Dynamo trotz Pleite aufgestiegen, Cottbus überholt Hansa und den FCS

Dynamo Dresden ist zurück in der 2. Bundesliga! Zwar unterlagen die Sachsen mit 0:1 in Mannheim, das damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt macht, profitierten aber von den Patzern des 1. FC Saarbrücken (2:4 in Aachen) und Rostock (1:3 gegen Cottbus). Damit ist auch Bielefeld gleichzeitig aufgestiegen. Rang 3 belegt nun Cottbus, Saarbrücken ist Vierter, Hansa nur noch Fünfter. Zudem siegte Sandhausen in Aue (3:2), während Verl und 1860 2:2 spielten.
Mannheim 1:0 Dresden: Aufstieg trotz Pleite
Ein Sieg – das war vorher klar – würde den Dresdnern beim stark abstiegsgefährdeten Waldhof reichen, um sicher in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Trotz der Favoritenrolle der Gäste waren es jedoch die Hausherren, die sich in den Anfangsminuten ein optisches Übergewicht erspielten und auch die erste Chance durch Okpala vorweisen konnten (15.). Dynamo gelang es in der Folgezeit, Mannheim den Zahn der Geschwindigkeit zu ziehen, sodass sich auf dem Rasen wenig Sehenswertes abspielte. Es dauerte bis zur 35. Spielminute, ehe der Aufstiegsanwärter erstmals gefährlich vor Bartels' Tor kam. Lemmers Gewaltschuss musste der Schlussmann klatschen lassen, Kother verzog im Nachschuss jedoch.
Die Sachsen kamen etwas besser aus der Kabine – ihnen gehörten klar die ersten Minuten des zweiten Durchgangs. Mannheim präsentierte sich offensiv mehr als harmlos, wusste aber, dass der Punkt am Ende Gold wert sein könnte. Nachdem Lemmer sich einmal mehr aus der Distanz versuchte, war es Okpala, der auf der Gegenseite zur Führung einschoss und den Fanblock förmlich explodieren ließ (62.). Dynamo setzte sich nun mehr zur Wehr und ging intensiver in die Zweikämpfe, spielerisch war es aber weiterhin mehr als dürftig vom Tabellenführer. In der 86. Minute sprangen plötzlich mehrere Fans beider Lager aufs Spielfeld, sodass Polizei und Ordner diese erst wieder zurückdrängen mussten. Mit einer Verzögerung von insgesamt elf Minuten ging es weiter, auf dem Rasen geschah jedoch nichts mehr. Dynamo war mit dem Schlusspfiff offiziell aufgestiegen, während Mannheim nach dem zweiten Sieg in Folge nun drei Punkte vor den Abstiegsrängen liegt und damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht hat.
Rostock 1:3 Cottbus: Energie springt auf Relegationsplatz
Im direkten Duell um den Relegationsplatz ging es gleich voll zur Sache. Beide Mannschaften agierten direkt zu Beginn mit offenem Visier. Energie erwischte aber den besseren Start und ging durch den Ex-Rostocker Engelhardt nach acht Minuten in Führung. Haugen kam nur vier Zeigerumdrehungen später nach einem Schuster-Freistoß in eine gute Position, kam aber letztlich nicht mehr an die Kugel. Thiele stach Hansa wieder nur wenige Minuten später den Dolch in die Brust. Pelivan spielte den Cottbuser Top-Torschützen auf links frei, der machte Pfanne im Strafraum frisch und schoss per Außenrist zum 2:0 ein (19.). Hansa fehlte es nach dem unerwarteten Rückstand an zündenden Ideen, sodass es für die Lausitzer ein Leichtes war, den eigenen Strafraum zu verteidigen.
Auch im zweiten Spielabschnitt schockte Cottbus den FCH mit einem frühen Tor – und der Entscheidung. Der nutzte ein kapitales Missverständnis zwischen Rossipal und Uphoff und musste letztlich nur noch einschieben (49.). Rossipal machte seinen Fehler nur sechs Minuten später wieder gut und erzielte per glücklichem Freistoß den Anschlusstreffer. Bethke hatte im Tor der Gäste geschlafen. Rostock hatte Morgenluft gewittert und es ging auf dem Feld hin und her. Man konnte förmlich spüren, wie das Stadion die Spieler trug und weiter an den nächsten Treffer glaubte. Kinsombi hatte in der 72. Minute das 2:3 auf dem Fuß, mit Pfannes Gelb-Roter Karte (letzter Mann) erlosch der Glaube an die Aufholjagd jedoch (78.). Durch den Sieg springt Cottbus auf Platz 3, während Hansa auf Rang 5 abrutscht.
Aachen 4:2 Saarbrücken: FCS rutscht auf Platz 4 ab
Statt auf 0:0 zu spielen und sich am eigenen Strafstoß zu verschanzen, suchte die Alemannia ihr Heil in der Offensive. Das hätte sich durch Hanraths' Distanzschuss (21.) oder Ademis Kopfball (22.) fast ausgezahlt. Da Saarbrücken offensiv nur selten in Erscheinung trat, war es fast folgerichtig, dass Aachen durch Wiebe nach einer halben Stunde in Führung ging. In eine scharfe Hereingabe von El-Faouzi hielt er seinen linken Fuß hinein und versenkte die Kugel (33.). Kurz vor dem Pausenpfiff hatten Meyer (nach Bahn-Ablage) und Castelle jeweils die Riesenchance auf das 2:0, der FCS konnte aber letztlich klären (44.).
Auch in den zweiten 45 Minuten lief es für die Aufstiegsaspiranten aus dem Saarland nicht besser. Der sehr aktive El-Faouzi bediente Gaudino, der zur vermeintlichen Vorentscheidung einschoss (52.). Und es wurde nicht besser. Nach 66 Minuten verursachte Becker einen Elfmeter für Aachen, nachdem er Castelle im Strafraum zu Fall gebracht hatte. Bahn verzögerte den Anlauf leicht und schoss dann sicher zum 3:0 ein (69.). Krügers 1:3 aus Sicht der Gäste in der 75. Minute wirkte anfangs wie Ergebniskosmetik, in den Folgeminuten rannte der FCS aber wütend das Tor der Alemannia an. Mit dem 1:4 durch Heinz war die Messe dann jedoch endgültig gelesen (85.), auch wenn Rabihic noch das 2:4 erzielte (90.+4). Durch die Pleite rutscht der FCS auf Platz 4 ab, Aachen verbessert sich auf Platz 11.
Verl 2:2 TSV 1860: Joker Otto mit Tor und Eigentor
Im Spiel um die goldene Ananas spielten beide Teams zunächst frei auf. Verls Lokotsch hatte nach elf Minuten eine Doppelchance, scheiterte jedoch an Hiller, kurz danach war es dann Guttau, der die Löwen per Kopf in Führung brachte (14.). Abiama hatte den Assist per Flanke geliefert. Nach einer rasanten Anfangsphase nahmen die Akteure nach dem ersten Tor etwas das Tempo aus dem Spiel, sodass sich den Zuschauern ein entspannter Nachmittagskick bei gutem Wetter bot. Viele Fehlpässe und ungeordnete Aktionen im Mittelfeld waren die Folge. Kam der Ball mal in die Gefahrenzone, fehlte es beiden Mannschaften an Ideen und Durchschlagskraft. Verl erspielte sich zwar ein optisches Übergewicht, aber es war sehr deutlich, dass nicht mit letzter Intensität gespielt wurde.
Die Hausherren kamen mit Schwung (und Otto) aus der Kabine. Der Joker nutzte einen Klatscher von Hiller und schoss wuchtig aus kurzer Distanz zum Ausgleich ein (48.). Der SC machte direkt weiter und erspielte sich in der Folge Chance um Chance. Hiller war jetzt auf Betriebstemperatur. So auch sein Trainer Glöckner. Der sprintete im Zuge einer Rudelbildung auf den Rasen und lieferte sich mit dem Unparteiischen ein so heftiges Wortgefecht, dass er auf die Tribüne musste (65.). Lokotsch ließ sich in der 77. Minute eine Flanke von Kammerbauer nicht entgehen und drehte mit dem 2:1 das Spiel. Der Verler Goalgetter hatte noch das 3:1 auf dem Fuß, wieder war aber Hiller zur Stelle (88.). Quasi mit dem Abpfiff lenkte Otto einen Ball noch unglücklich ins eigene Tor, sodass es am Ende 2:2 hieß (90.+3). Damit verbessert sich Verl auf Platz 6, die Löwen sind Neunter.
Aue 2:3 Sandhausen: Erster SVS-Sieg seit Februar
Der SVS lief zu Beginn direkt hoch an und belohnte sich dafür. Halimi erlief einen schlampigen Pass, schlug noch einen Haken im Strafraum und vollendete platziert in die linke Ecke (11.). Im direkten Gegenzug hatte Aue in Person von Seitz den Ausgleich auf dem Fuß, Rehnen war aber wach. Erst gegen Mitte der ersten Halbzeit schafften es die Hausherren, sich erstmals länger in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. Danach sah das Publikum ein munteres Auf und Ab, ohne jedoch mit Champagnerfußball verwöhnt zu werden. Die Kurpfälzer kamen dem zweiten Tor durch Halimi noch einmal nahe, Kips war allerdings auf dem Posten (38.).
In der zweiten Halbzeit ging es Schlag auf Schlag. Beide Mannschaften suchten ihr Heil in der Offensive. Tashchy war es, der für Aue den Ausgleich erzielte (62.). In der 72. Minute eingewechselt, erzielte Zander nur drei Zeigerumdrehungen später die erneute Führung für die Gäste. Einen Pass von Kreuzer verwertete er aus spitzem Winkel. Weiter ging’s mit hoher Schlagzahl. Girdvainis foulte Sijaric im Strafraum, sodass der Unparteiische nur auf den Punkt zeigen konnte. Stefaniak verwandelte sicher (84.). Dann bäumte sich der SVS noch einmal auf und kam durch Baumanns Treffer zum 2:3 zu seinem ersten Ligasieg seit Anfang Februar. Zuletzt hatte Sandhausen neunmal in Folge verloren. Aue rutscht indes auf Platz 13 ab.