"Tut sehr, sehr weh": Aufstiegszug für den FCS abgefahren?

War es das mit dem Aufstieg für den 1. FC Saarbrücken? Trotz langer Überzahl, kurzeitig sogar in doppelter, kam der FCS in Duisburg nicht über ein 2:2 hinaus und hat damit nur noch minimale Chancen, den Sprung in die 2. Liga zu schaffen. Die Enttäuschung war riesengroß, Kapitän Daniel Batz weinte hemmungslos. 

Ausgangslage hat sich deutlich verschlechtert

In der Nachspielzeit war sie nochmal da, die Riesenchance auf den Siegtreffer. Doch weil Rabihic nur den Pfosten traf, blieb es beim Unentschieden, wodurch der FCS im Aufstiegsrennen nun ins Hintertreffen geraten ist und es verpasst hat, zumindest die Relegation aus eigener Kraft schaffen zu können. Zwar fehlt nur ein Punkt auf Osnabrück (3.) und Wiesbaden (4.), allerdings kann Dresden am Montagabend noch vorbeiziehen. Dann würden drei Zähler auf einen direkten Aufstiegsplatz fehlen. Um mindestens noch in die Relegation einzuziehen, muss gegen Viktoria Köln am nächsten Samstag ein Sieg her, gleichzeitig müssen sowohl Osnabrück (gegen Dortmund II) als auch Wiesbaden (gegen Halle) Punkte lassen. Ein Szenario, das nicht unbedingt wahrscheinlich ist.

Dass sich die Ausgangslage im Zweitliga-Rennen deutlich verschlechtert hat, war auch Trainer Rüdiger Ziehl mit Abpfiff bewusst. Fassungslos schlug er die Hände über dem Kopf zusammen und stand völlig ungläubig an der Seitenlinie. "Leere" verspüre er, wie er im Interview mit "MagentaSport" sagte. "Wir haben viel investiert, sind bis zum Umfallen angelaufen und hatten etliche Möglichkeiten. Am Ende hat die Genauigkeit gefehlt, zudem war einfach Pech dabei." Zweimal kam der FCS nach einem Rückstand über Rizzuto (36.) und Rabihic (56.) zurück, war ab der 30. Minute zunächst ein Mann und zwischen der 75. und 85. Minute sogar zwei Mann mehr, ehe auch Zeitz mit Rot vom Platz flog. "Wir wollten unbedingt gewinnen, doch es hat einfach nicht sein sollen. Das tut sehr, sehr weh."

Batz weint hemmungslos

Ähnlich äußerte sich Adriano Grimaldi, der um Worte rang: "Wir hätten aus einer guten Ausgangslage eine noch bessere machen können. Das haben wir nicht geschafft." Davon, dass die letzte Gier oder die letzte Entschlossenheit gefehlt hätten, wollte der Stürmer nichts wissen. "Das ist alles Quatsch. Manchmal gehört auch einfach Glück dazu." Und genau das hatte der FCS an diesem Sonntagnachmittag nicht. "Doch egal was jetzt dabei rauskommt: Wir können sehr stolz sein auf uns", merkte Grimaldi mit brüchiger Stimme an. Während er seine Emotionen noch zurückhalten konnte, weinte Torhüter und Kapitän Daniel Batz nach Schlusspfiff hemmungslos, musste von Torwarttrainer Michael Weirich getröstet werden.

Screenshot MagentaSport

Wie bereitet sich der FCS nach diesem Nackenschlag jetzt auf das abschließende Saisonspiel gegen Köln am kommenden Samstag vor? "Erstmal zwei Tage abschalten und gar nichts machen", blickte Ziehl voraus. "Ab Mittwoch richten wir den Fokus dann auf Köln. Wir müssen liefern, unsere Aufgabe erfüllen und da sein, wenn jemand patzt." Bitter jedoch, dass Zeitz nach seinem Platzverweis gesperrt fehlen wird. Derweil bauten die über 3.500 mitgereisten Fans das Team unmittelbar nach Abpfiff wieder auf und verabschiedeten es mit Applaus in die Kabine. "Ein großes Lob. Die Fans haben ein gutes Gespür", sagte Ziehl, der gewohnt sachlich und nüchtern blieb. Wie es im 45-Jährigen aussah, darüber kann nur gemutmaßt werden. Die Enttäuschung dürfte aber tief sitzen – schließlich hat der FCS eine große Chance liegengelassen und droht den Aufstieg wie schon in der Vorsaison zu verpassen.

   

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