Türkgücü trennt sich von Petr Ruman – Peter Hyballa übernimmt
Türkgücü München hat die Reißleine gezogen und sich am Montag "nach intensiven Gesprächen und einer reichlichen Analyse" von Trainer Petr Ruman getrennt. Damit reagiert der Klub auf den schwachen Saisonstart. Neuer Trainer ist Peter Hyballa, der bereits am Dienstag erstmals das Training leiten wird.
Ruman-Aus nach zwölf Spielen
Neun Spiele, nur zwölf Punkte und lediglich Platz zehn: Türkgücü München läuft seinen hohen Ambitionen derzeit hinterher, liegt bereits fünf Punkte hinter den Aufstiegsplätzen und verlor drei der letzten vier Spiele. Darunter am Samstag beim 1:3 in Saarbrücken, als die Münchner eine 1:0-Führung aus der Hand gaben. Die Folge: Für Petr Ruman ist nach nur drei Monaten Endstation. "Leider haben wir sportlich nicht die Entwicklung gesehen, die wir uns zu diesem Zeitpunkt der Saison gewünscht haben", erklärt Geschäftsführer Max Kothny den dritten Trainerwechsel bei Türkgücü seit dem Aufstieg vor etwas mehr als einem Jahr.
Ruman hatte das Traineramt bei Türkgücü erst im Sommer von Serdar Dayat übernommen, konnte den großen Erwartungen aber nicht gerecht werden. Aus den zwölf Pflichtspielen unter der Leitung des 44-Jährigen holten die Münchner nur fünf Siege und drei Unentschieden. Ruman ist der erste Trainer, der in der laufenden Drittliga-Saison freigestellt wurde.
Hyballa übernimmt
Beerbt wird er von Peter Hyballa, ihm zur Seite werden die bisherigen Co-Trainer Nicolas Masetzky und Alper Kayabunar stehen. Der 45-Jährige trainierte zuletzt zwischen Mai und August den dänischen Zweitligisten Esbjerg fB, verließ den Klub nach nur vier Spielen aber wieder, nachdem ihm zahlreiche Spieler das Misstrauen ausgesprochen hatten – Hyballa sprach gegenüber "transfermarkt.de" anschließend von "Rufmord" und "Hetzjagd". Vor seiner Zeit in Dänemark saß er bei verschiedenen Vereinen in Polen, Namibia, Österreich, der Slowakei und den Niederlanden auf der Bank. Während der Europameisterschaft im Sommer war er als Experte im ZDF zu sehen.
In Deutschland coachte der gebürtige Bocholter bislang überwiegend Nachwuchsmannschaften und wurde mit den U19-Teams vom VfL Wolfsburg und von Borussia Dortmund jeweils Vize-DFB-Pokalsieger. Mit dem BVB feierte er 2009 zudem die U19-Vizemeisterschaft. Bekannt ist Hyballa vor allem aus seiner Zeit als Co-Trainer bei Bayer Leverkusen (2014 bis 2016), zudem saß er zwischen 2010 und 2011 bei Zweitligist Alemannia Aachen auf der Bank.
Türkgücü ist nun seine zweite Proficheftrainer-Station in Deutschland: "Wir haben mit Peter Hyballa sehr gute Gespräche geführt und glauben, dass er taktisch als auch auf emotionaler Ebene der richtige Mann ist, um in Zukunft unsere ehrgeizigen Ziele zu verfolgen und umzusetzen", so Kothny. Der 45-Jährige bringe jahrelange nationale sowie internationale Erfahrung mit, "nun wollen wir mit ihm den Weg zurück in die Erfolgsspur finden", blickt Türkgücüs Geschäftsführer voraus.
Debüt gegen den BVB II
Auch Hyballa fiebert seiner neuen Aufgabe entgegen: "Türkgücü München ist ein Klub, der sich im Aufbau befindet und in dem eine sehr große Perspektive steckt. Mein Ziel ist es, jeden Spieler in dieser wirklich interessanten Mannschaft weiterzuentwickeln und besser zu machen." Es gelte, aus den vielen guten Einzelspielern eine Mannschaft zu formen, die in dieser "ausgeglichenen, anspruchsvollen" 3. Liga oben mitspielen könne, so Hyballa. Sein Debüt wird er am Sonntag im Olympiastadion gegen die U23 von Borussia Dortmund feiern.
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