"Überzeugung hat gefehlt": Viktoria Berlin verliert die Kontrolle

Viktoria Berlin ist im Abstiegskampf buchstäblich außer Kontrolle geraten. Nach der deutlichen 0:3-Pleite im Kellerduell bei den Würzburger Kickers kann der Neuling den Klassenerhalt nicht mehr aus eigener Kraft schaffen.

"Haben uns nicht gut verhalten"

Trainer Farat Toku ließ nach dem endgültigen Wandel der Berliner vom verblüffenden Aufsteiger zum verzagten Wackelkandidaten neben Enttäuschung auch Unzufriedenheit mit der Mentalität seiner Spieler erkennen. "Nach dem 0:1 haben wir uns nicht gut verhalten", klagte der Coach auf der Pressekonferenz. Im "MagentaSport"-Interview klang seine Kritik noch deutlicher: "Leider hat mir persönlich auch die Überzeugung im Team gefehlt, ohne die man nicht die Klasse halten kann.“

Für ein weiteres Jahr in der 3. Liga aber könnten Berlin durch die zweite Niederlage in Folge ohne eigenen Treffer im schlechtesten Fall selbst Erfolge in den verbleibenden Heimspielen am Freitag gegen den 1. FC Saarbrücken und zum Saisonfinale (14. Mai) gegen den SV Meppen nicht mehr reichen. Zwar liegt Berlin noch über dem Strich, aber der Rivale SC Verl rückte durch seinen 2:1-Überraschungssieg in Saarbrücken bis auf einen Punkt an Tokus Mannschaft heran – und kann noch in drei Spielen punkten. Theoretisch könnte derzeit sogar auch noch Würzburg trotz sieben Zählern Rückstand die Viktoria noch abfangen.

Zaghafte Kritik an Elfmeter-Pfiff

Dabei hätten die Berliner selbst durch ein Remis die Mainfranken bereits endgültig in die Regionalliga stürzen und sich zumindest eines weiteren Konkurrenten entledigen können. Doch 22 Minuten vor Spielende fielen sämtliche Erfolgsrechnungen durch den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Robin Braun nach einem Zweikampf zwischen Berlins Defensivspieler Brooklyn Ezeh und Kickers-Profi Dennis Waidner in sich zusammen.

"Das", meinte Toku im Rückblick zur Würzburger Führung durch Saliou Sane, "war der Dosenöffner für Würzburg." Angesichts der zahlreichen Mängel seiner Mannschaft mochte Toku Braun Entscheidung nicht allzu sehr infrage stellen: "Brooklyn lässt sich vor seinem vermeintlichen Foul bestimmt nicht freiwillig fallen, sodass es eigentlich auch Freistoß für uns hätte geben können. Ich weiß nicht, ob man in solch einem Spiel solch einen Elfmeter geben kann." Allerdings sah Berlins Coach die Verantwortung für den Rückschlag eindeutig bei seiner Mannschaft. "Wir waren im letzten Drittel nicht zielstrebig genug", monierte Toku. Im Endspurt sieht der 42-Jährige die Heimspiele nicht als Vorteil. "Das ist nicht so wichtig. Es gibt noch zwei Spiele und sechs Punkte, die wollen wir holen“, lautet Tokus Marschroute – Daumendrücken für Verls Gegner inklusive.

   

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