Türkgücü-Pokalstreit: Entscheidung am Dienstag

Im Streit zwischen Türkgücü München und dem Bayrischen Fußball-Verband (BFV) um den Teilnehmer am DFB-Pokal steht eine Entscheidung kurz bevor.

Urteil wohl rechtsbindend

Wie der BFV auf Anfrage von liga3-online.de mitteilte, tagte am Montag das Ständige Schiedsgericht – nun werde beraten. Eine Entscheidung, ob der 1. FC Schweinfurt oder Türkgücü München in der ersten Pokalrunde auf den FC Schalke 04 treffen wird, soll demnach am Dienstag bekanntgegeben werden. Das Urteil des Schiedsgerichts wird dann wohl bindend und rechtskräftig sein, sodass der Pokal-Teilnehmer anschließend endgültig feststehen wird. 

Beim Schiedsgericht handelt es sich derweil nicht um ein Organ des Verbandes. "Es dient vielmehr – unter Ausschluss des Rechtsweges zu den ordentlichen Gerichten – der vergleichsweisen Regelung und Entscheidung über alle Streitigkeiten, die in einem engen Zusammenhang mit der Mitgliedschaft im BFV stehen", so der BFV Das Schiedsgericht setzt sich aus dem Vorsitzenden und zwei Beisitzern sowie drei Stellvertretern zusammen. 

Klage auf Schadensersatz?

Ende September hatte das Landgericht München die Entscheidung über den Pokal-Teilnehmer, nachdem Türkgücü eine einstweilige Verfügung erwirkt hatte, an den BFV zurückgegeben. Der BFV hatte daraufhin das Schiedsgericht angerufen und gleichzeitig beim Landgericht Berufung eingelegt, sodass die Angelegenheit in nächster Instanz an das Oberlandesgericht ging. Noch ist aber offen, ob das Eilverfahren in ein Hauptsacheverfahren übergeht. Klar scheint hingegen: Sollte Türkgücü vom Schiedsgericht nicht zum Pokal-Teilnehmer gemeldet werden, könnte der Aufsteiger vor dem Oberlandesgericht wohl maximal noch auf Schadensersatz klagen. Der Weg in den DFB-Pokal wäre dagegen versperrt. 

Geklagt hatte Türkgücü, da die Wertung der unterbrochenen Regionalliga-Saison aus Sicht des Klubs nicht rechtmäßig war. Zur Erklärung: Grundsätzlich meldet der BFV neben dem Landespokal-Sieger auch die beste bayrische Amateurmannschaft für den DFB-Pokal – dies war bis zur Saison-Unterbrechung Anfang März Türkgücü München. Doch nachdem Türkgücü Mitte Juni vom BFV zum Aufsteiger in die 3. Liga erklärt worden war, hatte der Verband den Klub aus der Wertung der Regionalliga Bayern gestrichen. Denn im Gegensatz zu den anderen Staffeln wurde die Saison in Bayern nicht abgebrochen, sondern lediglich unterbrochen. So belegte Schweinfurt (vormals Zweiter) zum Zeitpunkt der Meldefrist am 6. September den ersten Tabellenplatz und wurde entsprechend vom BFV für den Pokal gemeldet. Nun liegt der Ball beim Schiedsgericht. Ob die Pokal-Partie zwischen dem Bayern-Teilnehmer und Schalke 04 dann tatsächlich bereits nächste Woche (3./4. November) stattfinden kann, ist ungewiss.

   

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