Überzahl und Elfmeter: Remis für Lautern zu wenig

Im Absteigerduell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig konnten sich die Roten Teufel trotz 70-minütiger Überzahl nicht durchsetzen. Gleichzeitig aber hält das 0:0-Remis die Löwen auf Distanz, sodass der FCK in Ruhe an seiner Chancenverwertung arbeiten kann – die war für alle Beteiligten frustrierend.

"Immer einen Haken zu viel"

Für "MagentaSport"-Experte Martin Lanig war die Braunschweiger Eintracht der gefühlte Sieger im Duell mit dem FCK. Der 123-fache Bundesliga-Spieler sprach davon, dass "wenn du ein Mann mehr bist", der Gegner beschäftigt werden müsse. "Das war auf dem Platz nahezu unmöglich", gab Lanig eine Teilschuld des 0:0-Unentschieden am Betzenberg dem regnerischen Wetter. Dennoch spielten die Roten Teufel knapp 70 Minuten in Überzahl, am Ende stand allerdings nur ein Punkt für die Lautrer zu Buche.

"Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Die sammelt auch Erfahrungen und das heute gehört dazu", erklärte FCK-Trainer Sascha Hildmann in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Seine Mannschaft habe das Spiel vorher zu sehr verkompliziert, Lautern hätte "am Schluss einfach immer einen Haken zu viel" dringehabt. In diesem Punkt forderte Hildmann im Nachhinein mehr Cleverness von seinen Spielern, denen sogar ein Elfmeter zum Torerfolg beihelfen sollte – Mads Albaek scheiterte allerdings an Torhüter Jasmin Fejzic.

Hildmann leicht genervt

"Braunschweig hat das gut verteidigt, das muss man sagen", gestand Hildmann ein, obwohl sein Team nach der 22. Minute in Überzahl agierte. Nils Rütten war nach einem vermeintlichen Foulspiel an Timmy Thiele vom Platz gestellt worden. Wie liga3-online.de-Experte Babak Rafati analysierte, jedoch zu Unrecht. Im Laufe der Partie erarbeitete sich der FCK auch dadurch Chancen, eine hohe Anzahl von Eckbällen sprach für die Roten Teufel. "Wir hatten 12:0 Ecken, wir müssen aber unbedingt unsere Standards verbessern", zeigte sich Hildmann einsichtig, da aus keinem dieser Situationen ein Tor für die Lautrer entstand.

"In der Halbzeit haben wir auf 4-4-2 umgestellt", erklärte der Coach die taktische Vorgehensweise, um seinem Team mit "zwei Stürmern in der Box" noch mehr Torgefahr zu ermöglichen. "Am Ende hat es zu lange gedauert, bis wir eine Entscheidung getroffen haben oder irgendeine Idee hatten, um das Bollwerk auszuhebeln", war auch Hildmann nach der Partie leicht genervt.

Löhmannsröben verweigert Handschlag

Das traf wohl auch auf seine Nummer sechs zu: Jan Löhmannsröben verweigerte dem Coach bei seiner Auswechslung in der 67. Spielminute sichtlich unzufrieden über die Herausnahme den Handschlag, woraufhin Hildmann ihm gestikulierend nachrief. "Er war ein bisschen sauer, weil er runtergekommen ist. Und ich war auch sauer, so ist das halt." Durchaus möglich jedoch, dass die Szene eine Nachspiel für Löhmannsröben haben wird.

Immerhin: Dank des Unentschiedens hält die Serie des 1. FCK, der nun seit sechs Spielen ohne Niederlage ist – in diesem Zeitraum allerdings auch nur zwei Siege holte. Schon am Samstag (14 Uhr) gibt es bei den Sportfreunden Lotte die nächsten drei Punkte zu verteilen.

   

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