"Tut extrem weh": Löwen immer tiefer in der Krise

Sie hat sich weiter verschärft, die Krise des TSV 1860 München. Beim 0:1 in Wiesbaden kassierten die Löwen am Sonntag die vierte Pleite in den letzten fünf Spielen und müssen die Blicke angesichts von nur noch zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone zumindest vorerst nach unten richten.

Offensiv zu harmlos

In der Nachspielzeit probierten die Löwen nochmal alles. Doch erst wurde ein Treffer von Niederlechner korrekterweise aufgrund einer Abseitsposition zurückgepfiffen (90.+2), dann traf der Stürmer nur den Pfosten (90.+6). So stand der TSV nach dem späten, aber verdienten Last-Minute-Siegtreffer der Wiesbadener in Minute 87 als Verlierer da. "Es ist natürlich bitter, das Spiel so zu verlieren", sagte Interimscoach Alper Kayabunar am "MagentaSport"-Mikrofon. "Das tut extrem weh." Der Knackpunkt war vor allem die offensive Harmlosigkeit der Löwen. War die erste Halbzeit noch einigermaßen ansehnlich, dauerte es im zweiten Durchgang bis zur 77. Minute, ehe der TSV erstmal auf das Tor schoss. Warum nach vorne so wenig ging, "das kann ich kurz nach dem Spiel noch nicht erklären", war Kayabunar etwas ratlos. "Es war in der zweiten Halbzeit aber zu wenig von uns."

Nach dem fünften sieglosen Spiel in Folge und der vierten Niederlage in diesem Zeitraum war der 39-Jährige darum bemüht, positiv in die Zukunft zu schauen: "Die Jungs sollen die Köpfe aufrichten und weiter Gas geben." Mit dem neuen Trainer, der in der kommenden Woche vorgestellt werden soll, gehe es wieder bei Null los. Was fehlt, sei ein Erfolgserlebnis. "Wir müssen einfach mal wieder gewinnen. Dann kommt auch das Selbstvertrauen zurück." Oder die Forderung der Fans befolgen: "Wir wollen Euch kämpfen sehen", skandierten sie nach Spielende.

Nur noch zwei Punkte vor den Abstiegsplätzen

In den Augen von Ersatzkeeper René Vollath gehe den Löwen derzeit auch das Selbstverständnis aus den ersten Spielen ab. Zur Erinnerung: Nach dem 5. Spieltag war 1860 mit elf Punkten noch Tabellenzweiter, ehe die Talfahrt einsetzte. Vollath sprach von einer "ganz schwierigen Situation" und stellte sich zudem schützend vor die Mannschaft: "Jeder haut alles raus, keiner lässt sich hängen. Wenn wir die nächsten beiden Spiele gewinnen, sind wir wieder da. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich in den Lauf kommen."

Vorerst müssen die Blicke angesichts von Tabellenplatz 13 bei nur noch zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze aber nach unten gerichtet werden. Zumal zu Rang 2 schon satte acht Zähler fehlen. Noch ist der Aufstiegszug zwar lange nicht abgefahren, dennoch muss in der Länderspielpause die Wende eingeleitet werden, damit die oberen Ränge nicht außer Sichtweite geraten. Es brauche daher einen Trainer mit einer "Positivität, einem klaren Plan und einer klaren Idee", so Vollath. Erstmals auf der Bank sitzen wird der Glöckner-Nachfolger dann in zwei Wochen gegen den MSV Duisburg. Eine Aufgabe, die kaum schwieriger sein könnte, schließlich sind die Zebras noch ungeschlagen.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button