auswärtsspielen zum Jahresabschluss beim Nachbarn und Aufsteiger Viktoria Köln (Samstag) und beim Aufstiegsaspiranten Hallescher FC (22. Dezember) noch etwas zurückhaltend: "Wir haben den Anspruch, noch so viele Punkt wie möglich bis Weihnachten zu holen, und dann schauen wir mal.“