Trotz Sieg gegen Darmstadt: RBL-Coach Zorniger dämpft Euphorie

Die Roten Bullen haben die Serie der Lilien beendet. Nach 17 ungeschlagenen Partien in Folge, ging der SV Darmstadt 98 in Leipzig als Verlierer vom Platz. Die Messestädter hingegen stellten vor knapp 40.000 Zuschauern mit dem 1:0-Heimsieg die Weichen endgültig Richtung 2. Liga. Beiden Teams war die Bedeutung der Partie anzumerken. Sowohl die Leipziger als auch die Darmstädter waren zu Beginn auf Fehlervermeidung bedacht. So dauerte es eine Viertelstunde ehe Fandrich per Pfostenschuss die erste Duftmarke setzte. 

Technik schlägt Physis

Kurz darauf brachte Jung seine Mannschaft mit einem fulminanten Fernschuss in Führung. Auch nach dem Rückstand hatten die Lilien spielerisch wenig entgegen zusetzten. Um sich dem Leipziger Pressing zu entziehen, versuchten die Hessen das Mittelfeld mit hohen Bällen schnell zu überbrücken und ihren physisch starken Sturmtank einzusetzen. Diese Angriffsbemühungen verpufften jedoch weitestgehend, weil Tormaschine Stroh-Engel keinen Stich gegen die Leipziger Innenverteidigung sah und das Leder nur selten behaupten konnte. Insgesamt zu wenig, wie auch Lilien-Trainer Schuster feststellte: „Bis zur 43. Minute haben wir nach vorne sehr wenig stattgefunden.“ Die einzige Passstefette in der ersten Halbzeit führte kurz vor der Pause zu Ivanas Kopfballchance, die von Coltorti sehenswert entschärft wurde.

 RBL verpasst den K.O, das Stadion steht

Mit zunehmender Spielzeit standen die Gäste höher, riskierten mehr und eröffneten den Hausherren somit Räume für Konter. Angetrieben von einem überragenden Kimmich trugen die Leipziger die Gegenangriffe schnell vor, zeigten sich im Abschluss aber zu schlampig. So verpassten es Kaiser, Poulsen und Frahn die Führung auszubauen. Obwohl die Darmstädter ihre Offensivbemühungen verstärkten, blieben klare Torchancen Mangelware. Die größte in Halbzeit zwei hatte der eingewechselte Landeka, der mit einem Schuss an Heidinger scheiterte. Die Lilien hatten ein Handspiel des Außenverteidigers gesehen und protestierten lautstark. Die Pfeife von Schiedsrichter Kinhöfer blieb jedoch stumm. Glück für RB, denn selbst Heidinger gab nach dem Spiel zu: „Da kann man Elfer geben." Als der Abpfiff minütlich näher rückte, hielt es keinen der knapp 40.000 Zuschauer mehr auf den Sitzen. Selbst Red Bull-Boss Mateschitz, der erstmals im Leipziger Stadion anwesend war, feuerte sein Team mit stehenden Ovationen an.

"Es sind noch neun Punkte zu vergeben"

Durch den Sieg haben sich die Rote Bullen eine glänzende Ausgangsposition im Aufstiegskampf gesichert. Drei Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung auf die Lilien nun vier Punkte. Von einer Vorentscheidung wollte Leipzigs Trainer Zorniger dennoch nichts wissen und betonte: „Die Runde ist weiter eng. Es sind noch neun Punkte zu vergeben – das ist eine Menge Holz.“ Die Darmstädter mussten die Niederlage erstmal sacken lassen. „Wir haben schon lange kein Spiel mehr verloren, damit muss man erst einmal klarkommen“, erklärte Lilien-Kapitän Sulu. Der Fokus von Torjäger Stroh-Engel hingegen richtete sich schon kurz nach Schlusspfiff auf die verbleibenden Partien: „Wir haben noch drei Spiele, die versuchen wir so gut wie möglich zu gestalten. Dann sehen wir mal was passiert“.

FOTOS: GEPA Pictures

   

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