Trotz toller Aufholjagd: Preußen offenbaren größere Schwächen

Der SC Preußen Münster hat den Kopf erneut so gerade aus der Schlinge ziehen können. Gegen Rot-Weiß Erfurt lag die Elf von Pavel Dotchev wenige Minuten vor Schluss bereit mit 1:3 hinten, ehe Gaetano Manno mit einem sehenswerten Distanzschuss und Amaury Bischoff per Elfmeter die erste Saisonniederlage doch noch abwenden konnten. Der Jubel im Preußenstadion war nach dem Abpfiff natürlich groß – und das auch zurecht.

Probleme in der Abwehr

Wirklich zufrieden dürften nach dem Spiel aber weder Fans, noch Spieler und Trainer sein, denn: Die Preußen offenbarten wie schon zwei Wochen zuvor beim 2:2 gegen RB Leipzig einige Schwächen in der Defensive und Offensive. Beim 0:1 sah Kapitän Stefan Kühne schlecht aus, als er sich von Erfurts Brandstetter übertölpeln ließ. Keeper Daniel Masuch hatte beim 1:2 einen Komplettblackout und auch beim dritten Gegentreffer wirkte die Abwehr vollkommen unsortiert. Das am Ende glücklich erspielte Remis kann und darf man aber nicht einzig und allein den Abwehrspielern und Masuch anrechnen, Probleme gibt es auch weiter vorne.

Manno drängt in die Startelf

Amaury Bischoff ist der Dreh- und Angelpunkt in der Münsteraner Mannschaft. Spielt er gut, tun dies in aller Regel auch seine Kollegen. Schwächelt er oder kann von der gegnerischen Defensive ausgeschaltet werden, fehlt es den Adlerträgern an Ideen und Kreativität. Gegen Erfurt enttäuschte Mehmet Kara auf ganzer Linie. Der Türke versuchte zwar viel, gab den Ball aber auch viel zu oft leichtfertig her, spielte Fehlpässe oder verpasste den richtigen Moment zum Abspielen. Für Kara dürfte es in den nächsten Spielen schwer werden, seinen Platz in der ersten Elf zu halten, denn Gaetano Manno konnte sich für eben diese empfehlen. Der vor wenigen Wochen aus Osnabrück an die Hammer Straße gewechselte Stürmer sorgte in den letzten Minuten noch für einige Impulse und sorgte mit seinem Traumtor zum 2:3 für den Anfang einer tollen Aufholjagd, an dessen Ende die Münsteraner einen verdienten Punkt bejubeln durften.

Am Samstag gegen Tabellenführer Wiesbaden

Dennoch: Die Preußen müssen ihre Schwächen in der Defensive (bereits fünf Gegentore) und der Offensive (Taylor erst ein Saisontor, Kara noch ohne Treffer) so schnell wie möglich beheben. Andernfalls droht bereits ein größerer Rückstand auf die Aufstiegsplätze. Und am Samstag gastieren die Münsteraner bei keinem Geringeren als dem Tabellenführer Wehen Wiesbaden. Ein Sieg ist also Pflicht. Und dafür braucht man mehr als „nur“ einen hervorragenden Kampfgeist.

FOTO: Marcel Junghanns / Klettermaxe Photografie

   

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