Trotz Niederlage: Ziegner sieht den MSV "auf dem richtigen Weg"

Ein Traumtor des VfL Osnabrück kurz vor Schluss kostete dem MSV Duisburg am Freitagabend im Eröffnungsspiel der neuen Drittliga-Saison einen Punkt. Trainer Torsten Ziegner war enttäuscht – aber nur vom Ergebnis, nicht vom Auftreten seiner Mannschaft, die er "auf dem richtigen Weg sieht".

"Wird uns nicht umwerfen"

Es lief die 82. Minute, als Osnabrücks Sven Köhler nach einer Ecke an den Ball kam, diesen per Brust annahm, ihn per Volley aus über 25 Metern sehenswert im Tor unterbrachte und Duisburg damit um den Lohn brachte. Es war die einzige Situation an diesem Abend, in der ein sonst überragender Vincent Müller im MSV-Kasten nicht gut aussah, weil er etwas zu weit vor dem Tor stand.

"Für uns ist es einfach nur ärgerlich, dass diese Niederlage durch einen Sonntagsschuss zustande kam", war Trainer Torsten Ziegner am Mikrofon von "MagentaSport" niedergeschlagen. Unverdient sei der Sieg für die Lila-Weißen aber nicht, musste der 44-Jährige einräumen – gerade aufgrund des Drucks zum Ende der Partie. "Wir wussten schon, dass wir Osnabrück nach den Erlebnissen in der letzten Saison nicht vom Platz fegen. Aber es ist nicht so, dass ich total unzufrieden bin. Im Gegenteil."

In der Tat bot der MSV spielerisch aber vor allem auch kämpferisch eine starke Partie. "Wir haben alles reingeworfen", befand Ziegner. Es sei wichtig zu sehen gewesen, dass die Einstellung stimmte. "Auch, wenn uns das nicht geholfen hat." Defizite erkannte der MSV-Coach noch im Offensivspiel: "Wir waren nach vorne nicht zielstrebig genug und haben die Räume nicht zu Ende gespielt." Die Leistung in der Defensive sei "stabil" gewesen, wenn auch nicht fehlerfrei. "Daran müssen wir jetzt arbeiten." Insgesamt sieht Ziegner seine Schützlingen "auf dem richtigen Weg" und prognostizierte: "Diese Niederlage wird uns nicht umwerfen. Wir werden wieder aufstehen und es verdauen."

"Noch nicht eiskalt genug"

Die kurzfristigen Ausfälle von Marvin Knoll, Joshua Bitter, Tobias Fleckstein und Rudolf Ndualu, die sich vor dem Abschlusstraining allesamt mit Erkältungssymptomen abgemeldet hatten, wollte Ziegner derweil nicht als Erklärung für die Niederlage heranziehen: "Das kann keine Ausreden sein." Ob es sich um Corona-Infektionen handeln könnte, vermochte er noch nicht einzuschätzen.

Derweil war auch Sebastian Mai mit der Leistung durchaus zufrieden – mit einer Einschränkung: "Wir haben sehr gut gekämpft, aber leider nicht bis zur 93. Minute." Zwar habe der MSV "vielleicht zurecht verloren", habe aber auch seine Chancen gehabt. "Wir wussten genau, dass wir Nadelstiche setzen können. Wenn wir die eine oder andere Situation besser ausspielen, kann es klingeln. Aber dafür sind wir noch nicht eiskalt genug."

In zwei Wochen soll es besser laufen. Dann empfangen die Meidericher im eigenen Stadion Aufsteiger Rot-Weiss Essen zum Derby. "Das wird ein geiles Spiel vor einer hervorragenden Atmosphäre", fieberte Mai der Partie bereits entgegen. Die rund 1.500 mitgereisten Fans stimmten die Mannschaft am Abend bereits auf das Duell ein und verabschiedete sie trotz der Niederlage mit Applaus. Es schien, als würden auch die Anhänger das Team auf dem richtigen Weg sehen.

   

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