Trotz "Riesenumbruch": FCI peilt direkten Wiederaufstieg an

Mit dem FC Ingolstadt steht seit dem vergangenen Wochenende der erste Zweitliga-Absteiger in die 3. Liga fest. Die Schanzer kehren damit nach nur einem Jahr wieder zurück, wollen aber direkt wieder hoch – trotz eines großen personellen Umbruchs.

"Wir wissen, was möglich ist"

Nur 20 Punkte, lediglich vier Siege und gerade mal 28 Tore. Der FC Ingolstadt blickt auf eine "fürchterliche Saison" zurück, wie Vorstandschef Peter Jackwerth in einem Interview mit dem "Donaukurier" zugibt. "Die Mannschaft als Ganzes hat ihre Leistung nie abrufen können." Und so ist der FC Ingolstadt nach nur einem Jahr zurück in der 3. Liga. Lange bleiben wollen die Schanzer aber nicht: "Wir planen jetzt die 3. Liga, wo wir eher nicht als Abstiegskandidat, sondern als Favorit gesehen werden", sagt Jackwerth über die Ambitionen.

Der 64-Jährige bekräftigt: "Unser Wunsch und Wille ist es, gleich wieder aufzusteigen. Den Druck machen wir auch, mit den Möglichkeiten, die wir haben." Sich nach einem Abstieg aus der 2. Liga hinzustellen und zu sagen, sich in der 3. Liga etablieren zu wollen, sei "völliger Blödsinn. Wir wissen, was möglich ist. Wir wissen aber, wie schwer so ein Aufstieg ist".

Rehm bleibt Trainer

Dass Jackwerth den direkten Wiederaufstieg bereits zu diesem Zeitpunkt ausruft, hängt vor allem mit den Ansprüchen in der Donaustadt zusammen. Eine sportliche Basis, die das Ziel untermauern könnte, gibt es aktuell noch nicht: "Wir haben die gleiche Situation wie nach dem Abstieg vor drei Jahren, als nur noch zehn Spieler übrig waren. Den Rest mussten wir zusammensuchen", sagt der Vorstandschef, zeigt sich aber zuversichtlich: "Wenn wir eine Mannschaft kriegen, die die Option hat, nach einem möglichen Aufstieg weiter so zusammenzuspielen, dann können wir in der 3. Liga eine gute Rolle einnehmen." Nur auf Jugendspieler setzen will der FCI aber nicht. "Dazu fehlt die Zeit."

Klar ist aber, dass die Mannschaft ein völlig neues Gesicht erhalten wird. "Es wird einen Riesenumbruch geben, das wissen wir alle." Ziel sei es, eine Mannschaft zu haben, "die sich reinhaut und in der die Charaktere wieder zusammenpassen". Spieler wie Filip Bilbija und Merlin Röhl wird der Klub wohl nicht halten können, Thomas Keller hat seinen Abschied bereits angekündigt. Bleiben wird dagegen Trainer Rüdiger Rehm, der im Dezember von André Schubert übernommen hatte und der dritte Übungsleiter in dieser Saison ist. "Rehm hat das ausgestrahlt, was wir hier haben wollen. Er ist auf jeden Fall der Trainer für die neue Saison."

Ohne Audi "fast nicht überlebensfähig"

Neben sportlichen Gründen sind es auch die Finanzen, die den FC Ingolstadt zu einer schnellen Rückkehr in die 2. Liga zwingen: "Wir haben ein dauerhaftes finanzielles Problem, weil unsere ganze Infrastruktur – die erstligatauglich ist – einen Haufen Geld kostet." Ohne Hauptsponsor Audi, der seinen Vertrag zuletzt langfristig bis 2027 verlängert hat, "wären wir fast nicht überlebensfähig in der 3. Liga", schlägt Jackwerth Alarm.

Ob nun der direkte Wiederaufstieg gelingt? 2009 haben die Schanzer das schon einmal geschafft. Beim letzten Mal (2019) dauerte es hingegen zwei Jahre, nachdem die Schanzer im ersten Jahr auf höchstdramatische Weise in der Relegation am 1. FC Nürnberg gescheitert waren. Vorteil: In diesem Jahr sind die Ingolstädter zum ersten Mal seit 2018 nicht mehr in der Relegation gefordert und haben daher bereits frühzeitig Planungssicherheit. Dem Vernehmen nach sollen hinter den Kulissen bereits einige Weichen gestellt worden sein, damit die sofortige Rückkehr gelingt.

   

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