Türkgücü hadert mit Schiedsrichter: "Hätte Elfmeter geben müssen"

Die Erfolgsserie von Türkgücü München ist gerissen: Nach sechs Spielen in Folge ohne Niederlage kassierte der Aufsteiger am Mittwochabend im Nachholspiel beim 0:2 in Rostock seine zweite Niederlage in dieser Saison – und haderte mit dem Schiedsrichter. 

Aufregung um verwehrten Elfmeter

Es lief die 4. Minute, als Hansa-Keeper Markus Kolke einen zu kurzen Pass auf Jan Löhmannsröben spielte und Sercan Sararer dazwischen spritzte. Der Topscorer der 3. Liga eroberte den Ball, drang in den Strafraum ein und ging dann im Duell mit Löhmannsröben zu Fall. Schiedsrichter Patrick Schwengers ließ jedoch weiterspielen – sehr zum Unverständnis von Türkgücü. "Eine Fehlentscheidung, es hätte Elfmeter geben müssen", haderte Geschäftsführer Max Kothny im Halbzeitgespräch mit "MagentaSport".

Das sieht auch liga3-online.de-Experte Babak Rafati so: "Löhmannsröben will den Fehlpass seines Torhüters ausbügeln und im Zweikampf den Ball spielen, trifft dabei aber nur Sararer am Fuß und bringt ihn zu Fall. Das ist ein klares Foulspiel und eine Verhinderung einer Torchance. Es hätte somit einen Strafstoß für Türkgücü geben müssen." Sararer selbst musste nach Spielende etwas hämisch lachen, als er die Szene in der Wiederholung sah: "Man sieht eindeutig, dass er den Ball nicht berührt. Ich habe den Ball vorbeigespitzelt und meinen Körper reingestellt. Der Schiedsrichter meinte, es war eine strittige Situation. Er hat es nicht gepfiffen, das muss man annehmen." Kothny tat sich da schon etwas schwerer: "Wenn der Elfmeter gepfiffen wird, läuft das Spiel vielleicht anders."

"Ideen- und lustlos"

Eine nicht ganz abwegige These, wenngleich bei Türkgücü an diesem Abend nicht viel zusammen lief. Vor allem Aaron Berzel erwischte einen rabenschwarzen Tag: Erst verschuldete er nach sieben Minuten einen Elfmeter, den der Gefoulte Bentley Baxter Bahn zur Rostocker Führung verwandelte, dann brachte er eine Ecke unglücklich mit dem Rücken im eigenen Tor unter (28.). Als Schuldigen für den 0:2-Rückstand zur Pause wollte Kothny den Abwehrspieler aber nicht bezeichnen, vielmehr kritisierte er die komplette Mannschaft: "Es ist ideen- und lustlos, was wir hier bisher zeigen – das muss man so klar sagen. Offenbar tut uns der Ostseewind nicht gut."

Auch Sararer meinte nachher: "Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen. Die Körpersprache hat gefehlt, auch vorne lief nicht viel zusammen." Nach dem Seitenwechsel steigerte sich der Aufsteiger zwar, sah gegen stark verteidigende Hausherren jedoch kaum Land. "Der letzte Pass und der letzte Punch haben gefehlt", so Sararer. Ein Beinbruch ist die Pleite in Rostock aber fraglos nicht, mit 18 Punkten aus zwölf Spielen und dem neunten Tabellenplatz steht Türkgücü weiterhin gut da. "Einen einstelligen Tabellenplatz würde ich am Saisonende unterschreiben", meinte Kothny. 26 Partien sind bis dahin noch zu absolvieren, darunter ein weiteres Nachholspiel beim SV Meppen (Termin noch offen). Zunächst steht am Samstag aber das Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching an.

   
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